Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
Vom Netzwerk:
Tages als Rechtsmedizinerin tätig zu sein. Und eng mit der Polizei zusammenzuarbeiten.
    „Was Mantis gehörig gegen den Strich gehen wird“, murmelte sie und setzte sich auf eine Parkbank.
    „Weiß er von unserem Treffen?“, fragte eine männliche Stimme hinter ihr.
    Lazy, der vor der Bank gelegen hatte, setzte sich auf und spitzte seine Ohren. Beth erschrak. Sie wandte sich um. Aaron humpelte auf zwei Krücken heran und schaute sich beunruhigt um, als fürchtete er, dass Mantis jeden Augenblick aus dem Nichts auftauchen und sich auf ihn stürzen könnte.
    „Wenn mein Vater auch nur den Grund unseres Zusammentreffens wüsste“, Beth schmunzelte zwar, aber es lag ein Körnchen Wahrheit in dem, was sie sagte, „wärst du längst tot.“

6. KAPITEL
    Wie ausgesprochen gut Aaron aussah! Das hatte Beth längst vergessen. Er war nicht länger der Junge aus ihrer Jugend – obwohl er damals schon 21 Jahre alt gewesen war, aber er hatte immer noch das Gemüt eines Teenagers besessen –, sondern vor ihr stand ein Mann. Er wirkte ruhiger, reifer, aber sein schelmisches Lächeln war immer noch dasselbe.
    Beth schmunzelte. Aaron hatte das rechte Hosenbein abgeschnitten, damit er die Jeans über den Gips hatte ziehen können. Nun sah es so aus, als würde er links eine normale Hose und rechts Shorts tragen. Der Gips reichte von der Mitte seines Oberschenkels bis hinunter zu seinem Fußgelenk und trug einige Unterschriften, Sprüche und kindliche Zeichnungen, vermutlich von seinem Sohn Joey.
    Er ging um die Sitzbank herum, lehnte seine Krücken gegen die Armlehne und strich seinen camelfarbenen Dufflecoat glatt, bevor er sich neben Bethany setzte. Lazy beschnupperte sein Gipsbein und Aaron streichelte über sein zotteliges Fell.
    „Hör mal, Beth.“ Er zog seinen schwarzen Schal vom Hals weg, als wäre er ihm auf einmal zu eng. „Es tut mir aufrichtig leid, was passiert ist. Ich hätte dieses Überwachungsvideo niemals behalten dürfen.“
    „Du hättest es niemals machen dürfen“, korrigierte sie ihn bissig. „Wie bist du nur auf die bescheuerte Idee gekommen, uns beim Sex zu filmen?“
    Er schmunzelte und schaute ihr in die Augen. „Weil ich verliebt in dich war, sehr verliebt. Du warst die tollste Frau, die ich bis dahin getroffen hatte. Ich wusste, du würdest mich eines Tages verlassen, deshalb musste ich unsere schöne Zeit irgendwie festhalten.“
    „Du kannst solche Momente nur in Erinnerung behalten, nicht auf Video bannen.“
    Lazy wollte zwischen ihr und Aaron auf den Sitz springen, aber sie hinderte ihn daran. Beleidigt ging er hinter die Bank und legte sich auf den Rasen.
    „Ich war jung.“ Entschuldigend zuckte Aaron mit den Schultern. „Es war das Dümmste, was ich in meinem Leben getan habe. Nein, das war es nicht. Das Dümmste war, dass ich das mit dir verbockt habe.“
    Sie wich seinem Blick aus, weil seine Worte sie berührten. Da war immer noch eine Vertrautheit zwischen ihnen und das unausgesprochene Was-wäre-wenn. Was wäre gewesen, wenn sie sich gemeinsam gegen Mantis aufgelehnt und zusammengeblieben wären? Wären sie heute noch ein Paar? Wäre Sadies und Aarons Sohn Joey nun ihr gemeinsames Kind?
    Um Abstand zu gewinnen, stand Beth auf und stellte sich vor Aaron.
    Sie keifte absichtlich, um nicht den romantischen Gefühlen nachzugeben, die in ihr aufkeimten, nun, da Aaron vor ihr saß. „Fragst du dich nicht, woher ich von der Aufzeichnung erfahren habe? Ich weiß nicht nur von ihr, sondern ich habe einen Ausschnitt daraus gesehen. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie peinlich mir das war? Es war demütigend. Ich wäre am liebsten auf der Stelle gestorben!“
    „Beth.“ Er versuchte aufzustehen, doch sie stieß ihn an, sodass er zurück auf die Bank fiel. Verdutzt blickte er sie an. „Du bist außer dir, dazu hast du jedes Recht. Aber du hast nicht vor, mich in Stücke zu reißen, denn sonst wäre Mantis hier.“
    „Das kann ich ziemlich gut selbst“, drohte sie, stellte einen Fuß auf die Bank und stützte sich auf ihrem Knie ab.
    Mit Genugtuung beobachtete sie, wie er tiefer in den Sitz sank. Sie hatte nicht vor, handgreiflich zu werden, aber sie musste ihm deutlich machen, wie wütend sie war. „Ich will das Original!“
    „Ich hab es nicht mehr“, gab er kleinlaut zu.
    Sie glaubte ihm. Folglich hatte Kade die Wahrheit gesagt. Er hatte behauptet, die Originalvideoaufzeichnung zu besitzen und einige Kopien davon gemacht zu haben.
    Aaron räusperte sich. „Soweit ich

Weitere Kostenlose Bücher