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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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genug.«
    Sie musterte sein Gesicht. »Du und Lukin … Ihr kommt nicht nach Finnland nach, stimmt’s?«
    »Oh, davon weiß ich nichts.«
    Sie betrachtete ihn mit Tränen in den Augen. »Du lügst, Alex, das weißt du genau. Bitte … Es ist noch nicht zu spät, deine Meinung zu ändern.«
    »Es ist viel zu spät. Leider.«
    Sie küßte ihn, und er hörte, wie sie schluchzte. Schließlich löste er sich von ihr. Er schaute sie lange an und streichelte ihre Wange. »Paß auf dich auf, Anna Chorjowa. Ich wünsche dir ein langes Leben und viel Glück mit Sascha.«
    »Alex … bitte … komm mit uns!«
    Plötzlich ertönte das Zugsignal, und Lebel erschien. »Noch eine Minute, und ich bin selbst in Tränen aufgelöst. Nikolai ist fertig. Los geht’s, meine Freunde, das hier ist nicht der Gare du Nord.«
    Die Dampflok zischte laut, Nikolai ließ erneut die Pfeife schrillen, und Slanski führte Anna an der Hand zum Zug.
    Lukin half Lebel auf die Lok; dann stiegen die anderen in den Wagen. Sie warfen sich einen letzten Blick zu – Slanski und Anna, Lukin und Nadja –, und dann schloß Irina die Waggontür und schob den Riegel vor.
    Lebel winkte ihnen von der Lokomotive zu. »Lebt wohl, Kameraden. Mit etwas Glück werden wir bald in Helsinki eine Flasche Champagner köpfen.«
    Slanski bemerkte, wie Lukin verzweifelt auf den Waggon blickte. Die Lokomotive pfiff noch einmal, und der Zug fuhr an. Lukin legte die Hand auf die Waggontür, als zögerte er, den Zug fahren zu lassen. Dann aber beschleunigte die Lok, und der Zug verließ den Bahnhof.
    »Hast du auf Wiedersehen gesagt?«
    »So gut es unter diesen Umständen ging.«
    »Wie hat Nadja es aufgenommen?«
    »Ich denke nicht, daß sie mir geglaubt hat, als ich sagte, daß wir uns wiedersehen«, meinte Lukin finster. »Aber sie weiß, daß es so das beste für sie ist. Und für unser Kind. Als ich Annas Tochter abgeholt habe, bin ich noch kurz an dem Bahnhof gewesen, von dem die Züge in Richtung Leningrad fahren. Ich hab’ dem Beamten, der für die Strecke nach Helsinki verantwortlich ist, Berijas Brief gezeigt und ihm gesagt, er sollte unbedingt die Strecke für Lebels Zug freihalten und ihn unter keinen Umständen absichtlich anhalten oder verzögern. Andernfalls würde er Berijas Zorn auf sich ziehen, was unweigerlich das Erschießungskommando bedeutet. Hoffentlich tut er, was ich ihm gesagt habe. Wir können nur auf ein Wunder hoffen und beten, daß alle überleben.« Er schaute sich mit gequälter Miene um. »Wir leben in einer schrecklichen Welt, Bruder, aber so ist es nun mal. Und Anna? Irgendwas ist da zwischen euch beiden, nicht wahr?«
    Slanski zuckte mit den Schultern. »Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort und unter anderen Umständen … Vielleicht. Wer kann schon wissen, was sich ergeben hätte. Aber jetzt ist es zu spät.« Er hielt inne und fuhr dann mit einem Unterton des Bedauerns fort: »Aber für dich nicht. Du kannst deine Meinung noch ändern.«
    Lukin schüttelte den Kopf. »Wir tun es für Katja. Für unsere Eltern. Und für uns.«
    Slanski berührte seinen Arm. «Dann sollten wir uns beeilen. Viel Zeit bleibt uns nicht.«

59. KAPITEL
    Es schneite immer noch, als Lukin vor dem Seiteneingang des KGB-Hauptquartiers hielt.
    Er stellte den Motor aus und drehte sich zu Slanski um. »Gib mir eine Viertelstunde. Wenn ich bis dahin nicht wieder aufgetaucht bin, verschwinde so schnell wie möglich von hier, laß den Wagen irgendwo stehen und nimm die nächste Metro. Ich fürchte, du mußt dich dann allein nach Kunzewo durchschlagen, wie du es ursprünglich geplant hast.«
    Slanski deutete mit einem Nicken auf das KGB-Gebäude. »Du gehst ein hohes Risiko ein, hierher zurückzukommen. Ist es wirklich nötig?«
    »Ich muß wissen, ob Pascha in Sicherheit ist. Ich will, daß er Moskau verläßt. Bei dem, was wir vorhaben, wird er sonst als Mitschuldiger verurteilt und erschossen. In weniger als zwei Stunden geht ein Zug Richtung Ural. Ich will Pascha mit falschen Papieren hineinsetzen. Bei seinen Leuten werden sie ihn niemals finden.«
    Lukin warf einen Blick auf das Gebäude. Die Doppeltüren waren geöffnet, und durch eine weitere Glastür dahinter gelangte man in die Eingangshalle. Die Lichter waren angeschaltet, und der uniformierte Wachhabende saß hinter seinem Schreibtisch.
    »Abgesehen davon brauchst du eine KGB-Uniform. Und ich muß einen sehr wichtigen Anruf tätigen. Schon vergessen?«
    Slanski nickte. »Viel Glück.«
    Lukin stieg aus,

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