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Opferlämmer

Opferlämmer

Titel: Opferlämmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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wie sie bei dem Umspannwerk verwendet worden war. »Mel, nimm dir mal Galts Akte vor«, sagte er. »Kennt er sich mit SCADA und dem Energiemanagementprogramm aus?«
    Cooper klappte die Personalakte des Mannes auf. »Das steht hier nicht im Einzelnen. Es heißt lediglich, er habe an zahlreichen Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen.«
    »Mr. Wahl, ist Galt verheiratet oder alleinstehend?«, fragte Rhyme den Sicherheitschef.
    »Alleinstehend. Er wohnt in Manhattan. Möchten Sie seine Adresse, Sir?«
    »Ja.«
    Wahl gab sie ihnen.
    »Hier spricht Tucker McDaniel. Wo arbeitet er im Augenblick, Mr. Wahl?«, drängte der ASAC.
    »Das ist es ja. Er hat sich vor zwei Tagen krankgemeldet. Niemand weiß, wo er steckt.«
    »Hat er in letzter Zeit womöglich eine Reise unternommen? Vielleicht nach Hawaii oder Oregon? Irgendwohin, wo es einen Vulkan gibt?«
    »Einen Vulkan? Wieso?«
    Rhyme bemühte sich, nicht aus der Haut zu fahren. »Verraten Sie uns einfach: War er auf Reisen?«
    »Laut seinem Arbeitszeitblatt jedenfalls nicht. Er hat sich ein paarmal aus medizinischen Gründen freigenommen – wegen der Krebsbehandlung, schätze ich –, aber Urlaub hat er in diesem Jahr noch nicht eingereicht.«

    »Könnten Sie mit seinen Kollegen sprechen und herausfinden, ob man weiß, wo er sich gern aufhält, welche Freunde er außerhalb der Firma hat oder ob er irgendeiner Gruppe angehört? «
    »Ja, Sir.«
    Rhyme fiel das griechische Essen ein. »Und erkundigen Sie sich, ob er regelmäßig mit irgendwem zu Mittag isst.«
    »Ja, Sir.«
    »Mr. Wahl, was wissen Sie über Galts nähere Verwandtschaft? «, fragte McDaniel.
    Wahl berichtete, Galts Vater sei tot, aber seine Mutter und eine Schwester wohnten in Missouri. Er teilte ihnen die Namen, Anschriften und Telefonnummern mit.
    Dann hatten Rhyme und McDaniel vorerst keine weiteren Fragen an den Sicherheitschef. Sie bedankten sich und beendeten das Telefonat.
    McDaniel trug seinem Untergebenen auf, die FBI-Zweigstelle in Cape Girardeau, Missouri, zu kontaktieren und die Überwachung von Mutter und Tochter zu veranlassen.
    »Besteht hinreichender Tatverdacht für eine Abhörgenehmigung? «, fragte der Kleine.
    »Das bezweifle ich. Aber versuchen Sie trotzdem, eine zu kriegen. Zumindest die Erlaubnis, dass wir die Nummern aller Gesprächspartner registrieren dürfen.«
    »Ich kümmere mich gleich darum.«
    »Rhyme«, rief Sachs.
    Er schaute auf den Bildschirm, wo das Ergebnis von Sachs’ hektischen Eingaben zu sehen war. Das Foto der Führerscheinstelle zeigte einen blassen Mann, der ernst in die Kamera blickte. Sein Haar war blond und kurz. Ungefähr zweieinhalb Zentimeter.
    »Nun haben wir also einen Verdächtigen«, stellte McDaniel fest. »Gute Arbeit, Lincoln.«

    »Wir sollten uns erst beglückwünschen, wenn er in Haft sitzt.«
    Er las die weiteren Daten der Führerscheinstelle. Die Adresse stimmte mit der von Wahl genannten überein. »Er wohnt an der Lower East Side? … Da gibt’s nicht viele Schulen oder Museen. Ich glaube, die Vulkanasche stammt von dem Ort, an dem er seinen nächsten Anschlag verüben wird. Vielleicht sogar von dem direkten Zielobjekt. Und er wird einen belebten Ort wollen, mit vielen Leuten.«
    Vielen Opfern …
    Ein Blick auf die Uhr. Es war zehn Uhr dreißig.
    »Mel, sprich noch mal mit deiner Geologin in der Zentrale. Wir müssen uns beeilen!«
    »Mach ich.«
    »Ich besorge uns einen Durchsuchungsbefehl und fordere ein Team an, das Galts Wohnung stürmen soll«, sagte McDaniel.
    Rhyme nickte und rief Sellitto an, der immer noch unterwegs nach Downtown war.
    »Ich bin gerade über etwa fünfhundert rote Ampeln gebrettert, Linc«, ertönte die Stimme des Detectives blechern aus dem Lautsprecher. »Falls dieser Mistkerl tatsächlich den Strom abschaltet und die Ampeln ausfallen, sind wir am Arsch. Auf keinen Fall …«
    »Lon«, fiel Rhyme ihm ins Wort. »Hör zu, wir haben einen Namen. Raymond Galt. Er arbeitet bei der Algonquin als Störungssucher. Wir sind uns noch nicht hundertprozentig sicher, aber er könnte durchaus unser Mann sein. Mel schickt dir per E-Mail die Einzelheiten.«
    Cooper, der gerade wegen der Suche nach der Lava telefonierte, klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter und fing an, die wichtigsten Informationen über den Verdächtigen in einem Text zusammenzufassen.
    »Ich schicke sofort die ESU hin«, rief Sellitto.

    »Wir nehmen unser taktisches Team«, sagte McDaniel schnell.
    Wie die Schuljungen, dachte Rhyme. »Schickt wen

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