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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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das gesamte Areal begrenzte und auf einer Seite bis zum
Hauptgebäude führte. Seine schwarze Kleidung und die Sturmhaube bildeten die
ideale Tarnung. Vor einigen Minuten hatte Regen eingesetzt und in den Pfützen,
die sich rund um die Fugen des Kopfsteinpflasters bildeten, spiegelte sich das
Licht, das aus einigen Fenstern drang. Die Lichtkegel, die von den Fenstern
ausgingen, stellten eine Gefahr für Seybold dar. Es kam jetzt darauf an, sich
in geduckter Haltung an den noch vor ihm liegenden Fenstern vorbei zubewegen
und dabei nicht in deren Licht zu geraten. Er blieb stehen, überlegte einen Augenblick
und entschied sich dann dafür, ein Seitenfenster als Einstieg zu benutzen, das
zu einem unbeleuchteten Raum gehörte.
    Das ist sicherer ,
flüsterte er und drückte sich so nah wie möglich an die Hauswand.
    Nach ein paar Schritten
hatte er das Fenster erreicht und erkannte sofort, dass dieses nicht
geschlossen war. Der Kippmechanismus hielt es in einer schrägen Position. An
den Seiten blieb so viel Platz, dass man die Finger an den Seiten vorbei schieben
konnte. Seybold tastete mit der rechten Hand nach dem Riegel und drehte ihn zur
Seite. Mit der anderen Hand hielt er das Fenster und verhinderte so das Wegkippen.
Ein kurzer Ruck und der Weg war frei. Nachdem er den Fensterflügel zur Seite
gedrückt hatte, zog er sich langsam am Fenstersims hoch und ließ sich dann über
die Fensterbank auf der Innenseite des Raums nach unten gleiten. Dann brachte
er das Fenster wieder in die Kippposition. Vorsichtig tastete er die Umgebung
ab. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Er erkannte die
Konturen eines Schreibtisches. Direkt davor stand ein Drehstuhl und etwas
seitlich versetzt ein Abfalleimer. Dem Mobiliar nach zu urteilen, handelte es
sich bei dem Raum um ein Büro.
    Da es nicht möglich
war, vor seinem Besuch an einen Grundriss oder Plan der Klostergebäude zu
gelangen, musste er sich auf seinen Instinkt verlassen. Sein Ziel war der Raum,
in dem die obszönen Aufnahmen entstanden waren, die er auf Bents Notebook
gefunden hatte, um so den Beweis dafür erbringen zu können, dass die Szenen
hier im Kloster entstanden waren. Wahrscheinlich hatte Verena Recht mit ihrer
Vermutung, dass es sich dabei um einen Kellerraum handelte. Also galt es, eine
in den Keller führende Treppe zu finden.
    Seybold kauerte noch
immer hinter dem Schreibtisch. In dem Moment, als er sich langsam aufrichten
wollte, um die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raums zu erreichen,
hörte er Schritte auf dem Flur. Reaktionsschnell machte er einen Schritt zurück
und hockte sich erneut hinter den Tisch. Die Tür wurde geöffnet und das Licht
eingeschaltet.
    Das war's dann ,
sagte er sich.
    Bewegungslos saß er da
und spürte seinen Herzschlag, der jetzt immer schneller wurde. Das Blut
zirkulierte mit Höchstleistung durch seinen Körper und sein Kopf und die
Halsschlagadern schienen unter dem Druck zu zerbersten. Er rechnete damit, im
nächsten Moment entdeckt zu werden. Jede Muskelfaser seines Körpers war
angespannt, um diesen augenblicklich nach oben zu katapultieren und
gegebenenfalls reagieren zu können. Atemlos hörte er ein quietschendes Geräusch.
Anscheinend hatte jemand eine Schranktür geöffnet, etwas entnommen und die Tür
wieder geschlossen. Das Licht wurde ausgeschaltet und die Zimmertür fiel ins
Schloss. Schritte entfernten sich auf dem Flur und das Klacken der Absätze auf
dem Boden verstummte nach einiger Zeit. Dann war alles still.
    Das war ganz schön
knapp! , stellte er fest und begab sich zur Tür, die er
langsam öffnete. Vorsichtig steckte er seinen Kopf hinaus und blickte zunächst
nach links und dann nach rechts. Seybold entschied sich für die rechte Seite,
weil diese unbeleuchtet war. Lediglich durch die Glasscheibe einer Zimmertür
fiel etwas Licht auf die gegenüberliegende Flurwand. Das ermöglichte ihm den
Blick auf das Flurende, das in einen hallenähnlichen Raum mündete. Dort
angekommen, nahm er die Treppe, die nach unten führte. Instinktiv hatte er den
Weg in den Keller gefunden.
    Heute ist anscheinend
mein Glückstag! , freute er sich.
    Im Keller angekommen,
leuchtete er mit seiner Taschenlampe den Vorraum ab und schaute dann in
verschiedene Räume, die jeweils nur durch eine Tür von diesem getrennt waren. Er
konnte nichts Interessantes entdecken. Allerdings war eine Tür verschlossen.
Seybold holte sein Etui aus der Tasche und hatte bald den richtigen Dietrich
gefunden, mit dem sich

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