Optimales Lauftraining
und Vaseline das Schlimmste. Um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen, sollte neue Kleidung vor einem Wettkampf immer getestet und gut eingelaufen sein.
Unfunktionelle Baumwolle
Das Material ist wichtig. Geeignete Kleidung kann Sportler vor Wind und Wetter schützen und gleichzeitig den Schweiß nach außen ableiten. Vor allem unter intensiven Ausdauerbelastungen stellt Schwitzen den wichtigsten Mechanismus zur Regulation der Körpertemperatur dar: Auf der Haut bildet sich ein Schweißfilm, der verdampft und so zur Abkühlung des Körpers führt. Funktionelle Sportkleidung unterstützt diese Temperaturregulation, nichtfunktionelle wie Baumwolle behindert sie. Die Baumwollfaser wird trocken zwar als angenehm empfunden, sie kann aber bis zu 40 % des Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Konsequenz: Ein Baumwollshirt wird während des Laufens immer schwerer und klebt unangenehm auf der Haut. Die aufgequollenen Fasern behindern die Ventilation und Kühlung der Haut. Nach dem Training steht man nass herum, kann sich erkälten und die Muskulatur verkühlen.
Funktionelle Gewebe
Die Anforderungen an moderne Funktionsbekleidung: Das Kleidungsstück selbst soll möglichst wenig Feuchtigkeit aufnehmen und einen schnellen Feuchtigkeitstransport von der Haut nach außen gewährleisten. Leichte Materialien, die diese Voraussetzungen erfüllen, sind meist Polyestergewebe wie Tactel, Coolmax oder Biomesh, die nur wenige Prozent ihres Eigengewichts an Wasser aufneh-men. Sie haben dennoch einen angenehm textilen Tragekomfort. Materialien wie Softsensor, ein superweiches und leichtes Funktionsfleece, eignen sich für alle Outdooraktivitäten, besonders in der Übergangszeit.
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Unter der Laufjacke muss das Shirt aus Funktionsmaterial direkt auf der Haut getragen oder mit Funktionsunterwäsche kombiniert werden, um den Schweißtransport zu gewährleisten.
Als deutlich überlegen im Feuchtigkeitstransport haben sich doppelflächige Maschenwaren wie z. B. Textilien aus Dry II erwiesen. Dabei werden zwei verschiedene Fasern so miteinander verwoben, dass ein Gewebe mit zwei unterschiedlichen Schichten entsteht. Die Innenseite zur Haut hin besteht aus einer hydrophoben, also die Feuchtigkeit wegleitenden Faser, die Außenseite ist hydrophil, feuchtigkeitsanziehend wie ein Löschblatt. Dadurch wird der Schweiß von innen in die äußere Schicht verlagert und dort großflächig verteilt, sodass die Feuchtigkeit besser verdampfen kann. Innen bleibt ähnlich wie bei Daunenfedern der Gänse ein warmer Luftfilm auf der Haut.
Kleidung bei Kälte und Regen
Bei Regen, Kälte und Schneefall leisten Handschuhe, Mützen und Stirnbänder aus Funktionsmaterialien gute Dienste. Über Kopf und Nacken kann man immerhin 40 % der Körperwärme verlieren!
Die oben genannten doppellagigen Funktionstextilien funktionieren auch bei Regen. Selbst wenn einzelne Regentropfen kurzzeitig zur Stoffinnenseite durchkommen, werden sie sofort wieder hinausgesaugt, das hautseitige Wärmepolster bleibt erhalten. Eine Tight oder
ein Oberteil hält so auch nach einem längeren Training im Regen noch warm.
Fußgerechte Laufsocken
Socken sollten ebenfalls nicht aus Baumwolle, sondern aus elastischen Synthetikfasern wie Polyester mit gutem Sitz sein. Es gibt anatomisch optimal angepasste Modelle mit speziellem Zuschnitt für den linken und rechten Fuß, die keine Falten werfen und so Blasen verhindern. Socken puffern die Reibung im Schuh und wärmen in der kalten Jahreszeit den Fuß. Man kann gegen Blasen die Füße zusätzlich dünn mit Vaseline einreiben.
Im Winter dürfen die Socken länger und dicker sein. Dadurch bleiben z. B. die Achillessehnen besser geschützt. Die neumodischen langen Stützsocken fördern sicher bei Durchblutungsstörungen den Blutrückfluss aus den Waden. Läufer haben aber in der Regel eher gesunde Beine, sodass ein Vorteil hier umstritten ist. Am besten, Sie probieren es selbst aus.
Spezielle Lauf-BHs
Im Fachgeschäft sollten Läuferinnen spezielle Sport-BHs ausprobieren. Längst gibt es für Läuferinnen gut stützende Modelle mit breiten, stufenlos verstellbaren und am Rücken gekreuzten Trägern für bequemen Sitz und guten Halt. Die Körbchen sollten vorgeformt und aus unelastischem Material sein. Der BH sollte einen breiten Bund aufweisen. Das stützt besser, der Brustgur t Ihres Pulsmessers hält gut darunter und verrutscht nicht. Die Materialien sollten wie bei der anderen Funktionswäsche ebenfalls aus Mikrofaser und
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