Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
Vom Netzwerk:
der
römisch-katholischen Kirche in Form einer Personalprälatur, kämpfte auch der
Jesuitenorden seit langer Zeit um das ganz große Ziel, einen der ihren auf dem
Stuhl Petri zu platzieren.
    Schon lange wurde der charismatische Zielinski als möglicher
Nachfolger des schwer erkrankten Papstes gehandelt. Anerkannt wegen seines
messerscharfen Verstandes und seiner beeindruckenden Kombinationsgabe hatte
sein Wort nicht nur beim amtierenden Papst Gewicht. Selbst seine Gegner
bescheinigten ihm Hartnäckigkeit, Disziplin und Intelligenz. Jetzt war er
seinem Ziel - das er öffentlich nie als solches bezeichnet hätte - ganz nah. Es
stellte zugleich ein Novum dar. Noch nie hatte es ein Jesuit bis auf den
Heiligen Stuhl geschafft.
    Zielinski hatte einen Moment seinen Gedanken freien Lauf
gelassen. Ein kurzes Lächeln -von niemandem im Raum bemerkt - huschte wie ein
Schatten über sein Gesicht. Dann war er wieder ganz bei der Sache.
    „Wir warten nicht länger!“, durchbrach er mit lauter Stimme und
ernster Miene die Stille des Raums.
    „Wenn unser Bruder Peter es nicht schafft, pünktlich zu sein,
ist er ohnehin der falsche Mann für höhere Aufgaben! Aber das sage ich euch ja
nicht zum ersten Mal.“
    Bevor er mit dem nächsten Satz beginnen konnte, klopfte es an
der Tür. Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat Hartwig den Raum.
    „Schön, dass du doch noch zu uns findest, Bruder.“, bemerkte
Zielinski und schaute Hartwig dabei mit scharfem Blick an.
    „Ich hoffe, dass sich deine Verspätung wenigstens gelohnt hat
und du gute Nachrichten für uns hast.“
    Hartwig, der es nicht gewohnt war, dass man ihn in diesem Ton
ansprach, lief im Gesicht rot an. Zögerlich antwortete er:
    „Na ja, wir machen Fortschritte. Morgen haben wir unseren
Freund soweit, dass er reden wird.“
    Am Tisch saßen neben Zielinski der Generalvikar, Valentin
Koopmann, der Obere des Klosters, Horst Eichholz, Polizeirat Bent und
Zielinskis Assistent, Markus Bezold. Alle hatten ihren Blick erwartungsvoll auf
Hartwig gerichtet, als Zielinski antwortete:
    „Was heißt denn das? Wir machen Fortschritte ? Morgen wird er reden? Ich habe den Eindruck, du hast den Ernst der Situation nicht
erkannt! Wir haben keine Zeit bis morgen!“
    „Eben war ich noch bei ihm und …“, hielt Hartwig trotzig
dagegen, wurde aber von Zielinski schroff unterbrochen.
    „Ich war noch nicht fertig! Du hast genug Zeit vergeudet. Der
Mann muss so schnell wie möglich verschwinden. Am besten sofort! Und wenn ich
sage verschwinden , dann meine ich spurlos . Hast du mich
verstanden?“
    Zielinski zog die Augenbrauen zusammen. Sein Blick schien Hartwig
dabei zu durchbohren.
    „Wir wissen nicht, in wessen Auftrag er handelt und was er
bisher herausgefunden hat.“, stellte Bent fest.
    „Versteht mich denn in diesem Raum niemand?“, empörte sich
Zielinski lautstark.
    „Es ist doch vollkommen unwichtig, ob er etwas weiß. Wir
haben keine Zeit für weitere Experimente. Außerdem wird es zu gefährlich, ihn
hier noch länger im Keller festzuhalten. Kannst du garantieren, dass deine
Leute nicht in Kürze mit einem Hausdurchsuchungs-beschluss erscheinen und hier
alles auf den Kopf stellen?“
    Zielinski blickte in die Runde und sah betretene Gesichter.
Niemand wagte es, das Wort erneut zu ergreifen und ihm zu antworten.
    „Also gut.“, fuhr Zielinski mit ruhiger Stimme fort. „Was
haben wir noch auf der Agenda?“
    „Wir müssen über die nächste Lieferung Frischfleisch aus Ungarn reden. Ich kann die Leute dort nicht länger hinhalten.“ Hartwig
räusperte sich.
    „Vollkommen ausgeschlossen! In dieser Situation werden wir
definitiv keine weitere Lieferung abnehmen. Sag das deinen Leuten!“
    Die Antwort Zielinskis ließ keinen Zweifel daran aufkommen,
dass Widerspruch unerwünscht war. Hartwig verschwieg, dass er im Keller seines
Hauses bereits Ware geparkt hatte , wie er es gerne ausdrückte. Er hielt
es für besser, diesen Umstand gegenüber dem aufgebrachten Zielinski zu
verschweigen.
    „Meine Brüder, die Lage ist ernst. Das muss jedem von euch klar
sein. Wir haben es mit einem gefährlichen Gegner zu tun. Und damit meine ich
nicht diese armselige Kreatur im Keller oder die Ermittlungen einer ehrgeizigen
Polizeibeamtin aus deinem Team.“
    Zielinskis Blick wanderte zu Bent.
    „Nein, ich rede von Verrat und Illoyalität .
Diesen beiden Feinden muss mit Entschlossenheit der Garaus gemacht werden!“
    Jeder in der Runde wusste, von wem Zielinski sprach, auch
wenn die

Weitere Kostenlose Bücher