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Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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hätte gleich geklungen ...
    Nehmen wir mal an", sagt Sam später, als wir in einer Bar sind, "ich hätte sie mir so vorgestellt. Wenn das Mädchen so locker ist, dann muß die Mutter schließlich auch heiße Höschen haben ... das liegt im Blut. Aber schau, Alf, ich werde Alexandra von jetzt an oft sehen .,. wenn ich dich also anrufe und dir etwas von einer Kartenpartie erzähle, weißt du, daß ich die ganze Nacht weg sein werde und du mich bei Ann decken musst. Erzähl ihr irgend etwas, falls sie dich danach fragt ... sie wird sich nicht sehr für Details interessieren."
    "Sam, ich bin mir da nicht so sicher... "
    "Ach, Unsinn. Das geht schon, glaub's mir. Du darfst nur nicht vergessen, daß wir beide hin und wieder ausgehen und pokern. Mein Gott, Alf, ich bin nach Paris gekommen, um mich ein bisschen zu amüsieren ... du wirst mich doch nicht hängen lassen, oder?"
    "Nein, ich lasse dich nicht hängen, Sam, Aber ich glaube immer noch nicht... "
    "Gut, wenn du so darüber denkst ... wahrscheinlich hilft mir Carl auch ..."
    "Nein, warte mal, Sam, versteh mich nicht falsch ... ich weigere mich ja nicht... ich war nur..."
    "Dann lass uns noch ein Glas trinken und nicht mehr davon reden. He, Alt, achte mal auf meinen Akzent, spreche ich das richtig aus ... Garçon! La même chose! Wie klang das? Besser?"
    Sam macht sich ... Er hat es gelernt, mit dem Löffel zu klingeln ... um eine Bestellung quer über die Terrasse so aufzugeben, daß er gehört wird, aber nicht wie ein Schweinehirte wirkt. Sogar sein Akzent ist annehmbar, wenigstens, wenn er Drinks bestellt. Jetzt möchte er die Stammzeiten des Verbs foutre lernen .,.
    Ann hat in meiner Nachbarschaft eine kleinere Wohnung gemietet und holt mich eines Morgens aus dem Bett, damit ich sie anschauen komme. Ich verstehe nicht, warum man den Concierge nicht darauf dressieren kann, vor zwölf Uhr niemanden hereinzulassen; zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit lässt er die erstaunlichsten Leute zu mir hinauf. Immerhin werden mir ein paar Minuten zum Frühstücken zugestanden, wofür ich sehr dankbar bin.
    Ann hat sich ein richtiges kleines Nest eingerichtet, ein richtiges Versteck, verborgen unter dem Dach eines baufälligen alten Hauses, ein paar Straßen von mir entfernt. Und es ist billig, sehr, sehr billig, erzählt sie mir immer wieder, während sie mich herumrührt und mir alles erklärt. Man hat ihr erzählt, daß Verlaine hier einmal gewohnt hat, sagt sie, daß er hier einige seiner schönsten Sonetten geschrieben hat. Ob ich das glaube? Ich sage ihr, so sei es wohl gewesen ... schließlich mußte der arme Kerl irgendwo wohnen, und nur ein abgebrannter Dichter oder ein millionenschwerer Amerikaner kann sich die Atmosphäre eines solchen Lochs leisten.
    Sie hat an dem Morgen, als sie von mir zurückkam, beschlossen, es zu mieten, vertraut mir Ann an. Was ich wohl glaube, wo Sam gewesen sei, während sie von mir gefickt wurde? Wo? Scheiße, ich erzähle ihr nichts. Nun, sie weiß es auch nicht, aber sie weiß, daß er nicht mit mir Karten gespielt hat... weil ich sie den ganzen Abend gefickt habe.
    "Ja, das hat er behauptet ... daß ihr zusammen aus wart, um Karten zu spielen! Und er hat einfach nach einer anderen Frau gerochen! Also, dem werd ich's zeigen! Es können auch zwei dieses Spiel spielen ... jetzt habe ich diese Wohnung, und ich kann hier treiben, was und wann immer ich will... "
    Sie zeigt mir, wie sie die Wohnung herrichten möchte... nicht zu ausgefallen, denn sie wird sie nicht lange behalten, aber sehr bohèmehaft. Sie will ein paar erotische Bilder an die Wandhängen... ob ich jemanden kenne, der auf diesem Gebiet gut ist? Sie möchte Aquarelle, sagt sie, vielleicht auch einen Stich im Stil des 17. Jahrhunderts. Und sie wird ganze Alben von diesen Fotografien haben, die man kaufen kann... kurz, ein ganz gemütlicher Teil ihres Lebens wird sich hier abspielen ...
    Wer soll hierher kommen, möchte ich wissen... Nun... Freunde ... oder vielleicht auch niemand. Es ist nur, um einen Ort zu haben, ob ich das verstehe? Vielleicht wird sie es nur benutzen, um Sam eins auszuwischen ... ihn herausfinden lassen, daß sie es hat, damit er dann versucht, herauszubekommen, was hier los ist. Sie wird ihm schon beibringen, ihr mit solchen Kartenspielgeschichten zu kommen!
    Etwas anderes kommt zur Sprache ... ob ich weiß, wo Sam in jener Nacht gewesen sein könnte? Ich? Natürlich nicht! Vielleicht hat er wirklich mit jemandem Karten gespielt, vielleicht hat er

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