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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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denn?«
    Marius hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt, hielt sich aber die rechte Schulter, die offensichtlich wehtat.
    »Du kommst jetzt mit nach Hause.«
    Doros Stimme wurde eiskalt. »Du hast mir gar nichts zu sagen.«
    »Du wohnst immer noch bei mir.« Von Flüstern konnte nun absolut nicht mehr die Rede sein.
    »Was soll der Scheiß hier? Was spionierst du mir nach? Du hast dich doch sonst nie dafür interessiert, was ich mache!«
    Horndeich wusste, dass die Intervention bei einem Streit eigentlich immer nur Prügel einbrachte. Dennoch wagte er den Schritt. »Margot, wollt ihr das nicht bei euch zu Hause besprechen?«
    »He, was ist das denn hier?«, meldete sich nun ein Mann zu Wort, der offensichtlich einer der Chefs war. »Wieso stören Sie uns?«
    In irgendeinem seiner Fortbildungsseminare hatte Horndeich gelernt, dass es immer von Vorteil war, die Diskussion auf die Sachebene zu bringen. Und sie waren ja eigentlich wegen Angelika Sacher und Gerhard Weller hier. Also setzte er nun die Theorie in die Praxis um. »Sie befinden sich hier in einem Naturschutzgebiet. Da sind offenes Feuer und Rumtrampeln nicht erlaubt. Ich werde jetzt Ihre Personalien aufnehmen.«
    »Geht’s noch?«, meinte eine junge Frau. Horndeich sah neben ihr Angelika Sacher, die sich an Gerhard Weller festhielt. Der hatte einen schützenden Arm um sie gelegt.
    »Ja. Es geht noch.« Horndeich trat auf die Frau zu. »Ihren Personalausweis bitte.«
    »Is ‘n Witz, oder?«
    Horndeich zückte seinen Ausweis. »Nein. Absolut nicht.«
    Das Licht reichte nicht, um den Ausweis als solchen kenntlich zu machen. Die Dame warf daher nur einen kurzen Blick darauf, sah in die Runde und meinte: »Ich gehe jetzt.« Dann wollte sie an Horndeich vorbeihuschen.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief der.
    Er wurde ignoriert.
    Mit einem Schritt war er bei der Frau. »Ihren Personalausweis bitte.« Natürlich war er sich bewusst, dass die Dame kaum einen Ausweis im weißen Gewand haben würde.
    »Verpiss dich!«, meinte die Dame.
    Falscher Text. Nicht weniger gekonnt als Margot zuvor, drehte Horndeich ihr den Arm auf den Rücken. Nicht fest, aber fest genug, dass die Dame keinen weiteren Schritt mehr machen konnte.
    Auch Margot hatte ihren Ausweis gezückt und hielt ihn in die Höhe: »Dies ist ein Naturschutzgebiet. Sie haben kein Recht, sich außerhalb der Wege aufzuhalten. Und schon gar keins, hier ein offenes Feuer zu machen. Auch noch direkt neben dem Wald. Deshalb werden wir jetzt alle Ihre Personalien aufnehmen.« Dann wandte sie sich Doro zu: »Deine Personalien haben wir, du kannst gehen.«
    Doro trollte sich.
    »Keine Spielchen mehr?«, fragte Horndeich die Dame, die er immer noch festhielt.
    »Die sind von der Mordkommission«, meldete sich nun Angelika Sacher zu Wort. »Sind wahrscheinlich wegen mir hier.«
    »Oder wegen mir«, meinte Gerhard Weller. Gleich darauf umschlang er Angelika Sacher mit beiden Armen.
    Margot wandte sich an Horndeich: »Kommst du allein klar? Dann fahre ich mit Doro nach Hause?«
    Zwei Kollegen vom ersten Revier waren zum Parkplatz am Bessunger Forst gekommen und hatten gemeinsam mit Horndeich die Personalien der Hexentänzer aufgenommen. Horndeich hatte sich von den Kollegen ins Präsidium chauffieren lassen, mit Angelika Sacher und Gerhard Weller im Fond des Wagens.
    »Ich habe es befürchtet«, sagte Frau Sacher nur, als sie im Vernehmungsraum vor dem Laptop saß. Horndeich hatte ihr gerade das Video vorgespielt, das ihren Sohn beim Raubüberfall zeigte. Gerhard Weller saß im Nebenraum.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Horndeich. Ein Diktiergerät auf dem Tisch zeichnete das Gespräch auf.
    »Dass er wieder einen Bruch gemacht hat«, sagte Angelika Sacher.
    »Sie meinen Ihren Sohn?«
    »Ja. Als er mit Herr der Ringe anfing – da wusste ich, dass er wieder Mist gebaut hat. Ich wollte ihn schützen. Als Mutter.« Sie machte eine kurze Pause. »Sagen Sie nichts. Ich weiß, dass das falsch ist.«
    »Ich sage nichts. Das Problem ist auch nicht, dass Sie Ihren Sohn schützen wollen. Das Problem ist vielmehr, dass auch Sie damit kein Alibi mehr haben.«
    »Ich war bei Gerhard. Bei ihm zu Hause.«
    »Und warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Ganz einfach. Erstens schien mein Sohn ein Alibi zu brauchen. Und zweitens gibt meine Beziehung zu Gerhard doch ein tolles Motiv ab. Ich wollte ihn aus der Sache heraushalten. Weder ich noch er haben meinen Mann umgebracht. Jetzt müssen wir das beweisen.«
    Horndeich wusste, dass

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