Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
des Krieges Lebensmittel für den Schwarzen Markt in Rußland hineingeschmuggelt haben.«
    »Kann man ihm trauen?«
    Lebel zuckte mit den Schultern. »Soweit man einem Ganoven trauen kann. Er hat eine Schwäche für eine bestimmte, entzückende Finnin, die in der Nähe der Grenze im besetzten Karelien wohnt. Sie ist ein großes Mädchen, die Geschmack an teurem französischen Champagner und gewagter Seidenunterwäsche findet, womit ich ihn besteche. Vermutlich würde er für Sex und Geld so ziemlich alles tun, aber welcher Mann würde das nicht?«
    »Es ist Ihre Operation, Henri? Stimmt es?«
    Lebel lächelte beunruhigt. Er war kreidebleich. »Jake, Sie haben keine Ahnung, was die Finnen mir an Einfuhrzöllen berechnen. Ihre Staatseinnahmen würden sogar einen Streifenpolizisten in Versuchung führen.«
    »Als Ihr Freund einen Weg gefunden hatte, das zu umgehen, sind Sie natürlich sofort darauf angesprungen.«
    Lebel deutete mit der Zigarre auf den Bericht in Masseys Hand. »Bis Sie mir das da gezeigt haben, dachte ich eigentlich, ich wäre verdammt gerissen. Jetzt ist mir klar, daß ich ein Narr gewesen bin. Gut, Jake, sagen Sie Ihr Sprüchlein auf. Wollen Sie die Gendarmen holen, damit sie mich in Handschellen legen und wegschleppen?«
    »Die amerikanische Botschaft in Helsinki hat den Finnen geraten, noch keinen Druck zu machen.« Massey lächelte kurz. »Aber ich habe das Gefühl, es könnte für Ihre Firma sehr unangenehm werden, wenn die Finnen Anklage erheben. Danach dürften Sie in Amerika mit Ihren Geschäften überall vor geschlossenen Türen stehen. Sie wären ruiniert, Henri.«
    »Und jetzt sagen Sie bloß, Sie können mir all dies ersparen?«
    Massey grinste. »Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten.«
    Lebel lehnte sich seufzend zurück. »Darauf habe ich gewartet.«
    »Verraten Sie mir zuerst, wie Sie an den Russen vorbeikommen? Kontrollieren sie Ihre Züge nicht?«
    »Natürlich, aber nur die, die über die finnische Grenze hereinkommen. Nicht die, die Rußland verlassen. Wenn wir die russische Grenze nach Finnland überquert haben, kontrollieren die Finnen die Waggons.«
    »Wer hat noch seine Finger in der Sache?«
    Lebel zögerte. »Gewisse gierige Geschäftsfreunde, mit denen ich in Rußland zu tun habe. Bürokraten und Bahnbeamte. Eigentlich haben die den Zugfahrer darauf gebracht. Für eine kleine Entschädigung sorgen Sie dafür, daß die russischen Wachposten beide Augen zudrücken, wenn der Zug den Grenzposten durchfährt.«
    »Haben Sie jemals Menschen für Moskau aus dem Land geschmuggelt?«
    Lebel schüttelte heftig den Kopf. »Jake, ich arbeite nicht für den KGB, und auch nicht die Leute, mit denen ich Geschäfte mache. Das schwöre ich Ihnen. Ihr einziger Beweggrund ist Geld. Aber es ist unmöglich, Menschen anstelle der Felle zu schmuggeln. Glauben Sie mir. Außerdem würde der Zugfahrer niemals mitmachen. Felle sind eine Sache, Menschen eine ganz andere. Er würde dafür erschossen werden, ganz zuschweigen, was man mit mir anstellt, wenn man mich erwischt.«
    »Und wenn der Plan narrensicher ist?«
    »Jake, kein Plan ist narrensicher, schon gar nicht, wenn die Russen mit von der Partie sind.«
    »Er ist narrensicher und eine halbe Million Francs wert. In Schweizer Franken übrigens. Sie werden auf Ihr Schweizer Konto überwiesen, wenn Sie mitmachen. Und wenn Sie tun, worum ich Sie wegen Max Simon gebeten habe, dann gibt’s noch eine Kirsche auf den Kuchen.«
    »Es ist eine stolze Summe, aber ich bin immer noch nicht interessiert.« Lebel runzelte die Stirn. »Was für eine Kirsche?«
    »Die Finnen werden Ihre Unterlagen wegwerfen, wenn Sie versprechen, brav zu sein. Im anderen Fall versichere ich Ihnen, Henri, wird man Ihre Haut als Trophäe an die Wand nageln. Und ganz bestimmt war das Ihre letzte Zugladung Felle aus Rußland.«
    Lebels Miene machte deutlich, wie wenig er davon hielt. »Jake, Sie sind wirklich knallhart.«
    »Ich? Ich bin eine Schmusekatze im Vergleich zu den Leuten, mit denen Sie dann zu tun bekommen.«
    Lebel zündete sich nachdenklich eine neue Zigarre an. Lange schwieg er und schien angestrengt zu grübeln, bis er schließlich Massey anschaute.
    »Was würden Sie sagen, wenn ich mich bereit erkläre, Ihnen zu helfen, nicht für Geld?«
    »Das hängt davon ab, was Sie im Sinn haben.«
    »Einen zusätzlichen Passagier.«
    Massey blickte ihn erstaunt an. »Das müssen Sie mir näher erklären.«
    Lebel seufzte und erzählte ihm dann von seiner Liebesaffäre mit

Weitere Kostenlose Bücher