Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)
lassen und diese weiterentwickeln. Als Verhörspezialist mit diversen
Auslandseinsätzen wurde er sogar dafür bezahlt.
An diesem Abend verging er sich wiederholt an den beiden
Jungen. Immer wieder drang er rektal in sie ein und fügte ihnen irreparable
Verletzungen an Leib und Seele zu. Es interessierte ihn dabei nicht, zwei
Menschenleben zu zerstören, die eben erst begonnen hatten. Irgendwann in der
Nacht ließ er von den Jungen ab. Sein Verlangen war fürs erste gestillt, sein
Durst gelöscht. Doch er würde wiederkommen! Als wären die erlittenen Torturen
für die kleinen ausgemergelten Körper nicht genug gewesen, wurden die Jungen
danach in einem Duschraum mit kaltem Wasser abgespritzt. Dazu verwendete
Hartwig einen Schlauch, aus dem das Wasser mit hohem Druck auf die nackten und
geschundenen Kinderkörper traf. Ihre Notdurft mussten beide auf der Toilette
nebenan verrichten. Ansonsten stand in dem kleinen Raum, den auch Hartwig
manchmal tagelang nicht betrat, nur eine kleine Campingtoilette zur Verfügung.
Er stellte mehrere Flaschen mit Leitungswasser neben jede Pritsche, sowie etwas
Brot. Etwas Warmes gab es heute nicht für die beiden. Dafür hatten sie ihren Job nicht ordentlich genug gemacht.
Hartwig vergewisserte sich, dass seine vor Kälte und Nässe
zitternden Gefangenen wieder mit der Handschelle gesichert waren. Er warf ihnen
noch zwei Handtücher hin und schaltete das Licht aus. Dann verließ er den Raum.
36
+++ Mittwoch, 26. September - 19.05 Uhr · Wohnung
von Verena Sonnenberg, M ü nchen
+++
Ben Seybold legte vorsichtig den präparierten Klebestreifen
mit dem Fingerabdruck auf die kleine Mulde des Fingerabdrucklesers direkt neben
dem Mousepad des Notebooks und zog ihn vorsichtig darüber. Dann drückte er die
Entertaste und wartete ab. Auch Verena blickte gebannt auf das Display. Plötzlich
erschien die Anzeige:
Anmeldung war erfolgreich. Betriebssystem startet.
„Bingo! Warum sollen wir nicht auch mal Glück haben?“,
strahlte Seybold. „Das war der erste Streich. Und der zweite …“
„…folgt sogleich.“, vollendete Verena den Satz. „Und was ist
der zweite Streich?“
„Jetzt schauen wir uns zunächst die Festplatte an. Ich bin
gespannt, welche Dateien wir dort finden.“
Ben Seybold aktivierte den Browser und ließ sich das
Inhaltsverzeichnis des ausgewählten Laufwerks anzeigen. Dort befanden sich
diverse Verzeichnisse, deren Namen nicht ungewöhnlich waren oder Rückschlüsse
auf den Inhalt der jeweiligen Ordner zuließen.
„OK, dann versuchen wir einen anderen Weg. Ich werde es mal
mit anderen Suchbegriffen versuchen.“
Er gab in dem Suchfeld den Begriff *.tif ein und
erhielt unmittelbar danach eine lange Dateiliste mit den dazugehörigen Ordnern
angezeigt. Er wählte einen Ordner mit dem Namen AT2011 aus. Er klickte
ein Icon an. Der Browser öffnete ein Bild, das mehrere unbekleidete Männer mit
einem nackten Jungen zeigte. Auch die anderen Aufnahmen zeigten ähnliche
Szenen. Auf einigen der Bilder war Bent in eindeutigen Posen zu erkennen.
„Leider ist es genau das, was ich schon damals vermutet habe.
Bent ist Teil eines pädophilen Netzwerks, das seit vielen Jahren völlig
unbehelligt von der Justiz sein Unwesen treibt.“, stellte Seybold nüchtern
fest.
Verena schaute Seybold fassungslos an, während der weitere
Bilder aufrief. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Zum Teil ließen
sich schlimme Szenen auf den Bildern erkennen. Auf manchen Fotos trugen die
Erwachsenen Masken, auf anderen waren Folterinstrumente zu erkennen.
„Das ist unglaublich.“, sagte Verena leise. „Ich bin total
schockiert. Das sind doch keine Menschen, die so was Kindern antun. Wie ist so
etwas nur möglich?“
„Ich werde hier stoppen, OK?“, beruhigte Ben Seybold und
schloss per Mausklick das Verzeichnis. „Ich habe noch eine andere Idee.“
Im Browser ließ er sich die Adressen der Internetseiten
anzeigen, die zuletzt besucht wurden. Anhand der Domainnamen ließ sich leicht
erkennen, um welche Seiten es sich dabei handelte. Unter den abgespeicherten
Favoritenseiten befanden sich zahlreiche pornografische Portale. Der größte Teil
davon war frei zugänglich, bei anderen wurde nach einem Passwort gefragt.
„Das ist genauso eindeutig, wie die Bilder, die wir gerade
gesehen haben. Bent ist ein abartiger, sadistischer Pornofreak. Soviel steht
fest! Und ich bin sicher, dass wir an die ganz harten Sachen im Moment ohne
Passwort nicht herankommen. Um auf die
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