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Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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genehmigen uns noch einen Schluck Scotch und versuchen, Charlotte auf Wiedersehen zu sagen ... Aber sie hört uns nicht ... sie hat die Arme um ihren Köter geschlungen und erwidert seine Liebe. Ich finde, Frauen sind so bezaubernde Geschöpfe, wenn man sie näher kennenlernt...
    Arthur und ich haben uns über diesen Besuch nicht viel zu sagen, als wir auf der Straße sind. Nach etwa einem halben Block packt Arthur mich am Arm.
    "Mein Gott, Alf, siehst du, wie groß das Weib da ist? Was hältst du von einer Nummer mit ihr? Junge, unter so einem Arsch kannst du dich verstecken ... das ist genau das richtige für meine alten Tage, das hält mich in kalten Nächten warm ... "
    Sie sieht wie eine große Möse aus. Aber als ich ein Auge zukneife und sie erneut anschaue, ist sie nicht größer als einssiebenundfünfzig ...
    Anna ist deprimiert. Der alte Knacker, der sie aushält, wird langsam unausstehlich, erzählt sie mir, und sie weiß nicht, was sie dagegen tun soll. Er gibt ihr genug Geld und dergleichen, trotzdem ist er unausstehlich. Wir essen zusammen, und sie erstattet mir Bericht.
    Zunächst einmal möchte er ihre Freundinnen kennenlernen. Er hält sich für einen sehr munteren alten Bock, und immer wenn Anna ihm ein Weib aus ihrem Bekanntenkreis vorstellt, zieht er eine Show ab und will das Mädchen ins Bett bekommen. Wogegen wohl auch nichts einzuwenden wäre, wenn sie es nicht alle auf sein Geld abgesehen hätten, denn das macht ihn sauer. Er gl aubt, daß Anna ihnen den Tipp gibt und er als Idiot dasteht... er geht auf die Palme, wenn er merkt, daß er die Weiber nicht umsonst bekommt...
    Dann gibt es noch ein paar andere kleine Probleme ... er erwartet ein modernes und besseres Tausend-und- eine-Nacht für sein Geld. Anna muß ihm ihre Sexabenteuer erzählen, und es macht sie ganz verrückt, sich immer neue ausdenken zu müssen. Neulich nachts zum Beispiel, als die Jungs sie vor seiner Wohnung abluden... das hat ihm außerordentlich gut gefallen... Anna sagt, er wäre fast aus seinem Pyjama gesprungen, als er sie sah, denn er brauchte nicht lange zu raten, was mit ihr passiert war. Natürlich hat er sie gefickt... er muß das Gefühl gehabt haben, daß für sie im Grunde nur diese letzte Nummer mit ihm wirklich zählt... und nicht nur das, er wollte anschließend auch genau wissen, was vorgegangen war ... er hielt sie stundenlang wach und versuchte herauszukriegen, wie dieses und jenes genau abgelaufen war, und Anna war so betrunken und so ausgefickt, daß sie nur noch schlafen gehen wollte. Und als sie einfach nicht mehr wachbleiben konnte, war er sauer... wenn sie wachbleiben konnte, während all die Dinge passierten, warum konnte sie dann nicht auch aufbleiben, um mit ihm zusammen ein bisschen Spaß zu haben?
    Wenn er aber einen Geschäftsfreund bei sich hat, muß Anna eine andere Rolle spielen. Er liebt es, mit ihr anzugeben, den Leuten zu zeigen, was für ein tolles Weib er da hat; das wäre noch nicht so schlimm, aber Anna soll dann jedem zeigen, was für eine vorbildlich europäische Geilheit sie hat ... und nur für ihn. Sie muß dann herumschwänzeln, ihre Figur zeigen und sich wie eine läufige Hündin benehmen; sich an ihn schmiegen, sich von ihm den Hintern tätscheln lassen und ihm dann und wann vielleicht auch noch die Eier streicheln. Wenn sich das dann eine Weile so hingezogen hat, ruft sie ihn in ein anderes Zimmer, und er entschuldigt sich und stolziert hinaus und spielt eine halbe Stunde mit ihr ... manchmal schafft er es sogar, ihn hochzukriegen und sie zu bumsen, aber normalerweise zieht er sie nur halb aus und zerzaust sie. Danach kommen sie gemeinsam zurück, und vielleicht knöpft er sich sogar noch die Hose zu, während er ins Zimmer tritt, und Anna sieht so aus ... und muß sich so verhalten ... als wäre sie gerade durch die Mangel gedreht worden...
    Jetzt hat er einen wunderbaren neuen Plan. Er will, daß Anna einen großschwänzigen jungen Spring-ins-Feld mit nach Hause bringt und sich von ihm verführen lässt, das gesamte Programm mit ihm abzieht, vollständig, während sich ihr väterlicher Freund in einem Schrank versteckt und ihnen zusieht. Anna lehnt das völlig ab. In Wirklichkeit, sagt Anna, wird er sich in dem Schrank verstecken und wichsen, bis er alles gesehen hat, um dann herauszuspringen und den wütenden Liebhaber zu spielen. Weil er sich in seinem eigenen Haus befindet, sagt Anna, bringt er vielleicht auch den Mut auf, den anderen zu ohrfeigen oder gar auf ihn zu

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