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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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hohen finanziellen Zuwendungen, Verringerung der Dienstzeit oder Online-Rekrutierungsmaßnahmen, die als zivile Computerspiele getarnt waren, wieder auffüllen. Diese Generation hatte genug, und darum waren wir, als die Untoten anfingen, unser Land aufzufressen, fast zu schwach und verwundbar, um sie aufzuhalten. Ich gebe nicht der zivilen Führung die Schuld, und ich will damit keinesfalls sagen, dass wir in Uniform ihr den Gehorsam verweigern sollten. Dies ist unser System, und es ist das beste der Welt. Aber es muss beschützt werden und verteidigt, und es darf niemals wieder missbraucht werden.

Station Vostok, Antarktis

    [Vor dem Krieg wurde dieser Außenposten stets als der entlegenste auf der ganzen weiten Welt bezeichnet. Er liegt in der Nähe des südlichen geomagnetischen Pols der Erde, auf der vier Kilometer dicken Eiskruste des Vostoksees, wo mit minus neunundachtzig Grad Celsius einmal der Temperatur-Minusweltrekord gemessen wurde; selbst die Höchstwerte liegen selten einmal über minus zweiundzwanzig Grad. Diese extreme Kälte, verbunden mit der Tatsache, dass Transporte über Land länger als einen Monat brauchen, um die Station zu erreichen, machten Vostok so attraktiv für Breckinridge »Breck« Scott.  Wir treffen uns in der »Kuppel«, dem isolierten geodätischen Treibhaus, das seine Energie vom geothermischen Kraftwerk der Station bezieht. Diese und viele andere Verbesserungen wurden von Mister Scott eingeführt, als er die Station letztmals von der russischen Regierung mietete. Seit der Großen Panik hat er sie nicht mehr verlassen.]

    Verstehen Sie etwas von Ökonomie? Ich spreche vom großen globalen Kapitalismus vor dem Krieg. Begreifen Sie, wie der funktionierte? Ich nicht, und jeder, der behauptet, dass er es tut, redet dummes Zeug. Es gibt keine Regeln, keine absoluten wissenschaftlichen Werte. Man gewinnt, man verliert, es ist einfach ein Schuss ins Blaue. Die einzige Regel, die für mich stets einen Sinn ergab, habe ich von einem Professor für Geschichte, nicht Wirtschaftswissenschaften, in Wharton. »Angst«, pflegte der immer zu sagen, »Angst ist das kostbarste Gut im Universum.« Das haute mich um. »Schalten Sie den Fernseher ein«, sagte er. »Was sehen Sie? Leute, die ihr Produkt verkaufen?
Nein. Leute, die die Angst verkaufen, dass Sie ohne ihre Produkte leben müssen.« Der Mann hatte so was von Recht. Angst vor dem Altern, Angst vor Einsamkeit, Angst vor Armut, Angst vor dem Scheitern. Angst ist die grundlegendste Emotion, die wir haben. Angst existiert seit Urzeiten. Mit Angst verkauft man. Das war mein Mantra. »Mit Angst verkauft man.« Als ich erstmals von den Ausbrüchen hörte, als man noch von der »afrikanischen Tollwut« sprach, da sah ich eine Gelegenheit, wie man sie nur einmal im Leben bekommt. Ich werde nie den ersten Bericht vergessen, über den Ausbruch in Kapstadt, nur zehn Minuten echte Berichterstattung, dann eine Stunde Spekulationen darüber, was geschehen würde, sollte das Virus je den Sprung nach Amerika schaffen. Gott segne die Nachrichten. Dreißig Sekunden später war ich am Telefon. Ich traf mich mit einigen meiner Nächsten und Teuersten. Alle hatten denselben Bericht gesehen. Ich war der Erste, der mit einer machbaren Idee daherkam: ein Impfstoff, ein echter Impfstoff gegen Tollwut. Gott sei Dank ist Tollwut unheilbar, Ein Heilmittel würden die Leute nur kaufen, wenn sie glauben, dass sie infiziert sind. Aber ein Impfstoff! Das wäre eine vorbeugende Maßnahme! Die Leute würden das nehmen, solange sie Angst hätten, dass die Krankheit da draußen grassiert! Wir hatten eine Menge Kontakte zur biomedizinischen Industrie und noch mehr auf dem Hill und der Penn Ave. Wir könnten in nicht einmal einem Monat einen wirksamen Prototyp haben und binnen zwei Tagen einen Werbefeldzug entwickeln. Am achtzehnten Loch wurde alles per Handschlag besiegelt.
    Was ist mit der FDA ?

    Bitte, machen Sie Witze? Damals war die FDA eine der Organisationen mit den geringsten Mitteln und dem größten Missmanagement im ganzen Land. Ich glaube, die haben da immer noch gefeiert, dass sie Rot Nr. 2 in M&Ms verbieten lassen konnten. Außerdem handelte es sich um eine der wirtschaftsfreundlichsten Verwaltungen in der amerikanischen Geschichte. J. P. Morgan und John D.  Rockefeller verdienten dank dieses Typen im Weißen Haus noch im Grab Unsummen an Geld. Sein Personal machte sich nicht einmal die Mühe, den Kostenplan durchzulesen. Ich glaube, die suchten

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