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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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auszuüben. Sie versuchen, die Flüchtlinge mit dem Versprechen auf Milde zurückzulocken, bevor sie auf diplomatischer Ebene aus allen Rohren schießen. Und es ist ein ranghoher Offizier in der Stadt, der die Sache in die Hand genommen hat. Ein Kerl namens Romulka. Aus Moskau.«
    »KGB?«
    Canning grinste. »Darauf können Sie wetten.«
    »Verdammt, das Mädchen ist durch die Hölle und zurück gegangen. Sie sollte das nicht auch noch durchmachen.«
    »Vielleicht haben Sie recht, Jake, aber so lautet nun mal das Gesetz. Sie wissen, daß jeder, der über die Grenze kommt und ein wirklicher Flüchtling ist, meine Unterstützung hätte, würde es nach mir gehen. Aber ob berechtigt oder nicht: Die Frau hat mehrere Morde begangen. Und das macht es uns verdammt schwer, ihr Asyl zu gewähren.«
    Massey stellte ärgerlich das Glas ab. »Sie wissen, was mit den Leuten passiert, die wir zurückschicken?«
    Es war eine rhetorische Frage, doch Canning beantwortete sie trotzdem.
    »Sicher. Sie spazieren mit ihrem Henker auf einem Gefängnishof herum wie gute Freunde. Dann – sehr ruhig, schließlich ist es ja nichts Persönliches – sticht er einem in denNacken. Und das ist eine der angenehmeren Todesarten. Ich hab’ schon von schlimmeren Methoden gehört. Der letzte Fall, der mir zu Ohren gekommen ist, handelte von einem KGB-Offizier. Er hat jemanden in Moskau vor den Kopf gestoßen und entschloß sich, lieber in den Westen zu flüchten. Aber er wurde an der tschechischen Grenze geschnappt. Auf Befehl von Berija haben sie den armen Kerl lebend in einen kochenden Heizkessel geworfen.« Er lächelte beklommen. »Nette Bruderschaft, was?«
    »Doug, wenn wir das Mädchen zurückschicken, unterzeichnet der Botschafter ihr Todesurteil. Genausogut könnte er selbst abdrücken.«
    Canning hörte die Leidenschaft in Masseys Stimme und hob die Brauen. »He, das hört sich ja so an, als hätten Sie ein starkes persönliches Interesse an dem Mädchen, Jake.«
    »Sie hat die Hölle auf Erden erlebt. Sie verdient unsere Hilfe. Wenn wir sie zurückschicken, ermuntern wir nur die Russen. Wir sagen: Okay, macht nur, bestraft sie. Es ist alles in Ordnung mit euren Konzentrationslagern. Es ist vollkommen in Ordnung, Millionen von Menschen einzukerkern, auch wenn die meisten von ihnen unschuldig sind.« Massey schüttelte entschieden den Kopf. »Ich habe gewisse Probleme, dem so einfach beizupflichten.«
    Canning zögerte. »Jake, an dieser ganzen Geschichte ist irgendwas merkwürdig. Ich habe es Ihnen bis jetzt noch nicht erzählt, aber Sie sollten es erfahren, weil es die ganze Gleichung ein wenig durcheinanderbringt. Obwohl die Geschichte der Frau auch nach der Befragung durch die Finnen glaubwürdig erscheint, hat einer der erfahreneren SUPO-Offiziere in seinem Bericht vermerkt, daß er der Frau ihre Story nicht abkauft.«
    »Warum nicht?«
    »Dieser finnische Offizier kennt ziemlich gut das Gebiet, in dem das Straflager liegt, aus dem sie geflohen ist. Er hat dort gelebt, als es noch zu Karelien gehörte, bevor die Finnen es nach dem Krieg den Russen überlassen mußten. Dieser Offizier sagt, daß diese Frau unmöglich diesen Fußmarsch aus dem Lager hätte durchstehen können. Die Geschichte, die sie uns erzählt hat, ergibt zwar Sinn, aberdieser Offizier meint, das Gebiet, das sie angeblich durchquert hat, wäre zu gefährlich. Selbst die Zeit, die sie dafür benötigt hat, kann seiner Meinung nach nicht stimmen. Er glaubt, daß sie vom KGB in der Nähe der Grenze abgesetzt worden ist, um dann die Grenze zu überqueren, aus welchem Grund auch immer.«
    »Was sagt er noch?«
    »Daß die ganze Sache eine Falle Moskaus ist. Wir haben keinen Beweis, daß die Frau wirklich die Grenzposten und die Lagerwache getötet hat. Diese Lagergeschichte könnte erfunden sein, um uns zu täuschen, obwohl die Frau diese eintätowierten Nummern trägt. Der Grenzposten ist vielleicht gar nicht wirklich getötet worden. Die Frau könnte mit Platzpatronen geschossen haben, oder der Posten war in dem Plan vielleicht als entbehrlich eingestuft. Wir haben jedenfalls keinen echten Beweis dafür, daß diese Frau die Person ist, die zu sein sie vorgibt. Sie könnte in einem Lager gewesen sein, und der größte Teil ihrer Geschichte könnte stimmen, aber sie könnte den Russen auch aus irgendeinem Grund helfen und irgendeine Rolle in einem erfundenen Stück spielen. In diesem Fall spielt die Frau ihre Rolle verdammt gut. Der finnische Offizier ist ein sehr

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