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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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sie.
    »Das ist ein Neuanfang für mich und für uns, oder?«
    »Ja«, bestätigte Julia. »Pass auf dich auf, Alicia.«
    »Gleichfalls.«
     
    Während der Heimfahrt dachte Julia an ihre Schwester und hoffte, dass dieses neue Verständnis anhalten würde. Außerdem gestand sie sich ein, wie sehr sie sich danach gesehnt hätte, das Flugzeug nach England mit ihr zu besteigen.
    Auch sie wollte nicht nach Hause. Obwohl sie zugeben musste, dass Xavier sich große Mühe gab, spürte sie in seiner Gegenwart Anspannung, Unbehagen und Irritation, die sie nicht kontrollieren konnte.

    Und am allerschlimmsten: Von ihrer früheren Liebe für ihn war nichts mehr übrig.
    Julia stellte den Wagen ab, holte tief Luft und ging zum Haus. Heute Abend würde sie alles tun, um die Situation angenehmer zu gestalten. Was blieb ihr anderes übrig?
    Als sie die Tür öffnete, stieg ihr der köstliche Geruch von frischem Fleisch, zerlassener Butter und Kräutern in die Nase. Xavier schwenkte in der Küche zwei Steaks in der Pfanne.
    » Voilà ! Du bist wieder da. Ich habe beschlossen zu kochen und Agnes freizugeben. Setz dich auf die Terrasse, chérie . Ich bringe gleich was zu trinken.«
    Überrascht und verwirrt tat Julia, wie ihr geheißen. In ihrer ganzen Ehe hatte Xavier noch nie gekocht. Er trat mit einer Flasche Champagner auf die Terrasse und füllte zwei Gläser.
    »Auf uns«, sagte er.
    »Ja, auf uns«, wiederholte sie, und sie tranken.
    Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und küsste sie. »Ich konnte es gar nicht erwarten, dass deine Schwester endlich abreist. Ich weiß, wie schwer es für dich ist, meine Anwesenheit zu akzeptieren und mir meine Schuld an Gabriels Tod zu vergeben. Aber ich schwöre dir: Wenn du mir vertraust, mache ich alles wieder gut. Glaubst du mir?«
    »Ich glaube dir, dass du das willst, Xavier.« Julia hatte ein schlechtes Gewissen, weil nichts, was er sagte oder tat, dieses Gefühl der emotionalen Taubheit in ihr beseitigen konnte.
    »Ich möchte dir etwas zeigen, Xavier.«
    »Was du willst, chérie .«
    »Den Ort, an dem Gabriel gestorben ist. Einen Tag vor deinem Auftauchen habe ich dort zwei Zypressen gepflanzt; eine für dich und eine für ihn. Begleite mich und sieh sie dir an.«
    Er schwieg kurz, bevor er sagte: »Natürlich.«
    »Morgen früh.«
    »Ja.«
    »Danke, Xavier.«
    In jener Nacht schlief Julia zum ersten Mal wieder mit dem Kopf an der Schulter ihres Mannes ein.
     
    Wie immer, wenn beide sich zu Hause aufhielten und keine Verpflichtungen hatten, stand Julia als Erste auf. Xavier kam selten vor halb elf aus dem Bett; die Zeit dazwischen nutzte Julia zum Üben.
    Um elf betrat Xavier die Küche, wo Julia gerade Kaffee machte.
    » Bonjour , Julia.« Xavier schlang die Arme um sie. »Mm, der Kaffee riecht gut.«
    Julia reichte ihm eine Tasse. »Gehst du duschen? Ich würde gern so schnell wie möglich fahren.«
    Xavier runzelte die Stirn. »Wohin?«
    »An den Ort, an dem Gabriel gestorben ist und ich die Bäume gepflanzt habe, erinnerst du dich?«
    »Ja, ja, natürlich. Bin gleich fertig.«
    Julia versuchte, ihre Verärgerung zu unterdrücken. Sie verstand sein Zögern, weil es für ihn genauso schwer sein würde, dorthin zurückzukehren, wie für sie. Aber sie musste seine Trauer sehen.
    Zwanzig Minuten später kam Xavier voll angekleidet in die Küche.
    » Alors! Fahren wir.«
    Wie immer, wenn sie zu zweit unterwegs waren, lenkte Julia den Wagen.
    »Morgen muss ich nach Paris, die letzten Interviews geben. Dann ist das Kapitel abgeschlossen«, erklärte er.
    Julia schwieg.

    »Olav sagt, der Verleger ruft bald an, um mich zu dem Buch zu überreden. Ich habe noch nie so viel zu tun gehabt.«
    Wieder schwieg Julia.
    Sie stellte den Wagen in der Parkbucht ab, dann gingen sie wortlos den Abhang hinunter zu den beiden Zypressen. Julia hatte eine Gießkanne mitgebracht, um sie zu gießen.
    Sie war mit den Gedanken halb bei Gabriel und halb bei Xavier, der nervös neben ihr stand. Nach einer Weile ergriff er ihre Hand. »Du hast etwas sehr Schönes geschaffen. Dies ist ein Ort des Friedens, erwachsen aus der Tragödie. Sollen wir den einen Baum herausreißen, der für mich steht?«
    »Vielleicht. Ich …«
    Da klingelte Xaviers Handy. Er zog es aus der Hosentasche und warf einen Blick auf die Nummer.
    » Pardon, chérie , das ist der Londoner Verleger. Ich muss rangehen. « Xavier entfernte sich, um den Anruf entgegenzunehmen.
    Julia riss die größere der beiden Zypressen aus dem Boden und

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