Opfer der Lust
Ladestation. „Du solltest endlich lockerer werden, was uns beide betrifft. Aber nun gut, lassen wir das Glück entscheiden und machen ein Spiel.“
„Ein Spiel?“ Sie traute ihm nicht über den Weg, verspürte jedoch ein aufgeregtes Kribbeln in ihrem Unterleib.
„Wahrheit oder Pflicht. Hast du ein Kartenspiel?“
Dass sie viel Zeit mit ihm verbrachte, er jedoch nicht einmal ansatzweise versucht hatte, sie zu verführen, weckte in ihr einen Hunger, der täglich größer wurde.
Diese Begierde wurde ihr nun zum Verhängnis, denn sie hörte sich sagen: „In Ordnung“, obwohl ihr Verstand alarmiert protestierte. Sie öffnete die unterste Schublade ihres Wohnzimmerschranks und holte ein Skip-Bo-Kartenspiel heraus, das aus 144 Zahlenkarten und 18 Jokern besteht.
Kade stand bereits hinter ihr. Er nahm es entgegen und zeigte auf den Sessel. „Nimm Platz.“
Während sie seiner Aufforderung folgte, setzte er sich auf das Sofa und mischte die Karten. „Da deine Eltern uns in dreißig Minuten erwarten –“
„Mich erwarten“, korrigierte sie ihn.
„Verkürzen wir das Spiel. Jeder von uns zieht drei Karten. Wir sind abwechselnd an der Reihe“, erklärte er die Regeln. „Zahl bedeutet Wahrheit, man darf dem anderen eine Frage stellen, auf die er ehrlich antworten muss. Zieht man einen Joker, stellt man eine Aufgabe, die der Spielpartner auszuführen hat.“
Sie nickte.
„Wer nach je drei Durchgängen die meisten Joker gesammelt hat, wird zum Gewinner erklärt und darf bestimmen, wo ich zu Mittag essen werde.“ Kade hielt ihr das Kartenspiel hin. „Fang an.“
Bethany bemühte sich, ruhig zu wirken, aber innerlich war sie aufgedreht. Zum einen, weil das Spiel mit Kade als Partner durchaus einen erotischen Verlauf haben könnte. Zum anderen, weil sie die Chance bekam, Fragen über seine Identität und Absichten zu stellen.
Beth zog eine Karte und hielt sie hoch: „Eine Zwölf.“
„Was möchtest du wissen?“, fragte er und lehnte sich auf der Couch zurück.
„Das ist nicht schwer zu erraten: Wer bist du?“ Es kribbelte in jeder Zelle ihres Körpers.
Lachend nahm er ihr die Karte aus der Hand und warf sie auf den Wohnzimmertisch. „Das weißt du doch längst. Ich bin und bleibe Kade.“
„So war das nicht gemeint“, protestierte sie.
„Das ist mein Name. Das ist, wer ich bin.“ Belustigt zuckte er mit den Achseln. „Wenn du etwas anderes hättest wissen wollen, hättest du deine Frage genauer formulieren sollen, Babe.“
War es möglich, dass er die Wahrheit sprach? Konnte Kade sein richtiger Name sein? „Das ist unfair!“
„So ist das Leben.“ Kade nahm die oberste Karte vom Kartenspiel und deckte sie auf. Es war ein Joker.
„So ein Zufall“, frotzelte Bethany, weil er nun einen Punkt führte. „Ich traue dir ohnehin nicht über den Weg und glaube, du betrügst.“
Seine Stimme bekam ein drohendes, tiefes Timbre. „Kannst du das beweisen?“
Verschnupft schüttelte sie den Kopf.
„Dann sei vorsichtig mit deinen Anschuldigungen.“ Er legte die Arme auf die Rückenlehne. „Und jetzt sei so gut und streichele dich.“
„Wie bitte?“
„Du hast mich schon verstanden.“ Er deutete mit einem Nicken auf ihren Schritt. „Joker bedeutet Pflicht und ich möchte, dass du dich entblößt und vor meinen Augen streichelst.“
Der Gedanke gefiel Bethany durchaus, nur hatte sie nicht den Mut, ihren braunen knielangen Cordrock und den Slip abzustreifen und vor Kade zu masturbieren. Aber noch während sie mit ihrer Courage rang, kam ihr eine Idee. Sie war eine gelehrige Schülerin und würde mit den gleichen, arglistigen Mitteln kämpfen.
Sie streifte ihren engen beigefarbenen Pullunder aus und knöpfte ihre weiße Bluse auf. Dann hob sie ihre Brüste aus den Büstenhalterkörbchen. Verführerisch lächelte sie Kade an und strich mit beiden Händen über ihren Busen.
„Ich meinte deinen Schoß“, stellte er klar.
Unschuldig blickte sie ihn an und spürte eine tiefe Genugtuung, weil sie ihn mit seinen eigenen Waffen schlug. „Das hast du nicht gesagt. Du hättest deine Anweisung genauer formulieren sollen, aber nun ist es zu spät dafür und du musst dich mit meinem Busen zufriedengeben.“
„Hinterlistige Schlange“, sagte er, aber es schwang Anerkennung in seiner Stimme mit. „Auch gut, dann sollen es eben deine schönen Brüste sein. Zwirbele die Spitzen.“
Tadelnd hob Bethany ihren Zeigefinger. „Nein, nein. Du hast mir bereits meine Pflicht mitgeteilt. Detaillierte
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