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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Die richtigen Reiter, deren Existenz von der Säpo umgehend geleugnet wurde, wussten nicht, wie viel die falschen wussten, und entschieden sich, auf Nummer sicher zu gehen. Um nicht Gefahr zu laufen, dass etwas viel Größeres aufgedeckt wurde. Und wir wissen tatsächlich nicht, wie viel Jamshid Talaqani wirklich wusste, und das werden wir nie erfahren.«

    »Also noch ein Grund, mit der Säpo zu sprechen«, sagte Kerstin Holm. »Ich übergebe das Wort an die Herren.«

    Worauf Gunnar Nyberg sagte:

    »Wir haben die Identität sämtlicher vier Mädchen, die etwas veranstaltet haben, was man vielleicht die Antiporno-Aktion in der U-Bahn nennen könnte: Alicia Ljung, Gabriella Karlsson, Molly Wiklinder und Johanna Larsson. Ljung und Karlsson sind tot, Person 7 beziehungsweise Person 1. Wiklinder ist verletzt, wird aber überleben, und Larsson ist im Arrest.«

    »Wir haben Johanna Larsson gerade verhört«, fuhr Viggo Norlander fort. »Und wir haben eine genaue Beschreibung von der geplanten Aktion in der U-Bahn bekommen. Johanna hatte eine Liste aller Decknamen, aller Chat-Pseudonyme, die Interesse an der geplanten Orgie angemeldet haben. Es sind vierundzwanzig Namen. Diese vierundzwanzig sollten später dazu gebracht werden, sich im Bus auszuziehen, und sollten dann auf ein Feld draußen in Östberga gelockt werden, wo sie in all ihrer schändlichen Nacktheit fotografiert und zur allgemeinen Besichtigung im Internet ausgestellt werden sollten.«

    Hjelm sah kurz zu Chavez hinüber, der blinzelnd zurückblickte.

    Nyberg klickte auf einem Computer herum und projizierte eine Reihe Namen im Großformat an die Wand hinter Kerstin Holm.

    »Hier ist die Liste der Decknamen«, sagte Gunnar Nyberg.

    Sie betrachteten die lange Liste. Als Erstes fielen Hjelm und Chavez der Name Obernerd auf. Aber es gab auch hochgestochene Nicks wie Elfenbeintroll, Gudibrallan, Brumbär, Zwölfender, Rappakalja, Exbomb, Unicorn Five und Big Fat Boy.

    Acht der vierundzwanzig Decknamen gehörten zu Menschen, die inzwischen tot waren.

    Chavez sah kleinlaut aus. Er blinzelte ein paarmal zu oft. Aber er war sehr, sehr stumm.

    »Viel mehr haben wir leider nicht«, schloss Nyberg. »Außer, dass die Identität eines der identifizierten Toten - Person 2 - wohl von der Säpo zurückgehalten wurde.«

    »Aber etwas haben wir doch noch«, sagte Arto Söderstedt tonlos.

    Sie sahen ihn an. Wenn Söderstedt sich in dieser Art zu Wort meldete, war es oft etwas Wichtiges. Aber sonst waren die Neuigkeiten in der Regel von einem spürbaren Enthusiasmus begleitet. Das war jetzt nicht der Fall. Söderstedt sah ernster und bedrückter aus, als man ihn je gesehen hatte.

    »Johanna Larsson ist die Tochter von Per Naberius«, sagte er dumpf.

    »Was?«, riefen Nyberg und Norlander gleichzeitig.

    »Ich habe sie gerade überprüft«, fuhr Söderstedt fort. »Sie hat es gut verborgen, will wohl mit ihrem Vater nichts zu tun haben. Denn bekanntlich ist er ein Schwein. Ihr erinnert euch an den Fall Pinky, der uns von der Säpo abgenommen wurde. Der Fall ist wieder aktuell. Mit seiner ganzen verdammten Wucht.«

    »Wieso?«, fragte Kerstin Holm.

    »Auf einer sehr persönlichen Ebene«, sagte Arto Söderstedt und sah über die Kollegen hinweg. »Naberius bedroht das Leben meiner jüngsten Tochter Lina.«

    »Was?«, kam es aus mehreren Ecken in der Kampfleitzentrale.

    »Das geschieht in diesem Moment, während wir hier sprechen«, fuhr Söderstedt fort. »Sollte es irgendwie durchsickern, wird sie sterben. Ich bitte also um extreme Diskretion. Man hat ihr eine Vorrichtung in den Arm operiert, die jederzeit eine unmittelbar tödliche Giftampulle auslösen kann. Es klingt nach James Bond, aber Naberius beschäftigt sich ja gerade mit James-Bond-Waffen. Er liefert sie an die alliierten Truppen im Irak. Und von dort holt er auch seine Drogen. Seine >pinkies< und >kill pills<.«

    »Aber das ist ja fürchterlich, Arto«, rief Norlander. »Und ich dachte, ich wäre schlecht dran.«

    »Es ist jedenfalls so«, sagte Söderstedt sehr gedämpft.

    »Ahnen wir hier irgendeinen Zusammenhang?«, fragte eine Stimme, die nicht sofort jeder erkannte.

    Es dauerte ein wenig, bis sie die Stimme dem sehr müden Jan-Olov Hultin zuordnen konnten, dem Leiter der ganzen großen Ermittlung, der vermutlich seit mehreren Nächten kein Auge mehr zugemacht hatte.

    »Ja«, sagte Söderstedt, »ich ahne einen Zusammenhang. Aber ich finde ihn nicht. Ich brauche eure Hilfe.«

    »Handelt es

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