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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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für Notfälle benutzen.
    Ich sprach an, dass ich vielleicht den Wagen selbst benutzen könnte. Mets fragte, ob ich einen Abschleppwagen und Überbrückungskabel dabei hätte. Ich sagte nein, fast wie ein kleines Kind. Sie fragte: »Was hält Sie dann noch dort?«
    oder etwas Ähnliches und trieb mich zur Eile an. Ich sagte ihr, dass sie sich noch einen Moment gedulden sollte, lehnte den Kopf an das Fenster auf der Fahrerseite, seufzte und fühlte mich wieder besiegt und leer. Mets heizte mir richtig ein und drängte mich zum Aufbruch. Ich fuhr sie an, dass sie verdammt noch mal die Klappe halten sollte, ich bräuchte noch eine Minute, ein paar Sekunden, um ... ich weiß auch nicht, was.
    Ich musste den Daumen etwas zu lange auf der »Senden«- Taste gelassen haben, denn Mets fragte plötzlich: »Was war das?« »Was?«, erwiderte ich. Sie hatte an meinem Ende etwas gehört.

    Sie hatte es vor Ihnen gehört?
    Ich schätze ja, denn einen Augenblick später, als ich wieder klar denken konnte und mich konzentrierte, hörte ich es auch. Das Stöhnen ... laut und nahe, gefolgt von plätschernden Schritten.
    Ich schaute auf, durch das Autofenster und das Loch im Schädel des Mannes und das Fenster auf der anderen Seite, und da sah ich den Ersten. Ich wirbelte herum und sah fünf weitere, die sich mir aus allen Richtungen näherten. Und hinter ihnen noch einmal zehn, fünfzehn. Ich feuerte auf den Ersten, aber der Schuss ging fehl.
    Mets blaffte mich an und verlangte einen Lagebericht. Ich nannte ihr die Anzahl; sie antwortete, dass ich ganz ruhig bleiben, auf keinen Fall fliehen und mich darauf besinnen sollte, was ich in Willow Creek gelernt hatte. Ich fragte, woher sie von Willow Creek wusste, da schrie sie mich an, dass ich den Mund halten und kämpfen sollte.
    Ich kletterte auf das Dach des Geländewagens - man soll immer nach dem naheliegendsten Schutz suchen - und schätzte die Entfernungen ab. Ich nahm den ins Visier, der am nächsten war, atmete tief durch und legte ihn um. Als Kampfjägerpilotin muss man in der Lage sein, Entscheidungen so schnell zu treffen, wie die elektrochemischen Impulse sie übermitteln können. Dieses Nanosekundendenken war mir in dem Moment abhanden gekommen, als ich im Schlamm gelandet war, aber jetzt kehrte es zurück. Ich war ruhig, konzentriert, alle Zweifel und Schwächen wie weggeblasen. Mir kam es so vor, als hätte der ganze Schusswechsel zehn Stunden gedauert, aber in Wahrheit waren es vermutlich nur zehn Minuten. Alles in allem einundsechzig, ein hübscher, stattlicher Ring halb untergegangener Kadaver. Ich ließ mir Zeit, zählte die restliche Munition und wartete auf die nächste Welle. Es kam keine.
    Es vergingen weitere zwanzig Minuten, bis Mets mich um einen neuen Lagebericht bat. Ich sagte ihr, wie viele ich erledigt hatte, und sie bat mich, sie daran zu erinnern, mich nie wieder wütend zu machen. Ich lachte, das erste Mal seit meinem Absprung. Ich fühlte mich wieder gut, stark und selbstbewusst. Mets ermahnte mich, dass diese Ablenkung jede Chance zunichtegemacht hatte, dass ich die I-10 vor Einbruch der Dunkelheit erreichen könnte, und ich mir Gedanken darüber machen sollte, wo ich die Nacht verbringen wollte.

    Ich brachte so viel Distanz wie möglich zwischen mich und den Geländewagen, bis es dunkel wurde, und fand ein hinreichend sicheres Versteck in der Astgabel eines hohen Baumes. Zu meiner Ausrüstung gehörte eine Standard-Hängematte aus Mikrofasern; tolle Erfindung, leicht und haltbar und mit Klammern, damit man nicht herausfällt. Auch das sollte einem helfen, sich zu beruhigen, besser zu schlafen ... na klar! Es spielte keine Rolle, dass ich seit fast achtundvierzig Stunden auf den Beinen war, dass ich alle Atemübungen versucht hatte, die sie uns in Creek beibrachten, oder dass ich sogar zwei meiner Baby-Ls einwarf. Man soll nur zwei nehmen, aber ich dachte mir, dass das nur für Memmen galt.
    Vergessen Sie nicht, ich war wieder ganz ich selbst, ich konnte mit allem fertig werden, und, he, ich brauchte dringend Schlaf. «
    Da ich nichts anderes zu tun hatte, fragte ich sie, ob es okay wäre, über sie zu reden. Wer war sie wirklich? Wie kam sie in diese entlegene Blockhütte mitten im Cajun-Land? Sie hörte sich nicht nach Cajun an, sie hatte nicht einmal einen Südstaatenakzent. Und woher wusste sie so viel über die Pilotenausbildung, ohne dass sie je selbst eine absolviert hatte? Ich hatte mein Denkvermögen wieder und zimmerte mir schon das

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