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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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einmal. Alles hatte sich in dem Bruchteil einer Sekunde verändert, als er seine eigenen Züge so klar und deutlich in Lord Huttons Porträt wieder erkannt hatte. Plötzlich besaß er eine Identität, die er nicht wollte, und Wissen über eine Vergangenheit, die er sein ganzes Leben lang zu vergessen versucht hatte. Lord Hutton sehnt sich nach Vergebung, dachte Jack hilflos.
    Einzig Sally Moffat hätte ihm diese gewähren können, und Sally Moffat war tot.
    „Ich will Ihr Geld nicht, Hutton. “ Jack hielt inne, unsicher,  wie er es ihm begreiflich machen sollte. „Nicht, weil ich Sie bestrafen möchte, sondern weil ich kein Geld annehme, das ich nicht verdient habe. Verstehen Sie das? “
    Edward guckte ihn an. „Nicht ganz“, gestand er. „Doch ich | bin nicht so dumm, als dass ich nicht wüsste, dass es vieles auf der Welt gibt, von dem ich keine Ahnung habe. Leider verfüge ich nicht mehr über den Luxus, so viel Zeit wie früher zu besitzen. “ Er betrachtete Jack eine geraume Weile. „Wenn du mein Geldangebot nicht annehmen möchtest, vielleicht erlaubst du mir dann, dir etwas anderes zu geben. Ein Geschenk. “
    „Kommt darauf an, was es ist. “
    „Es handelt sich um Informationen bezüglich der Sabotage an deinen Schiffen. “
    Jacks Miene verfinsterte sich. „Was könnten Sie darüber  wissen? “
    „Ich habe während der vergangenen sechs Monate versucht, alles über dich in Erfahrung zu bringen“, entgegnete Edward. „Als deine Schiffe plötzlich von geheimnisvollen Unfällen heimgesucht wurden, hat mich das sehr interessiert. “
    „Nicht einmal die Polizei war in der Lage zu klären, wer für die Sabotage verantwortlich ist. “
    „Die Polizei bildet sich ein, rechtschaffener als die meisten anderen Menschen zu sein, daher liegt ihr nichts daran, jemandem mit deinem kriminellen Hintergrund zu helfen“, antwortete Edward mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Und die Männer, die du zur Bewachung deiner Schiffe angeheuert hast, waren die reinsten Versager. Sie haben die Schiffe nur die Hälfte der vereinbarten Zeit bewacht, und wenn sie sich tatsächlich einmal dazu bequemten, ihre Pflicht zu tun, haben sie ihre Langeweile in solchen Mengen von Whisky und Gin ertränkt, dass sie praktisch blind wurden für das, was um sie herum geschah. “
    „Ich dachte, Sie hätten nur mich beschatten lassen. “
    „Die von mir angeheuerten Detektive wurden dafür bezahlt, mir über alles Bericht zu erstatten, was mit dir zu tun hatte. Ich wollte so viel wie möglich über dich erfahren. “ Was Amelia mit einschließt, dachte Jack besorgt. Lord Hutton hatte sie zwar noch nicht erwähnt, doch es war offenkundig, dass er von ihrer Anwesenheit in Jacks Haus wusste.
    Es war nur noch nicht klar, ob er ahnte, wer sie wirklich war.
    „Wirst du also dieses einzige Geschenk von mir annehmen? “ Lord Huttons Miene verriet zaghafte Hoffnung. „Erlaubst du mir wenigstens, dir dabei zu helfen, dein Geschäft vor dem Untergang zu bewahren? “
    Jack zögerte.
    Stolz und Zorn hielten ihn davon ab, irgendetwas von dem sterbenskranken alten Mann anzunehmen. Doch ihm war nur allzu bewusst, dass seine Reederei dabei war, finanziell auszubluten. Wenn es ihm nicht bald gelang, den Aderlass zu stoppen, würde er Konkurs beantragen müssen. Damit wäre jede Hoffnung dahin, jemals ein eigenes Vermögen zu erwerben. Man würde ihn als Versager brandmarken, und die Geschäftspartner, die Haydon so begeistert davon überzeugt hatte, in die „North Star Shipping“ zu investieren, würden sich weigern, jemals wieder Geschäfte mit ihm zu machen. Er würde alle enttäuschen: die Matrosen, deren Lebensunterhalt er sicherte, die Kunden, deren Aufträge er nicht länger ausführen konnte, seine Geldanleger und seine Familie.
    Und schließlich würde er auch Amelia im Stich lassen, die darauf angewiesen war, dass er ihr ein sicheres Dach über dem Kopf bot, während sie danach strebte, ein neues Leben für sich und Alex aufzubauen.
    „Nun gut“, willigte er schließlich ein. „Ich habe Interesse an allem, was Sie über die Anschläge auf meine Schiffe wissen. “
    Edward nickte, hoch erfreut darüber, dass er Jack doch noch etwas anbieten konnte. „Du hast gewiss von der, Great Atlantic Steamship Company' gehört? “
    Jack schaute ihn ungläubig an. „Sie wollen doch wohl nicht andeuten, sie habe etwas damit zu tun? “
    „Warum hältst du diese Möglichkeit für so abwegig? “
    „Die, Great Atlantic' ist eine der

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