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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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nonchalanten Art. »Wir waren ohnehin im Begriff, euch aufzusuchen. Ihr trampelt in dieser Sache schon etwas zu lange herum.«

    »Beginnen wir damit, dass wir uns vorstellen?«, schlug Hultin vor und betrachtete die vier Unbekannten im Raum.

    »Repräsentanten der CIA und des deutschen Sicherheitsdienstes«, sagte der Säpo-Chef und zeigte lässig auf das Sofa, wo die vier saßen. Dazu unser eigener Experte für internationale Angelegenheiten und der technische Experte. Namen bekommt ihr nicht.«

    »Solltet ihr nicht besser bewacht werden?«, fragte Hultin, um etwas zu sagen, das sein Erstaunen verbarg.

    »Wir können selbst auf uns aufpassen«, erwiderte einer der vier Männer mit einem kleinen Lächeln.

    Es war deutlich, dass er recht hatte.

    »CIA?«, sagte Kerstin Holm.

    »Selbstverständlich«, sagte der Säpo-Chef. »Ihr könnt im Übrigen Schwedisch sprechen. Sie verstehen unsere Sprache.«

    »Wir wollten eigentlich weniger sprechen als zuhören.«

    »Okay«, sagte der Säpo-Chef. »Sune?« Der zweite Mann der Säpo richtete sich ein wenig auf und sagte:

    »Was wollt ihr wissen?«

    »Wir möchten wissen, warum ihr die Identität von Person 2 im Wagen Carl Jonas verschleiert habt, warum ihr so schnell behauptet habt, dass es keine internationale Verbindung namens >heilige Reiter von Siffin< gibt und was der Waffenhändler und Drogenschmuggler Per Naberius mit der Sache zu tun hat.«

    »Gute Zusammenfassung«, sagte der Säpo-Chef. »Aber kommt doch herein. Ihr könnt nicht da draußen im Flur stehen wie eine Herde Schafe.«

    »Wir haben nicht nur Person 2 verschleiert«, sagte Sune, »sondern auch Person 3. Den sogenannten Selbstmordattentäter. Er war ein Mann namens Oleg Mamedov, zeitweise Söldner, zeitweise Berufskiller. Mit internationalem Ruf. Trotzdem ist es Naberius gelungen, ihn in die Luft zu sprengen.«

    »Ich glaube, es ist besser, wenn ihr von Anfang an erzählt«, sagte Hultin und wandte sich an sein Aufgebot beziehungsweise seine Schafherde. »Seht zu, wo ihr Sitzplätze findet.«

    Die Gruppe verteilte sich im Raum. Auf Tischen und Fensterbänken und sogar auf dem Fußboden.

    Einer der Männer auf dem Sofa, der links saß, sagte in glasklarem Hochschwedisch:

    »Als Erstes ist zu sagen, dass ihr uns sehr geholfen habt. Ihr seid wirklich ausgezeichnete Polizisten. Wir sind bisher noch nie bereit gewesen, vitale Informationen an die normale Polizei weiterzugeben.«

    »Darf man fragen, wer Sie sind?«, sagte Hultin.

    »Ich bin der, den der Chef so freundlich als unseren Experten für internationale Angelegenheiten bezeichnet hat«, sagte der Mann.

    »Und wobei hat euch die A-Gruppe geholfen?«

    »Eigentlich bei allem. Erst jetzt sehen wir das Ganze. Und das sollt ihr auch zu sehen bekommen.«

    Aus dem Mund dieses Experten klang das Angebot ungemein entgegenkommend.

    »Sune?«, sagte der Säpo-Chef.

    Sune bekam wieder Wind unter die Flügel und sagte: »Es ist schwer zu sagen, wo die Geschichte anfängt. Vielleicht legen wir den Anfang auf den Moment, als ihr auf die Idee kamt, Per Naberius zu verhaften. Ein ganzes Stück unserer Arbeit wurde dadurch kaputtgemacht. Es steht nämlich außer Zweifel, dass Naberius Enterprises Ltd. parallel zu ihrem höchst legitimen Waffenhandel ihre Einnahmen erheblich mit illegalem Waffenverkauf und Drogengeschäften aufbessert. Eure Ermittlung war ausgezeichnet und weitreichend. Ein Lob für Kommissar Söderstedt. Aber sie erreichte nicht den Endpunkt. Und wir wollten bis ans Ende.«

    »Ich war stellvertretender Kommissar«, sagte Söderstedt. »Jetzt bin ich wieder normaler Kriminalinspektor.«

    »Sie haben für Ihre Kompetenz einen zu niedrigen Dienstgrad«, sagte der internationale Experte. »Das sage ich schon lange.«

    Die A-Gruppe musterte ihn und begann zu verstehen, was der Ausdruck »Spiel hinter den Kulissen« bedeutet. »Bis ans Ende?«, fragte Hultin. Sune sagte:

    »Wir wollten Naberius nicht nur wegen des bisschen Drogenschmuggels, dafür hättet ihr ihn schnappen können, sondern wegen all seiner internationalen illegalen Geschäfte. Dazu gehörte sehr viel mehr.«

    »Also habt ihr einen V-Mann in die Organisation eingeschleust«, sagte Paul Hjelm.

    »Sie wissen einiges über polizeiliches Doppelspiel, Hjelm«, antwortete der Säpo-Chef kryptisch.

    Sune fuhr fort:

    »Das war nicht ganz leicht. Die Voraussetzung für den Erfolg in einer so harten Branche ist eine sehr engmaschige Organisationsstruktur. Da eine neue Kraft

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