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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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trug.
    Als Nikolai die Uniform sah, fiel ihm die Zigarette aus demMund. »Bei Lenins Weib … Wir sind geliefert. Was für eine Scheiße ist das?« stieß er entsetzt hervor.
    »Immer mit der Ruhe, Nikolai. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Unsere Passagiere sind angekommen.«
    »Immer mit der Ruhe? Falls es Ihnen entgangen sein sollte – unser Freund hier trägt eine KGB-Uniform.«
    »Helfen Sie mir«, sagte Lebel erschöpft. Nikolai half ihm hoch, und der Franzose wies ihn an, zu warten.
    Er machte die Tür auf und humpelte hinaus. Er war nicht weit gegangen, als Slanski zu ihm auf den Bahnsteig trat. »Alles in Ordnung?«
    »Ich habe dem Lokführer noch nichts von unserer neuen Vereinbarung erzählt. Ich dachte, ich warte damit lieber, bis Sie kommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es Nikolai nicht gefallen wird. Wie hat die Frau von Major Lukin die Neuigkeiten aufgenommen?«
    Slanski blickte zum Wagen zurück, wo Lukin den anderen Insassen beim Aussteigen half. Seine Frau faßte ihn erschüttert unter, während sie zum Bahnhof ging. Sie hatte nur einen einzigen kleinen Koffer dabei und sah vollkommen verloren aus.
    »Verwirrt und aufgeregt wäre noch milde ausgedrückt. Aber das war zu erwarten.«
    In diesem Moment hörten sie eine Tür schlagen, und der Lokführer marschierte auf Lebel zu.
    »Henri, was geht hier vor, verdammt noch mal?«
    »Eine kleine Änderung im Fahrplan«, erwiderte Slanski barsch. »Sie haben noch zwei zusätzliche Passagiere.«
    Der Lokführer lief rot an und starrte Lebel ins Gesicht. »Das war nicht abgemacht. Zwei waren die Obergrenze. Wollen Sie mich vor ein Erschießungskommando bringen?«
    »Ich fürchte, die Lage hat sich ein wenig geändert, Nikolai.«
    »Das kann man wohl sagen. Die Abmachung ist geplatzt. Da mache ich nicht mit.«
    »Hören Sie zu, Nikolai«, sagte Lebel. »Sie bekommen Ihr Geld nur, wenn Sie die beiden zusätzlichen Leute mitnehmen. Außerdem dürfte ein Bonus für Sie drin sein.«
    »Das hatten wir nicht vereinbart. Es ist so schon gefährlichgenug. Was soll ich mit dem Geld, wenn ich nie die Gelegenheit bekomme, es auszugeben? Verarschen Sie mich nicht, Henri. Ich habe weder die Zeit noch die Geduld. Der Zug hat jetzt schon Verspätung. Ich nehme zwei Leute mit, mehr nicht. Entweder Sie akzeptieren das, oder die Sache ist geplatzt. Was glauben Sie, was ich hier spazierenfahre? Das trojanische Pferd?«
    »Zehntausend Rubel zusätzlich, sobald alle sicher über der Grenze sind. Das verspreche ich Ihnen. Das ist viel Champagner. Und Unterwäsche für Ihre Freundin in Karelien.«
    Nikolai zögerte und schaute zu dem grünen BMW, als der uniformierte KGB-Major noch mehr Insassen herausholte. Doch in dem Schneetreiben konnte der Lokführer ihre Gesichter nicht erkennen.
    »Wer sind diese Leute?«
    »Ihre Passagiere. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Drei Frauen und ein Kind.«
    »Das klingt nach einem Witwen-und Waisen-Ausflug. Kinder bedeuten Ärger. Was ist, wenn die Grenzposten die Ladung kontrollieren und das Kind weint?«
    »Wenn Sie Ihre Arbeit erledigen und die Kontrolleure schmieren wie gewöhnlich, dürfte das nicht passieren. Außerdem bekommt das Kind ein Beruhigungsmittel. Es wird die ganze Fahrt über schlafen.«
    Nikolai wirkte immer noch nicht überzeugt und schüttelte den Kopf. »Das Risiko ist trotzdem zu groß.« Er deutete mit dem Daumen auf Slanski. »Und wer ist das?«
    Slanski zog einen KGB-Ausweis aus der Tasche und zeigte ihn dem Fahrer.
    »Ich bin jemand, der soeben Ihr Leben gerettet hat, Genosse.« Er blickte zum BMW hinüber, während Lukin die anderen auf den Bahnsteig führte. »Der Mann da drüben ist ein Kamerad von mir, Major Juri Lukin.« Slanski machte eine Pause, um seine Worte einwirken zu lassen. »Er weiß alles über Ihr kleines Schmuggelgeschäft. Hätten Monsieur Lebel und ich nicht eingegriffen, säßen Sie jetzt schon hinter Gittern.«
    Nikolai wurde noch blasser und blickte Lebel beunruhigt an. »Sie Mistkerl. Sie sagten doch, ich müßte mir keine Sorgen machen.«
    »Das müssen Sie auch nicht, solange Sie tun, was man Ihnen sagt«, antwortete Slanski. »Einer der Passagiere ist eine Agentin von uns, die wir in den Westen schaffen wollen. Sollten Sie die Frau zurücklassen, garantiere ich Ihnen, daß Sie noch heute abend vor einem Erschießungskommando stehen.«
    Nikolais Gesicht verlor alle Farbe, als er Lebel hilflos anschaute.
    »Ich fürchte, es ist die Wahrheit«, sagte der Franzose, offenbar tief

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