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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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Ganz
sicher!“
    „Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Ich habe weder Ihr
Grundstück betreten, noch das Haus von Herrn Bent.“
    Hartwig beugte sich nach vorne. Kurz bevor sich die Gesichter
der beiden berührten, stoppte er die Vorwärtsbewegung. Ben spürte Hartwigs Atem
auf seiner Haut, der nach Zigaretten und Alkohol roch. Mit einer schnellen
Handbewegung griff Hartwig zwischen die Beine Ben Seybolds und umklammerte mit
voller Kraft dessen Hoden. Dann drückte er zu. Ben schrie vor Schmerz laut auf,
doch Hartwig erhöhte langsam immer weiter den Druck.
    „Bis jetzt habe ich noch jeden zum Reden gebracht. Da wirst du
keine Ausnahme sein.“
    Ben wurde schwarz vor Augen. Der Bewusstlosigkeit nahe, stieg
langsam und quälend Übelkeit in ihm auf. Er war kurz davor, sich zu übergeben.
Hartwig schien das zu spüren. Genauso schnell wie er zugegriffen hatte, löste
er den Griff.
    „Weißt du, Seybold, für mich bist du einfach nur ein StückScheiße. Und Scheiße muss entsorgt werden. Doch vorher bekomme ich noch die
Informationen, die ich von dir haben will. Du kannst dir allerdings eine Menge Schmerzen
ersparen, wenn du kooperierst. Je schneller du die Antworten lieferst, desto
schneller wirst du erlöst.“
    Ben erholte sich langsam von dem Schmerz und schnappte nach
Luft.
    „Wie du vielleicht weißt, verfüge ich über umfangreiche
Erfahrungen …“
    Ben wusste sofort, was Hartwig damit meinte. Es war davon
auszugehen, dass Hartwig, der als Verhörspezialist an zahlreichen
Auslandseinsätzen seines ehemaligen Arbeitgebers teilgenommen hatte, über ein
umfangreiches Wissen an Foltermethoden verfügte, auf die er bald zurückgreifen
würde.
    „Manche Leute behaupten, dass ich zu den Besten in meinem Fach
gehöre.“, fuhr er fort.
    „Du hast doch bestimmt schon von Berlin-Hohenschönhausen
gehört? Während der DDR-Zeit befand sich dort ein Untersuchungsgefängnis mit
sehr wirksamen und effektiven Vorrichtungen, die der - sagen wir - Wahrheitsfindung dienten. Ich war einige Male als Beobachter dort. War sehr interessant.“
    Hartwig machte eine lange Pause und beobachtete Bens
Reaktion.
    „Das, was du hier in diesem Raum siehst, ist gewissermaßen
nach einer Idee aus Hohenschönhausen entstanden. Dort nannte man das Wasserbunker .
Wenn du hier ein paar Tage im Wasser gestanden hast, wirst du darum betteln,
mir das erzählen zu dürfen, was ich von dir wissen will.“ Hartwig lachte laut.
    Noch immer benommen, war Ben nicht in der Lage, zu antworten.
Die Schmerzen, die von seinen blutleeren Armen und den Schultergelenken
ausgingen, wurden langsam unerträglich. Er hatte keine Ahnung, wie lange er
schon in dieser Position fixiert war. Vor allem wusste er nicht, wie lange er
diese Tortur durchhalten würde.
    Hartwig warf ihm noch einen verächtlichen Blick zu und ging
dann zur Tür. Bevor er den Raum verließ, blieb er stehen. Seinen
durchdringenden Blick auf Ben gerichtet sagte er:
    „Ich habe noch eine Denksportaufgabe für dich. - Was meinst
du, was ich dir bei unserem nächsten Treffen zuerst abschneide? Deinen Sack
oder einen deiner hübschen Finger? - Vielleicht auch beides? - Denk mal darüber
nach!“
    Die Tür fiel ins Schloss. Das letzte, was Ben wahrnahm, war
das Klicken des Lichtschalters, der sich außen neben der Tür befinden musste.
Dann wurde es wieder dunkel.

 
    41
     
    +++ Freitag, 28. September - 13.43 Uhr · Wohnung
von Verena Sonnenberg, München +++
    Verena schaltete den Fernseher aus, als sie die Türklingel
hörte. Das musste Keßler sein. Sie ließ ihn herein. Kaum hatte er den ersten
Fuß in den Wohnungsflur gesetzt, stellte sie auch schon ihre erste Frage:
    „Was hat ihr Besuch am Tatort ergeben? Ist der Tote in der
Isar wirklich Schweikert, der Internatsdirektor?“
    „Ja, er ist es. Irrtum ausgeschlossen.“, antwortete Keßler
mit ernstem Gesicht.
    „Ja - und weiter …?“, drängte Verena.
    „Nichts weiter. Die KTU tappt noch im Dunkeln. Wir können
aber Ihren Verdacht ausschließen, dass Kegelschneckengift im Spiel ist. Wir
müssen allerdings den Bericht der KTU abwarten.“
    „Das ist doch garantiert kein Zufall. Das glaube ich einfach
nicht!“, raunzte Verena.
    „Das behauptet doch auch niemand. Ich habe lediglich gesagt,
dass wir die Ergebnisse abwarten müssen.“, beruhigte Keßler.
    „Wir haben jetzt vier Tote! Drei davon haben direkt mit dem
Kloster Auethal und den Missbrauchsfällen zu tun. Die bisherigen Opfer starben alle
durch Kegelschneckengift. Bei

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