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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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versuchte, darauf zu zeigen, doch ihr Arm wollte sich nicht bewegen. Zu spät blickte ihr Vater wieder nach vorn.
    Kurz bevor es in ihrem Traum knallte, fuhr sie vom Bett hoch und saß kerzengerade da, schweißnass, mit rasendem Herzen, schwer atmend. Ihr Kopf pochte wie verrückt, doch eine zuerst undeutliche Erkenntnis nahm langsam Konturen an. Morgen würde der Mörder seinen bisher symbolischsten Mord verüben. Den ultimativen Akt der Rache. Er würde über die Formel aus dem Buch Exodus hinausgehen, denn er wollte zeigen, wie sehr ihm Jesus Christus verhasst war. Was bedeutete, dass er sein nächstes Opfer kreuzigen würde.

Donnerstag

33
    Als Jo aufwachte, stand Dan mit einem dampfenden Becher Tee und einem Teller voll Toast neben ihr.
    »Wie spät ist es?«, fragte sie mit dieser für einen Sekundenbruchteil anhaltenden Verwirrung, die sie jeden Morgen durchmachte, weil seine Siebensachen – Armbanduhr und Portemonnaie, der Inhalt seiner Hosentasche, sein derzeitiges Buch über irgendeine berüchtigte militärische Invasion und sein der Hölle entsprungener Wecker – sich nicht auf seinem Nachttisch befanden. Sie rieb sich die Augen. Im Moment hätte sie dieses Ding, das Tote aufweckte, gut gebrauchen können.
    »Wie fühlst du dich?« Dan stellte das Frühstück neben dem Bett ab.
    Jo sah an sich herunter und stellte fest, dass sie eines von seinen alten T-Shirts trug. Schnell verscheuchte sie die verschwommene Erinnerung daran, wie sie gestern Nacht ihre schweren Arme gehoben hatte, damit er es ihr überstreifen konnte. Es war ihr meilenweit zu groß. Er hatte es mal bei einem Konzert der Undertones gekauft und es jahrelang wie ein Ehrenabzeichen getragen, auch noch als es schon ganz verwaschen und ausgeleiert war. Es war so alt, dass es ein Bild von Rory in ihrem Gedächtnis gab, wie er im Tragegestell an Dans Brust mit diesem Shirt hing.
    »Wie spät?«, wiederholte sie. Sie tastete nach ihrer Arm banduhr und fragte sich, wo sie sie abgelegt hatte. Der gestrige Abend lag vollkommen im Nebel. »Und wo sind die Jungs?«
    »Ganz ruhig. Ich habe sie beide abgesetzt, damit du länger schlafen konntest«, sagte Dan und zog die Vorhänge auf. »Es ist gleich zehn. Du brauchst dich nicht zu beeilen. Ärger kriegst du sowieso, da kommt es auf eine Stunde mehr oder weniger nicht an. Wie ist dein Chef eigentlich so?«
    Normalerweise wäre sie darauf eingegangen und hätte mit irgendwas wie »Das letzte Arschloch« geantwortet, aber sie war zu erschrocken, weil es schon so spät war. Und nach dem, wie Dan sich in letzter Zeit benommen hatte, wäre es wahrscheinlich ernster herausgekommen als beabsichtigt. Nein, sie blieb besser auf der Hut, bis die Dinge zwischen ihnen wieder im Lot waren. Vor allem durfte sie eines nicht erwähnen, diese verdammte Konferenz in Westport, von der Sexton gesprochen hatte. Wenn sie das auf den Tisch brachte, würde der Dritte Weltkrieg ausbrechen. Sie hatte in dem Jahr nicht teilgenommen, weil die Grippe sie erwischt hatte. Dan war äußerst verständnisvoll gewesen. Jetzt begriff sie erst, warum. Er hatte sich vermutlich darauf gefreut, Jeanie zu treffen.
    Egal, sie hatte jetzt keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Es war ein Albtraum, dass sie so lange geschlafen hatte. Sie stand auf und schüttelte versuchsweise den Kopf. Sie fühlte sich ein bisschen wackelig, als wäre sie durch die Mangel gedreht worden, aber wenigstens waren die furchtbaren Kopfschmerzen weg. Noch Jahre nach dem Unfall hatte sie ganze Tage wegen solcher Migräneanfälle verloren. Sie hatte schon geglaubt, dass sie der Vergangenheit angehörten, und ganz vergessen, wie entkräftend sie sein konnten.
    Dan beäugte ihre nackten Beine, als sie zum Kleiderschrank ging. Zum Teufel, er glaubte wohl, er könnte alles haben – sie bei der Arbeit wie ein Dienstmädchen behandeln und ihr hier zu Hause Verführerblicke zuwerfen. Für diese emotionale Achterbahnfahrt war sie nicht geschaffen; das war einfach unfair.
    »Halt, halt«, sagte Dan und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Immer schön langsam. Was macht dein Kopf?«
    »Besser. Hör mal, ich muss los, Anto Crawleys Autopsie ist heute Morgen dran.«
    »Ich habe Hawthorne angerufen. Er zieht eine Wasserleiche vor.«
    Jo seufzte erleichtert auf.
    Dan machte immer noch ein besorgtes Gesicht. »Wann warst du das letzte Mal beim Neurologen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Liegt wahrscheinlich nur an all der Schokolade, die ich esse, seit ich das Qualmen

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