Opfer der Lust
ganz Boston über unsere Eskapaden reden. Wir wären das Stadtgespräch.“
Abrupt hörte er auf und zog seine Hand weg. „Ich könnte euch heimlich beobachten. Du wärst in Sicherheit, und ich könnte ihn nach eurem Treffen verfolgen.“
Erheitert lachte Bethany laut auf. Sie klopfte behutsam auf seinen Gips. „Mit deinem steifen Bein?“
„Stimmt, das war dumm von mir“, gab er zu und legte die Hand auf ihren Oberschenkel.
Ihr Mantel war aufgeklappt und er begann, mit der Naht ihrer Jeanshose zu spielen, etwas, das er früher immer gemacht hatte. Dort, wo er sie berührte, entstand ein Prickeln, das über ihre Schenkel zu ihrem Schoß floss und ihre Mitte entflammte.
Beth hätte seinen Arm wegschieben sollen, aber sie rührte sich nicht.
„Hast du irgendwem außer mir von Kade erzählt?“ Seine Hand glitt höher.
„Bist du verrückt?“ Sie sah ihn konsterniert an. „Wenn ich das tue, bin ich gezwungen, auch von der Aufzeichnung zu berichten. Nicht nur, dass es mir unendlich peinlich wäre, es hätte auch Konsequenzen für dich. Du müsstest untertauchen, damit Mantis dich nicht…“
Sie sprach den Satz nicht zu Ende, weil sie nicht wusste, was ihr Vater mit ihm machen würde. Aber egal, was es war, es würde unangenehm für Aaron werden.
„Sadie und Joey“, begann er und hörte auf, an der Naht zu knibbeln. „Ich möchte sie nicht verlieren. Beth, bitte.“
Sanftmütig schaute sie ihn an. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht vor, deine Ehe zu zerstören. Auch ich habe jemanden. Ich bin verlobt.“
„Du wirst heiraten?“ Er nahm seine Hand von ihrem Oberschenkel.
Schwang Enttäuschung in seiner Stimme mit? Was hatte er denn erwartet? Dass sie ihm ewig hinterhertrauern würde?
„Ich habe einen Verlobten“, wiederholte sie ausweichend, denn über die eigentliche Hochzeit hatten sie noch nicht gesprochen. Es gab keinen Termin, keine konkreten Pläne.
„Weiß er von Kade?“
„Ich sagte doch, dass ich niemandem etwas erzählt habe.“ Ihr Zorn kehrte zurück, weil Aaron ihr wenig hilfreich war und sie keine andere Wahl zu haben schien, als sich auf Kades Spiel einzulassen, um ihn am Ende zu schlagen. „Er ist ein Arbeitskollege und Freund meines Vaters.“
„Ah, deshalb akzeptiert Mantis ihn.“
„Spar dir deinen Sarkasmus.“
„Wäre er nicht gewesen, wer weiß …“ Aaron hob seinen Arm, wickelte eine von Beths braunen Haarsträhnen um seinen Zeigefinger und zog den Finger heraus, sodass die Strähne zurück auf ihre Schulter fiel. „Du trägst dein Haar kürzer als früher.“
„Ich war achtzehn, als wir uns getrennt haben.“
Als er die Handfläche an ihre Wange legte, schmiegte sie sich an seine Hand, als wäre sie ausgehungert nach Liebkosungen, so kam es ihr zumindest selbst vor.
Was war nur los mit ihr? Waren das verfrühte Frühlingsgefühle oder gar Angst vor der Hochzeit? Vielleicht brüteten Blanche, Mantis und Daryl nicht nur über einen gemeinsamen Urlaub, sondern auch über die Trauung, immerhin hatte ihre Mutter von Flitterwochen gesprochen. Womöglich war dies nicht nur ein Sticheln, sondern vielmehr ein Hinweis gewesen.
„Das ist nur fünf Jahre her, aber du hast dich sehr verändert“, stellte Aaron fest. „Nicht äußerlich verändert, sondern … ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Du siehst nicht gerade glücklich aus.“
Sie hatte das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. „Ist das ein Wunder? Ich werde mit einem kompromittierenden Video, das mich … uns bei tabulosem Sex in einer Tierhandlung zeigt, erpresst. Das stimmt mich gewiss nicht fröhlich.“
„Was genau fordert dieser Kade von dir? Sadie verwaltet unsere Finanzen, aber ich könnte mir Geld von einem Freund leihen.“
Beth drehte das Gesicht zur Seite, bis ihre Nase seine Handfläche berührte. Tief atmete sie seinen Körperduft ein. Er roch immer noch so gut wie damals, als sie seinen Körper so ausgiebig erforscht hatte, dass sie ihn besser kannte als ihren eigenen.
Sie hatte jeden Leberfleck auf der Landschaft seines Körpers gekannt, hatte gewusst, wie sein Geschlecht roch, hatte an seinen Zehen genuckelt und seinen After geküsst, wovon sie vorher nie gedacht hatte, dass sie das jemals bei einem anderen Menschen tun würde.
Plötzlich küsste sie die Innenfläche seiner Hand. Sie wurde sich dessen erst bewusst, nachdem sie es bereits getan hatte.
Erschrocken sprang sie auf. „Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.“
„Du bist
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