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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Sollte die Stadt belagert werden, muss die Bevölkerung versorgt werden können, bis Hilfe eintrifft. Der Konsul tut sein Bestes, um Turai auf Vordermann zu bringen, aber einige Dinge sind schon zu lange vernachlässigt worden, als dass man sie auf die Schnelle reparieren könnte. Allerdings erwarten Kahlius und seine Militärberater nicht tatsächlich eine Belagerung. Die Geschichte zeigt, dass sich die Menschenlande bisher immer zusammengeschlossen haben, um den Orks auf dem Schlachtfeld entgegenzutreten. Ich nehme zwar nicht an den geheimen Verhandlungen teil, die in diesem Moment zwischen den Nationen stattfinden, aber ich hege keinen Zweifel daran, dass auf den höchsten Ebenen wie besessen kommuniziert wird. Wenn die Orks aus dem Osten heranmarschieren, werden sie sich einer gewaltigen Armee aus allen Menschenlanden gegenübersehen, unterstützt von einer Elfenarmee.
    Unter Befehl von Präfekt Drinius zu arbeiten ist längst nicht so aufreibend, wie ich befürchtet hatte. Er ist zu sehr damit beschäftigt, seinen Beamten Aufgaben zu geben, um sich daran zu erinnern, dass er eigentlich keine Detektive mag. Mich stört es nicht sonderlich, dass mein Beitrag nicht das Wichtigste ist, was ein Mann in dieser Situation tun könnte. Wenn die Zeit naht, werde ich zweifellos wieder im dichtesten Kampfgetümmel fechten.
    Bis jetzt hat die Bevölkerung Turais noch keine Ahnung von der Bedrohung. Präfekt Drinius hat das Gerücht in Umlauf gesetzt, dass der König den städtischen Etat für ZwölfSeen erhöht habe und sich seine Beamten jetzt fleißig an die Arbeit machen, alle Mängel im Viertel aufzulisten, bevor sie weit reichende Verbesserungen in Gang setzen. Ich werde enthusiastisch von Bürgern begrüßt, die mir erzählen, dass ihr Aquädukt oder ihre Zisterne dringend einer Wartung bedarf.
    Nach einem harten Arbeitstag gehe ich die Außentreppe zu meinem Büro hinauf, um meinen Mantel abzulegen, bevor ich dem Schankraum einen Besuch abstatte. Es ist ein leichter Schreck in der Abendstunde, als ich in meinem Büro Makri und fünf weitere Frauen antreffe. Ich kann nicht gerade behaupten, dass mich das freut.
    »Was ist denn hier los?«
    »Lesezirkel«, sagt Makri, als würde das irgendwas erklären.
    »In meinem Büro?«
    »Wir hatten eine kleine Krise in der Bäckerei«, meint eine andere Frau. Es ist Morixa, die Erbin des Gebäckimperiums ihrer verstorbenen Mutter Marzipixa. Sie erklärt mir, dass die Backstube, die sie für ihren Zirkel benutzt haben, von einer Ladung Weizen besetzt ist, die vor dem Winter eingelagert wurde.
    »Also sind wir stattdessen hierher gekommen«, fügt Makri hinzu.
    »Und warum ausgerechnet in meinem Büro?«, will ich wissen. »Was habt ihr gegen dein Zimmer?«
    »Es ist zu klein.«
    Ich bin wirklich nicht erfreut. Das wäre keiner. Das Büro eines Detektivs dient der Arbeit, dem Trunk und dem Schlaf auf dem Sofa. Vielleicht noch dem Nachdenken über eine Ermittlung. Aber nicht irgendeinem Lesezirkel, den ausgerechnet Makri leitet. Ich will gerade einige unmissverständliche Worte vom Stapel lassen, als mir einfällt, wie viel mir die Bäckerei bedeutet. Morixa besitzt vielleicht noch nicht die Klasse ihrer Mutter, aber sie macht deutliche Fortschritte.
    »Wird das noch einmal vorkommen?«
    Makri schüttelt den Kopf.
    »Wir sind gerade fertig. Nächstes Mal treffen wir uns wieder in der Bäckerei.«
    Ich werde es ihnen diesmal noch durchgehen lassen. Es hat keinen Sinn, die Bäckerin ohne Grund gegen mich aufzubringen. Die Frauen, ihren Kleidern nach zu urteilen Bewohnerinnen von ZwölfSeen, danken Makri und marschieren im Gänsemarsch aus meinem Büro. Ich sehe Makri an. Sie erwidert meinen Blick.
    »Fang gar nicht erst damit an«, sagt sie.
    »Womit?«
    »Mit Kritik oder Klagen.«
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen. Was kann man schon erwarten, wenn die Vereinigung der Frauenzimmer ihre Hand bei einer Sache im Spiel hat? Daraus muss einfach Chaos erwachsen. Wenn dies hier das Schlimmste ist, das ich erleiden muss, bin ich noch gut bedient. Wie läuft der Zirkel?«
    »Ganz gut«, erwidert Makri, führt es aber nicht weiter aus. »Wie gehen die Kriegsvorbereitungen voran?«
    Ich habe sowohl Makri als auch Ghurd über den bevorstehenden Angriff der Orks informiert. Ghurd hat die Neuigkeiten philosophisch aufgenommen. Er hat seine Waffen geschärft und ist bereit zu kämpfen, wenn es nötig wird. Als eingebürgerter Fremdling in unserer Stadt wird er in unsere Armee einberufen

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