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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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den Mann gegenüber an. »Jake, das war so ziemlich das einzige Wort Französisch, das Sie während des Krieges gelernt haben, und ich wette, daß Sie Ihr Vokabular um keine Silbe erweitert haben.«
    »Das war auch nicht nötig, mein Freund. Der Krieg ist vorbei.«
    »Aber für Sie geht der Kampf weiter, nicht wahr?«
    Massey lächelte. »Je weniger über dieses Thema geredet wird, desto besser.«
    »Und was verdanke ich die Ehre Ihres Besuchs? Unser letztes Treffen liegt schon Jahre zurück. Sie haben weder angerufen noch geschrieben, wie Sie es versprochen hatten. Das hat mir das Herz gebrochen, Jake. Wenn Sie eine Frau wären, hätte ich Sie schon lange aufgegeben.«
    »Wie laufen die Geschäfte?« fragte Massey amüsiert.
    »Man kann sich nicht beklagen. Eigentlich sogar ausgezeichnet. Seit dem Ende des Krieges haben die reichen Amerikaner keine Ebbe mehr in der Kasse. Sie kaufen gern und teuer ein. Und vor allem lieben sie meine Zobel- und Hermelinpelze. Ich habe allein letztes Jahr Pelze für fünf Millionen Francs nach Amerika verkauft. Das ist ein Viertel meines ganzen Umsatzes.«
    »Klingt wirklich gut, Henri«, erklärte Massey erstaunt.
    »Dann warten Sie erst mal bis zum nächsten Jahr, wenn Sie meinen neuen Katalog sehen. Dann wird es noch besser.«
    Lebel lächelte zuversichtlich, beugte sich vor und berührte Masseys Knie. »Aber genug vom Geschäft. Warum sind Sie in Paris?«
    »Treffen Sie sich noch mit den Jungs aus der Résistance?«
    »Einmal im Jahr gibt es eine Versammlung. Dann köpfen wir ein paar Flaschen und gedenken unserer Toten. Sie sollten nächstes Mal kommen. Man erinnert sich immer noch stolz an Sie. Der Kampf gegen die Nazis war für viele der Höhepunkt ihres Lebens. Jetzt züchten sie Hühner oder Kinder und fristen ihre langweiligen Existenzen.«
    Massey blickte sich in dem eleganten Raum um. »Ihnen scheint es aber nicht so schlecht zu gehen. Diese Suite muß Sie einen ganz schönen Batzen kosten.«
    Lebel lächelte. »Das stimmt. Aber es ist alles Glück und eine Laune des Schicksals, mon ami . Sie wissen es am besten.«
    »Ihr Engagement in der Résistance hat sich für Sie ausgezahlt, Henri.«
    Lebel zuckte mit den Schultern. »Es hatte seinen Preis, aber ich kann natürlich nicht abstreiten, nach dem Krieg hat mir das bei meinen Moskauer Kontakten sehr geholfen.«
    »Das ist zum Teil der Grund, warum ich hier bin, Henri. Sie müssen mir einen Gefallen tun.«
    Lebel lächelte. »Ist es etwas sehr Gefährliches oder einfach nur etwas Illegales?«
    »Beides. Und es hat mit Moskau zu tun.«
    Lebels Runzeln vertieften sich, er wurde schlagartig sehr ernst und auch ein wenig nervös.
    »Erklären Sie das.«
    Massey stellte sein Glas ab. »Ein Mann namens Max Simon und seine Tochter wurden vor zwei Monaten in der Schweiz ermordet. Man hat beiden einen Kopfschuß aus nächster Nähe verpaßt. Und Moskau hat diese Morde in Auftrag gegeben.«
    Lebel hob seine speckige Hand. »Jake, wenn es um Politik geht, mische ich mich nicht ein, das wissen Sie.«
    »Hören Sie mir erst bis zu Ende zu. Der Verantwortliche dafür ist ein Ostdeutscher, ein Mörder namens Borowik. Gregori Borowik. Das ist nicht sein richtiger Name. Er benutzt viele Decknamen. Er ist Abschaum, Henri, und ich will ihn finden.«
    Lebel seufzte und schüttelte den Kopf. »Jake, meine Kontaktpersonen sprechen über so etwas nicht.«
    »Ich bitte Sie nur darum, ganz diskret einige Nachforschungen anzustellen. Sie kennen jeden in der sowjetischen Botschaft in Paris und sind sogar mit dem Botschafter befreundet.«
    »Es ist eine Freundschaft der Art, die Gespräche über die schmutzige Seite der Geheimdienstarbeit meidet.«
    »Max Simon war ein enger Freund von mir. Und seine Tochter war erst zehn Jahre alt.«
    Lebel wurde blaß vor Ekel, aber er schüttelte trotzdem entschieden den Kopf. »Es tut mir leid, das zu hören, Jake, aber Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    Massey seufzte und stand auf. »Gut, lassen wir das für den Moment. Im Augenblick sind Sie der größte Händler für russische Felle in Europa. Sie gehören mit einigen Diplomaten und einer Handvoll westlicher Geschäftsleute, die mit Öl, Tabak und Diamanten handeln, zu den wenigen Menschen, die beinah nach Belieben in Moskau ein und aus gehen können. Und da Moskau im Moment so gut wie eine geschlossene Stadt ist, macht Sie das wohl zu einer ganz besonderen Person.«
    Lebel nickte nachdenklich, bevor er an seinem Cognac nippte. »Das ist wahr. Aber, wie ihre

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