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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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will ich der KTU Druck
machen. Ich melde mich später bei Ihnen.“
    „Nein. Kommen Sie heute Abend nicht hierher. Wir sollten uns
aus Sicherheitsgründen irgendwo anders treffen. Bis dahin habe ich mir etwas
überlegt. OK?“
    „Ja, so machen wir es. Jetzt muss ich aber los. Ich rufe Sie
an …“

 
    42
     
    +++ Freitag, 28. September - 17.15 Uhr · Kloster
Auethal+++
    „Zeit wach zu werden!“
    Die Stimme riss Ben Seybold abrupt aus seinem Schlaf. Er
spürte, dass sein Körper immer noch an dem Eisengitter wie verankert hing und
vor Kälte zitterte. Seine Lippen waren spröde und fühlten sich ausgetrocknet
an, als er versuchte, diese mit seiner Zunge zu benetzen. Unsäglicher Durst
quälte ihn. Gerade in dem Moment, als sich seine Augen an das Scheinwerferlicht
gewöhnten, traf ihn ein eiskalter Wasserschwall. Er rang nach Luft.
    „Du hast dich lange genug ausgeruht, Seybold! Jetzt wollen
wir uns ein bisschen mit dir unterhalten.“ Es war die Stimme Hartwigs, die ihn
erschauern ließ.
    „Wasser“, flehte Ben mit schwacher Stimme in der Hoffnung, Hartwig
hätte ein Erbarmen mit ihm.
    „Wasser?“, antwortete dieser kalt. „Ich dachte, du hättest genug
davon. Schau‘ doch mal nach unten. Du stehst im Wasser.“
    Erneut traf ihn eine Ladung kalten Wassers und ließ seinen
Atem stocken. Hartwig stellte den leeren Eimer beiseite und blieb direkt vor
Ben stehen. In seiner Hand hielt er ein Messer, dessen Klinge er demonstrativ
vor Bens Augen hin und her bewegte.
    „Schau mal, was ich hier habe.“, forderte er Ben auf.
    „Ich hatte dir ja versprochen, dass ich noch die eine oder
andere Überraschung für dich habe.“
    Ben hatte den Blick nach unten gerichtet. Instinktiv
versuchte er, jeden Blickkontakt zu Hartwig zu vermeiden. Dieser drückte die
Messerklinge seitlich gegen Bens Hals.
    „Spürst du das?“, fragte er mit leiser Stimme.
    Hartwig führte die Messerspitze betont langsam an Bens Körper
hinunter, bis er an seinem Bauchnabel angelangt war. Dort stoppte er kurz, machte
eine kreisende Bewegung, um das Messer dann weiter nach unten zu bewegen. Als
Ben die kalte Klinge zwischen seinen Beinen spürte, zuckte er kurz zusammen und
war auf das Schlimmste gefasst. Er hatte die Augen geschlossen und presste die
Zähne fest zusammen. Hartwig genoss jeden Augenblick und zögerte sein Vorhaben
solange wie möglich hinaus. Gerade in dem Augenblick, als er zu einem finalen
Schnitt ansetzen und Ben seiner Männlichkeit berauben wollte, klingelte sein
Handy.
    „Verdammter Mist!“, entfuhr es ihm. Er zog das Messer zurück
und ließ es in der Seitentasche seines Sakkos verschwinden.
    „Ja, verstanden.“, antwortete er dem Anrufer. „Ich bin in
fünf Minuten da.“
    Ben öffnete langsam die Augen. Sein Blick war immer noch auf
die Wasseroberfläche gerichtet, an dessen Oberfläche Exkremente schwammen, die
vermutlich von ihm stammten. Ihm war es in diesem Augenblick egal, ob das
infolge seiner Angst passiert war. Vielleicht stammten die Fäkalien auch gar
nicht von ihm. Und selbst wenn, irgendwo musste er seine Notdurft verrichten. Sollte
er etwa Hartwig um Hilfe bitten? Das wäre aussichtslos gewesen.
    Zu schwach, seinen Kopf zu heben und Hartwig anzuschauen,
murmelte er Wasser . Wie in Trance wiederholte er das Wort immer wieder,
bis er plötzlich einen Becher an seinen Lippen spürte.
    „Hier, trink!“, forderte ihn Hartwig auf und flößte ihm etwas
Wasser ein. „Alles hat seinen Preis! Das reicht!“
    Hartwig zog den Becher wieder weg und reichte ihn einer neben
ihm stehenden Person, die Ben erst jetzt wahrnahm, aber aufgrund des auf ihn
gerichteten Scheinwerfers nicht erkennen konnte.
    „Wer hat dich beauftragt?“, fragte Hartwig mit schneidend
scharfer Stimme. Dabei erfasste er mit seiner rechten Hand Bens Gesicht und
quetschte es zwischen seinem Daumen und den Fingern.
    „Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen?“, antwortete Ben mit
schwacher Stimme.
    „Was hast du bisher herausgefunden?“, bohrte Hartwig weiter
und drückte erneut zu. Einem Schraubstock gleich wirkte die Kraft seiner Hand
direkt auf die Wangenknochen Bens, der am Ende seiner Kräfte war.
    Er verlor das Bewusstsein. Sein Körper begann erneut zu
zittern und seine Lippen verfärbten sich bläulich. Hartwig löste den Griff und
richtete sich wieder auf.
    „Schluss für heute! Gönnen wir ihm ein bisschen Ruhe. Beim
nächsten Besuch ist er soweit und wird plaudern. Ganz sicher. Es kommt nur auf
die Dosierung

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