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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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September - 7.20 Uhr · Polizeipräsidium München +++
    Adrian Keßler saß
hinter seinem Schreibtisch und schaute sich noch einmal die Kalenderseite des
toten Pfarrers an. Die laufende Kalenderwoche zeigte diverse Einträge, die mit
einem Bleistift in sauberer, aber etwas krakelig wirkender Schrift eingetragen
waren. Ein Eintrag fiel besonders auf. Um 21.00 Uhr des gestrigen Tages hatte
Baumert die Buchstaben VN eingetragen. In dem gesamten Kalender fand
sich diese Buchstabenkombination nur ein einziges Mal. Wenn es sich dabei um
die Initialen eines Besuchers handelte, war das niemand, der bei dem Pfarrer
regelmäßig zu Gast war. Vielleicht war er der letzte, der Baumert lebend
gesehen hatte. Oder sein Mörder? Er nahm sich vor, die anderen Einträge in Ruhe
zu überprüfen, doch das hatte noch Zeit. Zunächst widmete er sich wieder den
merkwürdigen Zahlenfolgen. Konnte es sich dabei um einen Zahlencode handeln, um
eine Verschlüsselung, mit der Baumert Hinweise auf seinen Mörder geben wollte?
Wenn das stimmte, warum war dann der Hinweis verschlüsselt?
    Keßler grübelte, machte
sich Notizen und probierte verschiedene Möglichkeiten aus, um der vermuteten
Zahlenkombination auf die Spur zu kommen. Doch der zündende Gedanke fehlte. Er
legte den Zettel beiseite und verließ das Büro, um sich in der Kantine eine
Semmel und ein paar Süßigkeiten zu besorgen. Als er zurückkam stand sein
Kollege, Werner Reisinger, an seinem Schreibtisch und betrachtete das
Kalenderblatt.
    „Was machen Sie denn
da?“, fragte Keßler erstaunt.
    „Oh, entschuldigen Sie
bitte! Aber ich wollte eigentlich nur diesen Bericht der Spurensicherung bei
Ihnen abgeben und da sah ich das Kalenderblatt mit der Zahlenfolge auf Ihrem
Schreibtisch. Ich war wohl ein bisschen zu neugierig. Tut mir leid! Ist eine
Berufskrankheit.“ Mit dem letzten Satz wollte Reisinger die Situation etwas
auflockern.
    „Ist schon gut.“,
antwortete Keßler. „Jetzt wo wir schon darüber reden, würde mich interessieren,
ob Sie eine Idee haben, worum es sich bei der Zahlenfolge handeln könnte.“
     „Darf ich noch mal?“,
fragte Reisinger. Keßler reichte ihm das Kalenderblatt.
    „Das sieht ganz nach
einem Zahlencode aus. Es dürfte schwierig werden, den zu entschlüsseln. Aber
für so etwas haben wir doch Spezialisten. Warum wollen Sie sich damit
aufhalten? Wenn Sie wollen, mache ich eine Kopie davon und frage mal die
Kollegen in der KTU, ob die etwas damit anfangen können.“
    „Gute Idee!“, sagte
Keßler etwas zögerlich. „Machen Sie eine Kopie davon und lassen Sie mir die
hier. Die KTU sollte das Original haben.“

7
     
    +++ Mittwoch, 12. September - 8.30 Uhr · Polizeipr ä sidium M ü nchen
+++
    Verena Sonnenberg
betrat den Raum und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. Keßler schaute sie an
und entschied, seine Chefin über das Kalenderblatt zu informieren. Vielleicht
könnte sie sogar mit Informationen dienen, die ihm bei der Lösung seines Problems
halfen.
    „Chefin, ich brauche Ihre
Hilfe!“
    Verena blickte zu ihm
hinüber. „Wobei?“, wollte sie wissen.
    Keßler tippte mit dem
Zeigefinger auf die vor ihm liegende Kopie der Kalenderseite.
    „Dabei!“ Er stand auf,
schnappte sich die Kopie und ging damit zu ihrem Schreibtisch. Er legte das
Blatt auf die PC-Tastatur und zeigte Verena den merkwürdigen Eintrag. Sie
schaute sich die Kopie genau an und fragte dann: „Woher haben Sie das?“
    „Das ist die Kopie
einer Seite aus dem Kalender des toten Pfarrers.“
    „Ja, das sehe ich. Aber
woher haben Sie die?“
    „Na vom Tatort. Das
Original ist in der KTU.“
    „Das verstehe ich
nicht. Am Tatort machte mich ein Kollege von der KTU darauf aufmerksam, dass
das Kalenderblatt der aktuellen Woche fehlt. Reden die Kollegen jetzt nicht
mehr miteinander? So etwas darf nicht passieren! Das ist ein sehr wichtiges
Beweismittel. Den Kollegen werde ich noch mal auf den Zahn fühlen!“ Verena war
sichtlich empört.
    Keßler zog die Schultern
hoch. Er überspielte die Situation geschickt. Seine Chefin brauchte nicht zu
wissen, dass er sich diesen Patzer erlaubt hatte. Wichtig war schließlich nur,
dass das Kalenderblatt jetzt dort war, wo es hingehörte und analysiert werden
konnte. 
     „Vielleicht hat das ja
auch alles nichts zu bedeuten. Da wir aber bisher keine weiteren Anhaltspunkte
haben, sollten wir das weiter verfolgen. Was meinen Sie dazu?“, fragte er. Verena
schaute sich die Zahlenfolge, sowie die Hieroglyphen genau an.
    „Was ist

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