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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Bakterien, die in Krankenhäusern herumfliegen.«
    »Ich habe Ihre Bedenken schon an die Oberschwester weitergeleitet«, antwortete die Frau, während sie das Kinderbettchen neu bezog. »Sobald anderswo ein Bett frei wird, werden wir sie gern verlegen.«
    Angie ging zu Ryan und zog dabei ihren Mantel aus.
    »Ich wäre schon früher hier gewesen, wenn dieser verfluchte Mad-Cow-Kreisel nicht wäre«, schimpfte sie. »Wie soll man denn da durchkommen, wenn es keinen Kreisverkehr mehr gibt? Da steht noch nicht mal mehr der Pub, der früher da war. Beinahe wäre ich auf der Navan Road gelandet. Wie geht es ihr?«
    »Unverändert«, sagte er.
    Tallulah stöhnte und hustete, während die Schwester ihr frische Sachen anzog. Angie wollte gerade wieder loslegen, als es an der Tür klopfte. Es war Gavin Sexton.
    Sie starrten ihn beide überrascht an.
    »Entschuldigen Sie, die Besuchszeit ist schon …«, tadelte die Schwester.
    »Schon gut, er ist ein Bekannter«, sagte Angie.
    »Nein, es ist nicht gut, hier wollen Kinder schlafen«, beharrte die Schwester.
    »Lass uns runter in die Kantine gehen und einen Kaffee trinken«, sagte Ryan zu Sexton.
    »Ich müsste mit euch beiden sprechen.«
    »Aber einer von uns sollte hierbleiben«, beharrte Ryan.
    »Es ist wichtig.«
    Ryan sah Angie an, in der Erwartung, dass sie protestierte, doch das tat sie nicht. Er gab der Schwester seine Handynummer und nahm ihr das Versprechen ab, sofort anzurufen, wenn Katie aufwachte, bevor er Sexton und Angie hinaus in den Flur folgte.
    Als sie eine Minute später aus dem Aufzug stiegen, wusste er zwei Dinge mit Sicherheit. Da Sexton ihnen nicht sofort sagen konnte, was los war, musste es etwas Ernstes sein. Bei guten Nachrichten sorgte man nicht erst dafür, dass die Leute saßen. Und Angie war bereits im Bilde.
    »Ich will mit euch über den Tag reden, an dem Katie entführt wurde«, begann Sexton, als sie sich endlich mit ihren Kaffeetassen niedergelassen hatten. »Ich habe einen Kumpel in der Computerabteilung, der mir einen Gefallen ge tan und die letzte Ziffer des Kennzeichens und das Fabrikat des Autos herausgepixelt hat, das an dem Tag vor dem Schultor parkte und von der Überwachungskamera aufgenommen wurde. Ich weiß jetzt, wem das Auto gehört, und wer die Frau war, die sich mit Crawley gestritten hat.«
    Angie, die neben Ryan saß, fing leise an zu weinen.
    »Wer wer es?«, fragte er, und die kalte Furcht lief ihm über den Rücken.
    Angie wandte sich langsam zu ihm um. »Ich.«

32
    Jo lag mit zugezogenen Vorhängen und geschlossenen Augen auf dem Bett. Ihr Atem ging flach, angstvoll. Die Schmerzen waren so schlimm wie zur schlimmsten Zeit, und in den Monaten nach dem Unfall waren sie sehr schlimm gewesen. Vier Tote in noch nicht mal einer Woche, dachte sie fröstelnd. Ganze Arbeit.
    Langsam rollte sie ihren Kopf zur Seite, machte die Augen auf und versuchte, die Zeit von dem Wecker auf dem Nachttisch abzulesen. Die roten Leuchtziffern der Digitalanzeige stachen ihr zu sehr in die Augen. Sieben Uhr irgendwas – die erste Zahl war bestimmt eine Sieben. Schnell schloss sie die Augen wieder. Seit sie sich das Lagerhaus angesehen hatte, verstand sie, dass das Zufügen von Qual und Schmerz für diesen Killer genauso wichtig war wie die Inszenierung eines Spektakels. Sie musste ihn finden, bevor er noch jemanden zu Tode folterte. Sobald die Migräne vorüber war, konnte sie weitermachen. Sie betete, dass es bald vorbei sein möge. Sonst würde es morgen eine fünfte Leiche geben …
    Von unten aus der Küche, die direkt unter ihrem Zimmer lag, hörte sie Dans und Rorys gedämpfte Stimmen. Sie wollte sie rufen, wollte Dan sagen, dass der Gefrierschrank gut gefüllt war und er irgendetwas für die Jungen zum Abendessen herausnehmen sollte, aber sie brachte keinen Ton hervor. Die Tabletten begannen endlich zu wirken, und sie döste ein.
    Sie saß im Wagen ihres Vaters, auf der Rückbank mit Sue. Ihr Vater lachte, weil sie mit den Armen schlugen wie mit Flügeln, um dem Auto den steilen Hügel hinaufzuhelfen. Das machten sie jeden Tag an dieser Stelle des Schulwegs. Er lachte jedes Mal. Sie sah, wie er sich den Hals verdrehte, um sie beide kurz anzusehen, ein Zwin kern in seinen grünen Augen, genauso wie wenn er den Gartenschlauch auf sie richtete, statt die Blumen damit zu bewässern. Über seine Schulter sah sie den Lastwagen direkt auf sie zudonnern. Sue verschwand. Jo wollte ihren Vater warnen, aber die Worte erstarben in ihrer Kehle. Sie

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