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Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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Badezimmer hängt, wohl für ihre Ohren benützen muß. Er kommt einfach nicht weiter.
    Frauen wie sie können ein Wrack aus einem machen, wenn man sie ernst nimmt. Zwei Stunden mit einem Ständer in der Hose, und du bist imstande, wieder mit Onanieren zu beginnen. Und man muß Miss Cavendish einfach ernst nehmen. Sie ist zu oft sichtbar, um ignoriert zu werden. Ich habe mir die Nägel schon blutig gebissen.
    Mein Gott, es ist von ihr keine Gefühlsregung zu erhaschen. Sie redet nur Scheiße. Immer nur ScheißeScheiße-Scheiße, jede Minute, die sie da ist - natürlich nie etwas Direktes. Großmutter hätte sie als Flirt oder Kokotte bezeichnet. Sie kennt schlimme Geschichten über kleine Jungen und kleine Mädchen ... aber versuch mal, diesen Arsch zu berühren! Sie kommt mit einem neuen Höschen herein, das sie sich gekauft hat, und bittet dich, sie zu bewundern; hebt sogar noch ihren Rock, um einen vergleichenden Blick auf die, die sie gerade anhat, zu gestatten... aber versuch nicht, zu nahe heranzukommen!
    Doch wenn du bereits angewidert aufgeben willst, ist sie plötzlich ganz anders. Die Spielregeln sind verändert, und sie setzt sich dir auf den Schoß. Dann ist es erlaubt, daß du sie in den Hintern zwickst oder mit ihren Strumpfbändern spielst, aber kaum hast du einen herrlichen Steifen, ist sie auch schon verschwunden, und wenn du sie das nächste Mal berühren willst, bekommst du dann diesen Wer -glaubst-du-denn-wer-ich-bin- Blick zugeworfen.
    Letzte Nacht haben Sid und ich versucht, sie betrunken zu machen, aber das brachte gar nichts. Sie wurde ein bisschen frecher, lachte viel und hat uns sogar ein paar Mal ihre Muschi gezeigt - ganz zufällig natürlich. Auf das Herbeiführen von Zufällen versteht sie sich. Aber das war auch alles. Als die Spannung unerträglich wurde, ging sie nach Hause.
    Ich würde es ja dabei belassen und sie vergessen, aber dieses Weibstück erlaubt es mir einfach nicht. Heute morgen kam sie in mein Zimmer und hatte nur ein Badetuch um sich gewickelt - ein großes Badetuch, aber sonst auch nichts -, und wollte nur fragen, wie das Schloss an der Badezimmertür funktioniert...
    Ernest liegt im Bett, als ich zu ihm komme. Er hat auf mich gewartet, sagt er, und freut sich, daß Anna wieder aufgetaucht ist, geistig und körperlich heil. Aber vielmehr interessiert ihn meine Geschichte über die kleine Chinesin, zu der er mich geschickt hat. Ich verschweige ihm, daß sie mich einen Wochenlohn gekostet hat.
    Es macht nichts, daß ich vergessen habe, etwas über Kokain herauszufinden. Er sieht diese Möse ohnehin nicht mehr, sagt er. Sie wollte ihn schließlich doch nicht. Sie war nur scharf auf eine spanische Möse, mit der sie ihn einige Male gesehen hat, und Ernest ist empört. Die Lesben übernehmen vor unseren Nasen die Welt, sagt er, direkt vor unseren Nasen. Einen Augenblick später hat er ein Epigramm daraus gemacht .,, sie nehmen uns ihre Mösen unter der Nase weg ... direkt vor unseren Nasen.
    Ernest wirkt unruhig, und ich vermute, er erwartet eine Kleine. Mit angezogenen Knien liegt er da, die Decke darüber; offenbar will er den ganzen Tag im Bett bleiben. Ich frage ihn, ob er sich wohl fühlt. O ja, es geht ihm gut, nur ein bisschen müde ... und er täuscht ein Gähnen vor. Gut, sage ich, dann verziehe ich mich, und genau da bewegt sich etwas unter der Decke, bei seinen Knien.
    Ich habe selten einen Mann so blöd glotzen sehen wie Ernest... Als ich sehe, was er da versteckt hat, muß ich lachen.
    "Was hat es denn für ein Geschlecht?" frage ich ihn.
    Ernest schlägt die Decke zurück, und ein Mädchen von zehn oder elf Jahren klettert unter seinen Knien hervor.
    "Noch zwei Minuten, und du hättest es nie mitbekommen", sagt er. "Aber Alf, schau, halt den Mund darüber, ja? Du weißt, wie das ist."
    Das Mädchen streift ihre glatten schwarzen Haare zurück und wischt sich die Stirn am Leintuch ab. Sie beklagt sich, daß es zu heiß da unten war - sie wäre fast gestorben. Sie sitzt auf der Bettkante und starrt mich an.
    "Wie lange treibst du das schon?" frage ich ihn. "Wie machst du das? Schenkst du ihr Pfefferminzbonbons, um sie hier herauf zu bekommen?"
    Ernest sagt mir, daß sie die Tochter des Barbesitzers von nebenan ist. Und, sagt er abweisend, sie besucht nicht nur ihn.. .jeder in der Nachbarschaft weiß über sie Bescheid.
    "Nicht daß ich sie einfach irgendwo aufgelesen hätte", sagt er. "Verdammt, es gibt nichts, was ich ihr noch beibringen könnte ... sie weiß

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