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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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hatte. Ich schlug die Karte auf und stellte fest, dass nördlich von mir der Freeway I-10 lag. Mets sagte mir, dass das die beste Stelle wäre, um mich von den Rettungstrupps abholen zu lassen. Sie sagte mir, es sollte nicht länger als einen Tag dauern, höchstens zwei, wenn ich mich sofort in Bewegung setzte und kein kostbares Tageslicht mehr vergeudete.
    Ich wollte gerade aufbrechen, als sie sich wieder meldete und mich fragte, ob ich nicht etwas vergessen hätte. Ich erinnere mich noch ganz deutlich an diesen Augenblick. Ich drehte mich zu Rollins um. Der schlug gerade wieder die Augen auf. Mir schien, als müsste ich etwas sagen, mich bei ihm entschuldigen, aber dann schoss ich ihm eine Kugel in die Stirn.
    Mets sagte mir, ich sollte mir nicht die Schuld geben und mich keinesfalls dadurch von der Aufgabe ablenken lassen, die vor mir lag. Sie sagte: »Bleiben Sie am Leben, bleiben Sie am Leben, und machen Sie Ihre Arbeit.« Dann fügte sie hinzu: »Und hören Sie endlich auf, Ihre Minuten zu verplempern.«
    Sie sprach von den Batterien - die dachte wirklich an alles -, daher schaltete ich ab und ging durch den Sumpf nach Norden. Mein Gehirn arbeitete inzwischen auf Hochtouren, und mir fielen alle Lektionen aus Willow Creek wieder ein. Ich ging vorwärts, blieb stehen, horchte. Ich hielt mich wenn möglich an trockenen Boden und achtete darauf, dass ich sehr vorsichtig auftrat. Ein paar Mal musste ich schwimmen, das machte mich echt nervös. Ich könnte schwören, dass ich zweimal eine Hand spürte, die an meinem Bein entlangglitt. Einmal fand ich eine Straße, eine schmale, zwei Spuren und schrecklich verfallen. Trotzdem besser, als durch den Schlamm zu stapfen. Ich meldete Mets, was ich gefunden hatte, und fragte, ob mich diese Straße zum Freeway führen würde. Sie ermahnte mich, die Straße zu meiden, genau wie jede andere Straße, die durch das Becken führten. »Straßen bedeuten Autos«, sagte sie, »und Autos bedeuten Zombies.« Sie sprach von Fahrern, die gebissen worden und am Lenkrad gestorben waren und den Rest ihrer Existenz in den Autos gefangen verbringen mussten, weil ein Ghul nicht intelligent genug ist, eine Tür oder einen Sicherheitsgurt zu öffnen.

    Ich fragte sie, wie groß das Gefahrenpotenzial wäre. Sie konnten nicht heraus, und wenn ich nicht nahe genug hinging, dass sie mich durch ein Fenster packen konnten, was spielte es da für eine Rolle, wie viel »verlassene« Autos ich auf der Straße fand. Mets wies mich darauf hin, dass auch ein angegurteter Zombie stöhnen und damit andere in dem Gebiet anlocken konnte. Jetzt war ich echt verwirrt. Wenn ich so viel Zeit darauf verschwendete, einige Hinterlandstraßen zu meiden, wo vielleicht einige Autos voller Zacks stehen könnten, warum war ich dann auf dem Weg zum Freeway, wo es doch ganz sicher von ihnen wimmeln musste?
    Sie sagte: »Weil Sie da über dem Sumpf sind. Wie viele Zombies können Ihnen da was antun?« Da dieser Abschnitt der I-10 hoch über dem Sumpf erbaut worden wäre, sei er der sicherste Ort im gesamten Becken. Ich musste gestehen, dass ich daran nicht gedacht hatte. Sie lachte und sagte: »Keine Bange, Süße, ich habe daran gedacht. Halten Sie sich an mich, ich bring Sie sicher nach Hause.«
    Und das machte ich. Ich hielt mich von allem fern, was auch nur die entfernteste Ähnlichkeit mit einer Straße aufwies, und hielt mich so weit es ging an die reine Wildnis. Ich sage »reine«, aber ehrlich gesagt konnte man nicht alle Spuren von Menschen oder denen, die einmal Menschen gewesen waren, einfach so meiden.
    Ich sah Schuhe, Kleidungsstücke, Abfall, verfaulte Koffer und Campingausrüstung.
    Ich sah viele Knochen und Hügel aus aufgetürmtem Schlamm. Ich konnte nicht unterscheiden, ob sie von Menschen oder Tieren stammten. Einmal fand ich einen Brustkasten; ich vermutete, dass er von einem Alligator stammte, einem großen.
    Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, wie viele Zombies erforderlich gewesen sein mussten, um diesem Riesenvieh den Garaus zu machen.
    Der erste Zombie, den ich sah, war klein, wahrscheinlich ein Kind, das konnte ich nicht sagen. Sein Gesicht war weggefressen, Haut, Nase, Augen, Lippen, sogar Haare und Ohren ... nicht vollkommen weg, aber sie hingen in Fetzen herab oder klebten an dem freiliegenden Schädelknochen. Vielleicht hatte er noch mehr Verletzungen, das konnte ich nicht erkennen. Er steckte in einem dieser langen Rucksäcke für Zivilisten, dessen Kordel um den Hals zugezogen war. Die

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