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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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durch Gift starb, passt er auf jeden
Fall in das Schema. Er hat im Kloster Auethal gelebt und dort gearbeitet.“,
fasste Verena die Situation zusammen.
    „Ja, Chefin, Sie liegen richtig! Ich musste eben nur über
Ihre neue Wortkreation Schneckenmörder schmunzeln.“
    „Wie geht es jetzt weiter?“
    „Ich werde Sie jetzt nachhause bringen. Danach fahre ich
weiter nach Untergiesing. Dann werden wir weitersehen.“

 
    40
     
    +++ Freitag, 28. September - 9.23 Uhr · Kloster
Auethal +++
    Ben Seybold kam langsam zu sich und öffnete zögerlich die
Augen. Neben dem heftigen Schmerz, der sich vom Nacken her über den gesamten
Hinterkopf ausbreitete, spürte er einen heftigen Druck an seinen Hand- und
Fußgelenken, den er sich zunächst nicht erklären konnte. Er befand sich in
völliger Dunkelheit. Unfähig, Arme und Beine zu bewegen, spürte er eine eisige
Kälte, die langsam seine Beine herauf kroch.
    Verdammt, wo bin ich hier? , fragte er sich.
    Das letzte, woran er sich erinnerte, war ein dumpfer Schlag
und die darauffolgende Dunkelheit. Doch was war danach passiert? Wie war er hierher
gekommen? Und wo befand er sich?
    Allmählich wich die Leere aus seinem Kopf und vage Bilder
kehrten zurück. Er musste bewusstlos gewesen sein. Jemand hatte ihm einen
Schlag versetzt und ihn hierher gebracht. Vermutlich befand er sich immer noch
im Keller des Hauptgebäudes des Klosters. Es roch moderig. Ein kalter, feuchter
Film überzog seine Haut.
    Fast wie in einer Gruft , dachte er.
     Plötzlich wurde es hell. Jemand musste das Licht
eingeschaltet haben. Er kniff die Augen zusammen und konnte nur mit Mühe
erkennen, dass ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet war. Langsam gewöhnten sich
seine Augen an das grelle Licht. Noch einmal versuchte er, seine Arme zu
bewegen. Vergeblich! Er drehte den Kopf vorsichtig zur Seite. Als er den Blick
nach oben richtete, wurde ihm sofort klar, warum er sich nicht bewegen konnte.
Seine Handgelenke waren mit handschellenartigen Verschlüssen an einem rostigen Eisengitter
befestigt. Dann neigte er den Kopf und schaute nach unten und musste
feststellen, dass er bis zu den Knöcheln in eiskaltem Wasser stand. Seine 
leicht gespreizten Beine waren an  Fußgelenken ebenfalls an dem Gitter fixiert.
Seiner Kleidung beraubt, stand er völlig nackt und hilflos eine Weile da und
versuchte weitere Details des Raums zu erkennen. Doch das Scheinwerferlicht war
gnadenlos. Außer den Steinwänden und dem dunklen Wasser, in dem er stand,
konnte er nichts ausmachen, das ihn auf Hilfe hoffen ließ.
        Ben Seybold hatte jedes Zeitgefühl verloren. Wie spät war
es? Wie lange war er schon hier? Und wo war Verena? Und vor allem: Wer hatte
ihn in diese Situation gebracht? Nichts Gutes ahnend, wurde plötzlich die
schwere Eisentür auf der rechten Kopfseite des Raums geöffnet. Mit einem
quietschenden und knarrenden Geräusch bewegte sich die Tür in ihren Angeln, bis
sie auf der Innenseite des Raums gegen die Wand schlug.
    Eine dunkel gekleidete Gestalt betrat den Raum und blieb vor
ihm stehen. Den Blick nach unten gerichtet, erkannte Seybold erst jetzt, dass
die Person nicht wie er im Wasser stand. Sie stand auf einer Holzbohle, die von
der Tür aus bis an das andere Ende des Raums reichte und nur knapp über dem
Wasserspiegel lag. Ben hob langsam den Kopf und blickte in ein Gesicht, das er kannte.
    „Peter Hartwig.“, entfuhr es ihm.
    „Richtig!“, antwortete dieser.
    Ben ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte erneut, seine
Fesseln zu lösen.
    „Das ist aussichtslos!“. Der zynische Unterton Hartwigs war
nicht zu überhören. „Spar lieber deine Kräfte. Die wirst du noch brauchen.“
    „Was wollen Sie von mir?“, wollte Seybold wissen.
    „Schön, dass du gleich zur Sache kommst. So verlieren wir
keine Zeit.“, entgegnete Hartwig. „Was hast du hier zu suchen und wer hat dich
beauftragt?“
    Ben schaute sein Gegenüber an und presste die Lippen
zusammen.
     „Was wolltest du am Dienstag auf meinem Grundstück?“, bohrte
Hartwig unerbittlich weiter. „Du warst im Haus des Polizeirats, Thomas Bent. Dort
hast du ein Notebook gestohlen und ein paar andere Dinge mitgehen lassen! Was
willst du damit?“
    Wieder war die Antwort Ben Seybolds ein trotziger Blick. Über
seine Lippen sollte kein Wort kommen.
    „Ich verstehe. Du willst nicht antworten.“
    In Hartwigs Gesicht zeigte sich ein teuflisches Grinsen, das
ihm diesen unheimlichen Ausdruck verlieh. „Glaube mir, du wirst reden.

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