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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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Elsie gesprochen«, sagte Julia einige Wochen später beim Abendessen. »Sie meint, jetzt, wo ich in Wharton Park lebe, würde sie uns gerne einmal besuchen. Sie hat das kommende Wochenende vorgeschlagen. Hättest du was dagegen, wenn sie ein paar Tage bleibt?«
    »Aber nein. Das musst du doch nicht fragen. Dies ist auch dein Zuhause. Ich soll am Wochenende im Kricketteam des Ortes mitmachen, was bedeutet, dass ich zumindest am Samstag nicht da bin.«
    »Ich möchte am Sonntag Alicia und ihre Familie zum Mittagessen einladen. Sie haben Elsie Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
    »Gute Idee«, sagte Kit. »Und wenn Elsie Lust hat, den Rest der Geschichte zu erzählen, ist hier genau der richtige Ort dafür. In diesem Haus zu wohnen, macht es noch faszinierender zu erfahren, was meine Vorfahren so getrieben haben.«
    Nach dem Essen gingen sie hinaus auf die Terrasse, in Julias Lieblingsecke, von der aus man den besten Blick auf den Park hatte.
    »Was für ein wunderbarer Abend«, stellte Kit fest, der die laue Luft genoss. »Ich habe den größten Teil meines Erwachsenenlebens damit verbracht, neue Ausblicke zu suchen. Und nun sitze ich auf dieser Terrasse und denke, dass es kaum ein hübscheres Fleckchen Erde geben kann. Endlich bin ich sesshaft geworden. Und glücklich. Es gefällt mir hier mit dir. Danke, dass du mir geholfen hast, zur Ruhe zu kommen.«
    »Kit, wie du mir die ganze Zeit vorbetest: Du hast die Entscheidung selbst getroffen.« Julia nahm einen Schluck von dem alten Armagnac, den Kit in einem verstaubten Regal im Keller entdeckt hatte. »Übrigens wollte ich mit dir über etwas reden.«
    Er runzelte die Stirn. »Klingt ernst. Worum geht’s?«

    »Ich muss nach Frankreich«, antwortete Julia mit leiser Stimme.
    Kurzes Schweigen, während Kit diese Information verdaute. »Ich wusste, dass das irgendwann käme«, sagte er schließlich.
    »Ich habe dort einiges zu erledigen. Wenn ich einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen möchte, muss ich zurück.«
    »Ja. Soll ich mitkommen?«
    »Nein. Ich glaube, das sollte ich allein machen. Außerdem bist du in den nächsten Wochen mit der Ernte beschäftigt.«
    »Ja, das stimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je lernen würde, einen Mähdrescher zu lenken, aber uns fehlen einfach Leute. Wie lange wirst du weg sein?«
    Julia zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich nicht so genau. So lange, wie ich brauche, um alles zu erledigen und ein paar Entscheidungen zu treffen.«
    »Ja.« Kit blickte eine Weile in die Dunkelheit hinaus, bevor er seine Hand nach der ihren ausstreckte. »Ich warte hier auf dich, egal wie lange es dauert.«
    »Danke.«
    In jener Nacht liebten sie sich voller Leidenschaft. Als Julia längst schon schlief, betrachtete Kit sie, unfähig, sein ungutes Gefühl zu verdrängen.
     
    Julia verbrachte den Sonntagvormittag damit, eines der Zimmer für Elsie herzurichten, die zum ersten Mal als Gast und nicht als Bedienstete in dieses Haus kommen würde. Julia wollte sicherstellen, dass ihre Großmutter sich in Wharton Park wohlfühlte.
    Dann fuhr sie nach Holt, um Lebensmittel zu besorgen. Es war ein warmer, sonniger Tag, und in dem hübschen Ort
wimmelte es von Touristen und Ferienhausbesitzern, die die Sommermonate in der Region verbrachten.
    Als Julia ihre Einkäufe in den Kofferraum lud, beschloss sie – obwohl sie nun glaubte, für den Auftritt in der Carnegie Hall bereit zu sein –, sich nicht mehr auf so volle Zeitpläne wie früher einzulassen. In den vergangenen Monaten hatte sie gelernt, dass man sich auch an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen konnte.
    Die Aussicht, nach Frankreich zurückzukehren, machte ihr Angst, denn sie wollte dieses neue Gefühl der Ruhe und Stärke nicht verlieren, zu dem Kit ihr verholfen hatte. Doch es handelte sich um eine Reise, die sie allein antreten musste, wenn sie vollkommen frei sein wollte, ihn so zu lieben, wie er es verdiente.
     
    Um halb vier Uhr nachmittags hörte Julia einen Wagen die Auffahrt heraufkommen. Während der Fahrer ihrer Großmutter noch aus dem Auto half, eilte sie die Stufen hinunter, um sie zu begrüßen.
    »Julia, Liebes, lass dich von deiner alten Oma in den Arm nehmen.«
    Julia tat ihr den Gefallen, dann trat Elsie einen Schritt zurück, um sie genauer zu betrachten.
    »Alle Achtung!«, rief sie aus. »Die Luft von Wharton Park scheint dir gutzutun.«
    Julia trug eine vom Kochen mehlbestäubte Schürze. »Hör auf mit den Komplimenten, Oma. Jedenfalls geht es mir

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