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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­gan­gen zu ha­ben. Er wüß­te nicht, wer es ge­tan hät­te.
    Ich un­ter­zog ihn ei­nem schar­fen Ver­hör. Nach drei Mi­nu­ten ge­stand er die Über­ga­be des Films. Er wuß­te auch, wel­che Un­ter­la­gen dar­auf fest­ge­hal­ten wa­ren.
    »Was wis­sen Sie über das neue Trans­uran mit der Ord­nungs­zahl hun­dertzwan­zig? Warum sind Ih­re Auf­trag­ge­ber so dar­an in­ter­es­siert, die Un­ter­la­gen zu er­hal­ten? Warum?«
    Dr. Worth schau­te mich be­trof­fen und ver­ständ­nis­los an. War es mög­lich, daß sr eben­falls nur als Zwi­schen­trä­ger fun­gier­te?
    Auch Han­ni­bal schi­en Zwei­fel zu ha­ben.
    »Von wem ha­ben Sie den Film?« herrsch­te ich den Wis­sen­schaft­ler an.
    »Aus­sichts­los. Er be­ant­wor­tet Ih­re Fra­ge nicht. Ver­hö­ren Sie ihn un­ter der Ein­wir­kung von Ra­low­gal­tin, Sir, oder Sie ver­lie­ren kost­ba­re Zeit«, schlug Elis vor. »Es gibt hier je­mand, der ihn nur als Mit­tel zum Zweck be­nutz­te.«
    »Er ar­bei­tet in der Ab­tei­lung von Dok­tor Bloy­ers, der ›Boh­nen­stan­ge‹ mit dem an­schei­nend so sanf­ten Ge­müt«, füg­te Han­ni­bal hin­zu.
    Ich woll­te ge­ra­de an das Bild­sprech­ge­rät ei­len, als es zu sum­men be­gann. Es wur­de von ei­nem Sol­da­ten über der Schul­ter ge­tra­gen.
    Se­kun­den spä­ter hall­te die Stim­me ei­nes auf­ge­reg­ten Man­nes aus dem Laut­spre­cher. Es war Ge­ne­ral­oberst Tal­bot.
    »Ur­ban, Sie müs­sen so­fort zur Blei­kam­mer. Dort ist ein Wis­sen­schaft­ler er­mor­det wor­den. Ich er­hielt so­eben die Nach­richt.«
    »Wer ist es?« brüll­te ich in das Mi­kro­phon.
    »Pro­fes­sor Ku­nings, Chef der Ra­dio­bio­lo­gi­schen Ab­tei­lung«, ent­geg­ne­te Tal­bot. »Wir dach­ten zu­erst, es wä­re Hol­wyn, denn Ku­nings trägt den Strahl­schutz­an­zug, der ei­gent­lich dem Chef­phy­si­ker ge­hört. Es sieht ganz da­nach aus, als wä­re dem Mör­der ein Ver­se­hen un­ter­lau­fen, denn auf den schwe­ren An­zü­gen sind die Na­men auf­ge­malt, da­mit man die Leu­te trotz der plum­pen Ver­klei­dung er­ken­nen kann. Küm­mern Sie sich dar­um?«
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter sa­ßen wir in dem Wa­gen und ras­ten durch die Pan­zer­pfor­ten des ei­gent­li­chen Atom­werks.
    Wir jag­ten durch brei­te, gut aus­ge­bau­te Gän­ge und ka­men an rie­si­gen La­bors und Ver­suchs­an­la­gen vor­bei. Dann stopp­ten wir vor ei­nem Fels­dom, in dem un­ser gi­gan­ti­sches Su­per-Be­vat­ron auf­ge­baut war.
    Auf den Gän­gen stan­den ver­stör­te Wis­sen­schaft­ler in er­reg­ter Un­ter­hal­tung. Nur Dr. Bloy­ers konn­te ich nicht ent­de­cken.
    Ne­ben dem Saal mit dem Be­vat­ron lag ei­ne große Fels­ni­sche, die schwe­re Blei­tü­ren auf­wies. In der Kam­mer wur­den ra­dio­ak­ti­ve Iso­to­pe auf­be­wahrt.
    Dicht vor der vor­de­ren Tür lag ein Mensch auf dem Bo­den. Es muß­te sich um einen klei­nen, un­schein­bar wir­ken­den Mann han­deln; das konn­te ich trotz des grau­wei­ßen Strahl­schutz­an­zu­ges er­ken­nen, der den Kör­per voll­stän­dig ver­hüll­te.
    Der To­te lag so, daß ich auf sei­nen Rücken se­hen konn­te. Auf die­sem Teil der Schutz­klei­dung stand in schwar­zen Buch­sta­ben:
    »Pro­fes­sor Dr. Hol­wyn.«
    Die Män­ner des Si­cher­heits­diens­tes tra­ten zu­rück, als ich mich zu­sam­men mit Ur­ban und Han­ni­bal über die Lei­che beug­te. Ei­ner der Män­ner sag­te halb­laut:
    »Wir ha­ben ihn aus der Blei­kam­mer her­aus­ge­schafft, Sir, da­mit Sie ihn ge­fahr­los un­ter­su­chen kön­nen.«
    Ich schau­te in die ge­bro­che­nen Au­gen ei­nes äl­te­ren Man­nes. Der Schutz­an­zug war von zwei Ex­plo­siv­ge­schos­sen durch­schla­gen wor­den.
    Lang­sam rich­te­te ich mich wie­der auf und schritt auf die Blei­tü­ren zu.
    »Hat der Raum noch einen an­de­ren Zu­gang?« frag­te ich den Leut­nant, der uns mit­ge­teilt hat­te, er hät­te die Lei­che her­aus­brin­gen las­sen.
    »Ja­wohl, Sir, noch einen. Er führt di­rekt in den großen Saal, in dem das Be­vat­ron auf­ge­stellt ist. Von dort aus ist Pro­fes­sor Ku­nings auch er­schos­sen wor­den. Das ging aus sei­ner La­ge her­vor. Er muß vor ei­nem der Re­ga­le ge­stan­den ha­ben. Den Rücken hat­te

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