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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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herausfinden. Es muss eine
Verbindung zwischen Herrn Böttger und dem anderen Ermordeten geben. Um das zu
überprüfen, sind wir heute hier.“
    „Wie genau kann ich Ihnen dabei helfen?“
    „Wir benötigen eine Aufstellung von Ihnen über alle
Internatsschüler für die Zeit von 1975 bis 1984. Außerdem für denselben
Zeitraum eine Liste aller Mitarbeiter und Lehrkräfte, sowie auch der Mönche des
Klosters. Äh, Verzeihung, Brüder Ihrer Gemeinschaft.“
    Der Gesichtsausdruck des Oberen wurde jetzt ernster.
    „Das ist ja ein Zeitraum von neun Jahren! Was versprechen Sie
sich denn davon?“
    „Wie ich Ihnen ja bereits sagte, wissen wir, in welchem
Zeitraum Herr Böttger an Ihrer Einrichtung als Lehrer arbeitete. Diese Zeit
wollen wir anhand der Jahrbücher und anderer Unterlagen überprüfen. Wir haben
Hinweise gefunden, die uns annehmen lassen, dass auch der zweite Ermordete,
Florian Baumert, in dieser Zeit hier war.“
    „Unabhängig davon, dass ich ihnen immer noch nicht ganz
folgen kann, befürchte ich, dass ich nicht helfen kann.“
    Die Miene des Oberen wirkte immer noch ernst.
    „Unterlagen aus dieser Zeit haben wir ganz sicher nicht mehr.
Aber ich lasse das selbstverständlich bei Gelegenheit überprüfen.“
    „Ich fürchte, Sie haben mich nicht verstanden.“
    Jetzt wurde auch Verenas Tonfall ernster.
    „Wir ermitteln in zwei Mordfällen. Da spielt der Faktor Zeit
eine entscheidende Rolle. Von daher duldet unser Anliegen keinen Aufschub. Ich
muss Sie darum bitten, das Erstellen der Listen sofort zu veranlassen oder uns
Einblick in die entsprechenden Unterlagen zu gewähren.“
    „Verstehe.“, antwortete der Obere, stand auf und ging zu
seinem Schreibtisch. Den Telefonhörer in der einen Hand, wählte er mit der
anderen eine Rufnummer.
    „Ja, kommen Sie bitte in mein Büro. Und bringen Sie
Schweikert  mit.“
    Nachdem das kurze Telefonat beendet war, nahm er wieder in
einem der Sessel der Sitzgruppe statt.
    „Jetzt gleich stehen Ihnen für Ihre weitergehenden Fragen mein Minister und der Internatsleiter, Herr Schweikert, zur Verfügung. Ich
muss mich leider gleich von Ihnen verabschieden, da auf mich andere Pflichten
warten.“
    Jetzt war es wieder da, das verschmitzte Lächeln des Oberen.
Doch diesmal wirkte es aufgesetzt. Er versicherte Verena, sie
selbstverständlich im Rahmen seiner Möglichkeiten so gut wie möglich bei der
Aufklärung dieser abscheulichen Verbrechen zu unterstützen.
    Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Es folgte ein kurzes Herein des Oberen und zwei Männer betraten den Raum, die sich als Frater Georg
Schweikert und Markus Bezold vorstellten.
    „Ich überlasse Ihnen mein Büro, weil ich an einer Besprechung
außer Haus teilnehmen muss. Mein Minister, Herr Bezold, wird sich um alles
Weitere kümmern.“ Der Obere verabschiedete sich und schloss die Bürotür hinter
sich, als er den Raum verließ.
    Keßler erklärte den Beiden noch einmal den Zusammenhang und
sagte abschließend, dass man die Aufstellungen und Kopien oder die Originale der
Jahrbücher sofort benötigte.
    „Das ist vollkommen ausgeschlossen!“, konterte Schweikert.
Der Kopf des Internatsdirektors war hochrot angelaufen. Überhaupt war
Schweikert ein Typ, der permanent so wirkte, als stünde er kurz vor einem
Herzinfarkt. Er war mittelgroß, von normaler Statur und trug sein dunkles,
gegeltes Haar streng zurück gekämmt.
    „Völlig losgelöst davon, dass das Zeit kostet, bin ich mir
ziemlich sicher, dass wir derartige Unterlagen nicht so lange aufbewahren.“
    „Das kann ich nur bestätigen.“, beeilte sich Bezold zu
ergänzen.
    „Wir hatten das vorhin, bevor sie hier waren, schon einmal
erklärt. Es geht um Mord. Und wir sind auf Ihre Hilfe und Unterstützung
angewiesen. Und diese brauchen wir sofort und nicht in zwei Wochen!“
    Keßler hatte sich in seinem Sessel aufgerichtet, um seine
Worte mit seiner energischen Körperhaltung zu unterstreichen. „Wir können auch
…“
    „Was mein Kollege meint“, unterbrach ihn Verena schroff,
„ist, dass wir Sie inständig bitten, sich sofort darum zu kümmern. Es ist doch sicher
auch in Ihrem Interesse, dass unsere Untersuchungen so diskret wie möglich
ablaufen?“
    „Was wollen Sie denn damit andeuten?“, wollte Schweikert
wissen.
    „Schauen Sie, wir alle wissen doch, dass es in Ihrer
Einrichtung vor einigen Jahren einen schweren Missbrauchsskandal gab, der …“
    „Das ist doch alles viele Jahre her und längst aufgearbeitet.
Im Übrigen

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