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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Sie küßten und umarmten sich und versprachen, sich zu schreiben. Als der Lastwagen durch die Tore fuhr, rang Irina sich ein Lächeln ab und winkte. Lebel weinte an dem Tag ebenso verzweifelt wie damals, als er vom Schicksal seiner Frau erfahren hatte.
    Von dem Flüchtlingsauffanglager in Österreich aus, wohin man ihn gebracht hatte, schrieb er über das Rote Kreuz an die Adresse in Moskau, die Irina ihm gegeben hatte. Doch sechs Monate später hatte er immer noch keine Antwort erhalten. Er hörte nichts mehr von Irina Dezowa und fragte sich nach einer Weile, ob die junge Frau in diesem verwirrenden Alptraum, der seine Vergangenheit geworden war, überhaupt existiert hatte.
    In den fünf Jahren, die seit dem Krieg verstrichen waren, versuchte Lebel, seine Vergangenheit zu vergessen. Eine Reihe von üppigen jungen Models, die scharf darauf waren, in seinen Pelzen auf den Laufstegen der Pariser Modeszenen zu paradieren, trösteten ihn und linderten auch vorübergehend den Schmerz, aber vergessen konnte er Irina Dezowa niemals.
    Im Jahr darauf mußte Lebel des öfteren nach Rußland reisen, weil sein Geschäft immer mehr expandierte.
    Als er bei einem solchen Aufenthalt aus seinem Hotel trat, sah er eine Frau auf der anderen Straßenseite und blieb vor Überraschung wie angewurzelt stehen. Die Frau sah genauso aus wie Irina, dennoch war sie irgendwie anders. Dann fiel es Lebel auf: Sie war nicht mehr das ausgemergelte Skelett aus seiner Erinnerung, sondern eine weibliche, gutaussehende Frau, die der ähnelte, die er am ersten Tag in Auschwitz gesehen hatte. Aber es war eindeutig Irina. Sie stieg in eine Straßenbahn, und in seiner Aufregung tat Lebel etwas, das er noch nie zuvor getan hatte.
    Er sprang im letzten Moment ebenfalls auf die Bahn.
    Dadurch hängte er den KGB-Mann ab, der ihn beschattete. Mit heftig klopfendem Herzen setzte er sich hinter die Frau. Als sie ausstieg, folgte er ihr zu einer Wohnung am Lenin-Prospekt,schrieb sich die Adresse auf und kehrte zögernd in sein Hotel zurück.
    Sein KGB-Schatten tobte vor Wut. Lebel wurde wegen dieses Vorfalls zu seinem Kontaktmann im Außenministerium geschickt, der eine Erklärung dafür verlangte.
    Lebel spielte den Empörten: Als zuverlässiger Freund Rußlands erwarte er, daß er sich frei in Moskau bewegen dürfe. Er betrachte es als eine Angelegenheit des gegenseitigen Vertrauens. Außerdem gab er sein Wort als Ehrenmann, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. Immerhin hatte er starke wirtschaftliche Interessen in Moskau, die er ja wohl kaum zerstören würde, indem er etwas Unerlaubtes tat. Oder?
    Der Ministerialbeamte lächelte gezwungen. »Das ist unmöglich, Henri. Sie wissen doch, wie es hier läuft. Fremde werden mit Mißtrauen betrachtet. Selbst wenn Sie nichts tun, müssen wir Sie beobachten.«
    »Dann sollte Ihnen aber eins klar sein«, entgegnete Lebel beleidigt. »Ich kann von den Kanadiern und Amerikanern auch hervorragende Felle kaufen, ohne daß ich auf Schritt und Tritt in Quebec oder New York gegängelt werde.«
    Der Mann wurde blaß; dann aber lächelte er. »Soll das eine Drohung sein, Henri?«
    »Nein, es ist einfach nur eine Tatsache. Ich habe für die kommunistische Résistance in Frankreich gekämpft. Ich habe meine Frau verloren und wurde für meine Überzeugungen nach Auschwitz geschickt. Sie wissen genau, daß ich kein Spion bin.«
    Der Mann lachte. »Natürlich wissen wir das, Henri. Aber Sie sind Geschäftsmann, kein Kommunist.«
    »Das hindert mich nicht daran, gewisse … Sympathien zu hegen.«
    Diese Sympathien waren zwar längst verschwunden, aber Geschäft war Geschäft. »Außerdem haben einige der wohlhabendsten Geschäftsleute Frankreichs die kommunistische Résistance während des Krieges unterstützt.«
    »Das ist wahr. Dennoch kann ich Ihre Forderung nicht erfüllen.«
    Lebel wischte diese Weigerung einfach beiseite. »Dannschlage ich vor, daß Sie sich ernstlich über folgendes Gedanken machen«, sagte er sehr wütend. »Ich habe diese albernen Spielchen satt, die Ihre Leute spielen. Ich bin es leid, wie ein unreifer Schuljunge verfolgt zu werden. Und ich mag nicht jedesmal, wenn ich pissen gehe, wie ein unerwünschter Gast aus sechs Augenpaaren beobachtet werden. Ich betrachte mich nicht mehr als Ihr Repräsentant in Europa. Offen gestanden ist der Ärger die Mühe nicht wert. Ich kann meine Felle überall kaufen.«
    Der Mann erlaubte sich ein überlegenes Grinsen. »Aber keinen Zobel, Henri. Dafür müssen Sie zu uns

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