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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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schlimmer war – beendet würde.
    Aber sie gingen dennoch weiter das Risiko ein und trafen sich jedesmal, wenn er in Moskau war.
    Es sollte ihr Geheimnis bleiben.

17. KAPITEL
    Paris
3. Februar
    An diesem Nachmittag Anfang Februar hingen graue Wolken düster am Himmel über Paris. Sie drohten schon den ganzen Tag mit Regen, aber das Wetter interessierte Henri Lebel, der sich in seiner luxuriösen Penthouse-Suite im fünften Stock des Ritz-Hotels aufhielt, am wenigsten.
    Der Anblick der beiden üppigen jungen Models, die fast nackt vor ihm standen, ließ einen Schauder der Erregung über seinen Rücken laufen. Sie waren verführerisch, beinahe zu verführerisch. Lebel saß auf der Couch am Fenster, dessenVorhänge zugezogen waren. Das Licht war angeschaltet, und die drei kräftigen Studiolampen erleuchteten die Suite. Während der Modefotograf noch in letzter Minute einige Veränderungen vornahm, zündete Lebel sich eine Zigarre an und lächelte dem jüngeren der beiden Mädchen zu.
    »Sehr, sehr nett, Marie. Dreh dich jetzt bitte um.«
    Das Mädchen war zwanzig, hatte kurzes, dunkles Haar und einen braungebrannten Körper, für den jeder echte Franzose ohne Bedenken einen Mord begangen hätte. Sie trug nichts weiter als hochhackige Pumps und schwarze Seidenstrümpfe mit Strumpfhalter. Das Mädchen drehte sich um und zeigte in Rückansicht ihre langen, eleganten Beine und ihre perfekt gerundeten Pobacken. Sie neigte den Kopf und kicherte, als sie Henri anschaute.
    »Was ist mit dem Mantel, Henri?«
    Lebel spitzte die Lippen und lächelte. »Einen Moment noch, Kleines. Laß mich diesen Augenblick genießen wie guten Wein.«
    Marie lachte, während sie dastand, die Hände auf die Hüften gestützt. Sie war kein bißchen verlegen, als Henris Blick genießerisch über ihren Körper strich.
    Das Mädchen ist phantastisch, dachte Henri. Unwiderstehlich.
    » Très bien, Marie . Und jetzt Claire. Du bist dran. Schön langsam, bitte.«
    Das zweite Mädchen war blond und ein paar Monate älter. Sie lächelte Lebel neckisch an und drehte ihm ihren Hintern zu, der nicht so aufreizend war wie der von Marie, und ihre Beine waren auch nicht so lang, aber sie war dennoch wunderschön, und ihre üppigen Brüste machten die anderen Defizite wett.
    Lebel fühlte das elektrisierende Kribbeln in den Lenden und mußte einen hingebungsvollen Seufzer unterdrücken.
    »Très bien, Claire.«
    Er erhob sich und drückte seine Zigarre im Kristallaschenbecher auf dem Couchtisch aus. Dann wandte er sich zu dem Fotografen, einem affektierten Mann mittleren Alters. Er trug einen Pullover und eine Hose und hatte sich einen Schal um den Hals geschlungen. Lebel schlug ihm auf die Schulter.»Gut gemacht, Patrique. Die Mädchen sehen genau so aus, wie ich Sie für den New York Katalog haben will.«
    »Es ist mir stets ein Vergnügen, mit Ihnen zu arbeiten, Henri.«
    Trotz seines vollen Terminkalenders fand Lebel immer Zeit, persönlich die Aufnahmen für den Katalog der kommenden Winterkollektion zu überwachen. Die kostspielig dekorierte Suite im Ritz bot genau das richtige Ambiente.
    Der Fotograf klatschte in die Hände. »Zuerst die Zobel, Mädchen. Wir wollen mit dem besten beginnen.«
    Lebel sah die entzückten Gesichter der beiden Models, als sie kichernd zu der Garderobenstange in einer Ecke des Zimmers liefen. Zwei Dutzend Pelzmäntel hingen auf hölzernen Kleiderbügeln. Die Farben reichten vom reinsten Schneeweiß bis zum tiefsten Pechschwarz. Zobel, rostfarbener Bär, Silberfuchs, Nerz, Hermelin. Der seidige Glanz eines Pelzes war schon allein eine Augenweide. Lebel lächelte, als die beiden Mädchen die bodenlangen Zobelmäntel anprobierten. Wie er erwartet hatte, sahen die beiden in den Pelzen überwältigend aus.
    Der Fotograf schoß rasch hintereinander ein paar Dutzend Bilder von den Mädchen in verschiedenen Posen, und Lebel machte Vorschläge, wenn er es für nötig hielt. Plötzlich hörten sie es an der Tür klopfen. Ein großer Mann mit scharfen Gesichtszügen, einem schwarzen Frack und der Trauermiene eines Beerdigungsunternehmers betrat den Raum. Die beiden wunderschönen Models beachtete er nicht. Charles Torrance war Engländer, Lebels Butler und Chauffeur und ebenso diskret wie würdevoll. Seine Worte waren trotz seiner samtweichen Stimme im ganzen Zimmer zu verstehen, und sein Französisch war makellos.
    »Ein Besucher, Monsieur.«
    »Sagen Sie ihm, er soll verschwinden, ganz gleich, wer es ist«, fuhr Lebel unwirsch hoch.

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