Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
Vom Netzwerk:
bedeutenden Reederei zu entwickeln, wenn es dir gelingt, die Katastrophen zu überwinden, die deine Schiffe heimgesucht haben, und deine Finanzen in den Griff zu bekommen. “ Er hielt einen Augenblick inne. „In dieser Hinsicht könnte ich dir behilflich sein, wenn du erlaubst“, erbot er sich zögernd. „Ich kann dir zwar weder einen Titel noch irgendeinen Teil dieses Gutes vermachen, doch ich kann dir finanziell unter die Arme greifen, was ich sehr gern tun würde. “
    „Nein. “
    „Stolz und Groll hindern dich daran, vernünftig zu handeln“, stellte Lord Hutton fest. „Du brauchst Hilfe bei deinen Geschäften, und ich kann sie dir bieten. Außerdem ist es meine väterliche Pflicht, dir beizustehen, und abgesehen davon, möchte ich dir gern helfen. Diese Tatsachen haben doch gewiss einen Einfluss auf deine Entscheidung. “
    „Nein“, erwiderte Jack schroff. „Wenn Sie versuchen, mit Geld wieder gutzumachen, was sie meiner Mutter und mir angetan haben, dann geben Sie sich keine weitere Mühe. Sie kam auf der verzweifelten Suche nach Hilfe zu Ihnen, und Sie gaben ihr, was Sie für einen angemessenen Lohn für das Vergnügen hielten, das sie mit ihr gehabt hatten: fünfundsechzig Pfund. Sie dachten, damit würde sie in der Lage sein zu überleben, und das tat sie. Sie überlebte lange genug, um mich auf die Welt zu bringen und irgendwo in Pflege zu geben. Lange genug, um nach einer anständigen Arbeit zu suchen, die eine junge ledige Mutter und ihr Kind ernähren würde, und zu erfahren, dass es keine gab. Lange genug, um zur Hure zu werden, aus purer Verzweiflung, wie ich annehme, denn wenn sie nicht genügend Geld hätte auftreiben können, um Dodds und seine Frau zu entlohnen, hätten die beiden mich hinausgeworfen. Lange genug, damit ich mit ansehen konnte, wie sie mutlos, betrunken und alt wurde, obwohl sie erst Anfang zwanzig gewesen sein muss. Lange genug, damit alles, was Sie an ihr so hübsch und reizend fanden, aus ihr hinausgeprügelt wurde von den rohen, krankheitsverseuchten Kerlen, die dafür zahlten, sie zu benutzen. Behalten Sie also Ihr verfluchtes Geld, Hutton. Ich brauche es nicht, und ich brauche Sie nicht! “
    „Ich bin dein Vater“, widersprach Lord Hutton, hin und her gerissen zwischen Zorn und dem quälenden Wunsch, seine Schuld wieder gutzumachen.
    „Nein“, teilte Jack ihm unverblümt mit, „das sind Sie nicht. Sie sind der Mann, der meine Mutter geschwängert und dann im Stich gelassen hat. Mein Vater ist Haydon Kent, Marquess of Redmond, der eines Tages fast zu Tode geprügelt worden ist, als er versuchte, mich davor zu bewahren, im Gefängnis ausgepeitscht zu werden. Und meine Mutter ist Genevieve MacPhail Kent, die mich aus meinem elenden Dasein auf der Straße erlöst und mir meine Familie geschenkt hat. “ „Ich habe keineswegs die Absicht, mich zwischen dich und irgendein Mitglied deiner neuen Familie zu drängen“, versicherte Lord Hutton hastig. „Ich will nur... “
    „Sie sind nicht meine neue Familie, Lord Hutton“, unterbrach Jack. „Sie sind meine einzige Familie. “
    Edward schaute seinen Sohn finster an und verbarg seinen Schmerz hinter einer Maske der Wut. Der zornige junge Mann vor ihm mochte die gleichen schönen Gesichtszüge haben, deren er sich in seiner eigenen Jugend erfreut hatte, doch damit erschöpfte sich ihre Ähnlichkeit offenbar schon. Wäre Edward in Jacks Lage gewesen, hätte er das Geldangebot bereitwillig angenommen. Er hätte seinen Erzeuger viel leicht verachtet, doch Geld war Geld, und er wäre der Ansicht gewesen, dass es ihm zustand. Doch Jack Kent war von Kräften geformt worden, die alles übertrafen, was Edward je gekannt hatte. Sein Sohn hatte als Kind entsetzliche Miss- handlungen und Entbehrungen erlebt, hatte nie gewusst, was er essen oder wo er die nächste Nacht verbringen würde. Edward konnte sich nicht vorstellen, wie furchtbar diese frühen Jahre gewesen waren. Doch die Erfahrung, absolut nichts zu besitzen, hatte Jack offenbar unglaubliche Kraft und Entschlossenheit verliehen.
    Die Edward aus seinem Leben ausschließen würden, ohne jede Hoffnung auf Vergebung.
    „Es tut mir Leid“, sagte er gepresst, wohl wissend, dass Jack nie verstehen würde, welch große Überwindung ihn dieses schlichte Geständnis kostete. Aus Furcht, das plötzliche Brennen in seinen Augen könne sich in Tränen verwandeln, hustete er und wandte den Blick ab.
    Jack trat verlegen von einem Bein auf das andere.
    Es war zu viel auf

Weitere Kostenlose Bücher