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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Grundgerüst einer ungefähren Vorstellung zusammen, wer sie wirklich war.
    Mets sagte mir wieder, dass wir später noch genügend Zeit hätten für Geschichten. Im Augenblick bräuchte ich vor allem Schlaf und sollte mich im Morgengrauen wieder bei ihr melden. Zwischen »Morgengrauen« und »wieder« spürte ich, wie die Ls wirkten. Ich war weggetreten, als sie bei »wieder« anlangte.
    Ich schlief wie ein Stein. Als ich die Augen aufschlug, war es schon hell. Ich hatte von Zack geträumt, wovon sonst. Sein Stöhnen lag mir immer noch in den Ohren, als ich wieder zu mir kam. Dann sah ich nach unten und stellte fest, dass es kein Traum war. Mindestens hundert mussten den Baum umzingelt haben. Alle streckten aufgeregt die Hände nach oben und kletterten fast übereinander hinweg, um mich zu erwischen. Wenigstens konnten sie keine Rampe bilden, dafür war der Boden nicht fest genug. Ich hatte nicht genügend Munition, um alle zu erledigen, und da ein Schusswechsel wahrscheinlich nur noch mehr angelockt hätte, entschied ich, dass es wohl das Beste wäre, meine Sachen zu packen und meinen Fluchtplan in die Tat umzusetzen.

    Sie hatten einen Plan dafür?
    Keinen richtigen Plan, aber sie hatten uns für solche Situationen ausgebildet. Es ist ungefähr so wie bei einem Fallschirmabsprung. Man sucht sich den ungefähren Landeplatz, rollt sich ab, lässt los und steht so schnell man kann wieder auf. Das Ziel besteht darin, ausreichend Entfernung zwischen sich und seine potenziellen Angreifer zu bringen. Man rennt, läuft oder »geht« schnell; ja, das haben die uns tatsächlich als Alternativen genannt. Es kommt nur darauf an, dass man weit genug wegkommt und sich dadurch Zeit erkauft, seinen nächsten Schritt zu planen. Laut meiner Karte war die I-10 nahe genug, dass ich es im Laufschritt bis dahin schaffen, mich von einem Rettungshubschrauber orten lassen und verschwunden sein konnte, bevor diese stinkenden Schleimbeutel mich einholen konnten. Ich nahm das Funkgerät, schilderte Mets meine Situation und bat sie, den Hubschrauberpiloten auf eine Blitzaktion vorzubereiten. Sie bat mich, vorsichtig zu sein. Ich duckte mich, sprang und brach mir den Knöchel an einem Stein unter Wasser.
    Ich landete mit dem Gesicht nach unten in der brackigen Brühe. Nur die Kälte verhinderte, dass ich vor Schmerzen das Bewusstsein verlor. Ich kam prustend und würgend wieder hoch und sah als Erstes, wie die ganze Horde auf mich zu geschlurft kam. Mets musste gewusst haben, dass etwas schiefgegangen war, weil ich meine sichere Landung nicht meldete. Vielleicht fragte sie mich, was passiert sei, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Ich erinnere mich nur noch, wie sie mich anbrüllte, dass ich aufstehen und laufen sollte. Ich versuchte, Gewicht auf meinen Fuß zu verlagern, aber die Schmerzen schossen mir wie ein Blitz durch das Bein und die Wirbelsäule. Er konnte das Gewicht tragen, aber ... ich schrie so laut, ich bin sicher, dass sie mich durch das Fenster ihrer Blockhütte hören konnte.
    »Verschwinden Sie!«, rief sie ... »LOS!« Ich ging hinkend vorwärts und stolperte mit hundert Zombies auf den Fersen davon. Muss komisch ausgesehen haben, dieser hektische Wettlauf der Krüppel.
    »Wenn Sie darauf stehen können, dann können Sie auch damit laufen!«, schrie Mets. »Es ist kein Knochen, der Gewicht trägt! Sie schaffen es!«
    »Aber es tut weh!« Das sagte ich wirklich, während mir Tränen über das Gesicht liefen und Zack hinter mir her war und nach seinem Fressi-Fressi heulte. Ich kam zum Freeway, der wie die Ruine eines römischen Aquädukts über dem Sumpf aufragte. Mets hatte Recht gehabt, was die relative Sicherheit betraf. Nur hatte keiner von uns an meine Verletzung gedacht oder daran, dass mir die Untoten so dicht auf den Fersen sein würden. Es gab keinen unmittelbaren Zugang, daher musste ich zu einer der schmalen Zufahrtsstraßen hinken, vor denen mich Mets ausdrücklich gewarnt hatte. Als ich näher kam, begriff ich auch, warum. Hunderte rostender Autowracks standen da Stoßstange an Stoßstange, und in jedem zehnten war mindestens ein Zombie eingekeilt. Sie sahen mich und fingen an zu stöhnen; das Geräusch konnte man meilenweit in jede Richtung hören.
    Mets rief: »Machen Sie sich darüber jetzt keine Gedanken! Gehen Sie einfach die Rampe hoch und achten Sie auf die verdammten Greifer!«
    Greifer?
    Diejenigen, die aus Fenstern nach einem schnappen. Auf offener Straße hätte ich eine Chance gehabt, ihnen

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