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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihm?«
    »Ich übernehme das.« Sie sah
mich zum erstenmal geradewegs an. »Geben Sie Bleeker die Kleider.«
    Das tat ich, und der große
Bursche riß sie mir aus der Hand, als ob ich die Lepra hätte. »Das gefällt mir
nicht«, knurrte er. »Ich meine, daß ich Sie mit ihm allein lassen soll.
Vielleicht ist er ein Sittlichkeitsverbrecher und...«
    »Ich habe gesagt, ich übernehme
die Sache«, fuhr sie ihn an. »Bitte bringen Sie Barbara jetzt sofort in ihr
Zimmer zurück.«
    Einen Augenblick lang sah es so
aus, als wollte er sich weigern, aber das plötzliche Funkeln in ihren Augen
überzeugte ihn. Er schob die Pistole in seine Gesäßtasche, packte die dünne
Blonde erneut am Handgelenk und zog sie aus dem Zimmer. Die Tür schlug hinter
den beiden zu, und die dunkelhaarige Frau schien sich ein wenig zu entspannen.
    »Ich nehme an, Sie haben eine
Erklärung für das Ganze?« fragte sie kalt.
    »Darum wollte ich eben bitten«,
sagte ich.
    »Wie?«
    »Ich bin hierhergekommen, um
mit einer Miss Whitcomb zu sprechen«, sagte ich. »Das
sind vermutlich Sie?« Sie nickte. »Ich hatte soeben den Wagen geparkt, als
dieses Mädchen plötzlich aus dem Nichts auftauchte und mir erklärte, ich sei
spät daran. Dann packte sie mich bei der Hand und begann, mich in Richtung der
Bäume zu ziehen. Ich dachte, es müsse sich ein Unfall oder etwas Ähnliches
ereignet haben, aber als wir an eine Lichtung kamen, riß sie sich einfach die
Kleider vom Leib. Dann erschien ihr muskulöser Freund auf dem Schauplatz,
fuchtelte mit einer Pistole herum und zwang mich, hierherzukommen.«
    »Ach so!« Ihr Mund zuckte
erneut. »Vielleicht setzen Sie sich am besten, Mr...?«
    » Holman ,
Rick Holman .«
    Sie wartete, bis ich in einem
Ledersessel Platz genommen hatte, nahm dann eine Zigarette aus der Dose auf
ihrem Schreibtisch und zündete sie an. »Es tut mir leid, daß Bleeker keinerlei Erklärungen abgewartet hat, aber er ist
nicht allzu intelligent und unfähig, mehr als einen Gedanken in seinem Kopf zu
haben. Barbara wurde seit über einer Stunde vermißt ,
und ich schickte ihn weg, um sie zu suchen.«
    »Mit einer Pistole?« fragte ich
milde.
    Sie zuckte mit keiner Wimper. » Bleeker ist ständig der Überzeugung, daß irgend jemand versucht, eines Tages eine unserer
Patientinnen zu entführen. Wie ich schon sagte, ist er nicht sehr intelligent.«
    »Das ist eine sehr milde
Beurteilung.«
    »Ich möchte mich für das Mißverständnis entschuldigen, Mr. Holman .«
Ihre Stimme klang kalt. »Aber Sie müssen zugeben, daß die Umstände, unter denen Bleeker Sie vorfand, leicht mißgedeutet werden konnten.«
    »Okay«, sagte ich. »Was ist
überhaupt mit dem Mädchen los? Sie sieht halb verhungert aus.«
    »Barbara Delaney ist
Paranoikerin«, sagte Miss Whitcomb sachlich, als
spräche sie über Getriebeschwierigkeiten ihres Wagens. »Seit kurzem weigert sie
sich zu essen, so daß wir sie intravenös ernähren müssen.« Sie drückte ihre
Zigarette in dem vor ihr stehenden Messingaschenbecher aus. »Und nun, wie kann
ich Ihnen helfen, Mr. Holman ?«
    »Ich hätte gern Näheres über
eine Ihrer früheren Patientinnen erfahren«, sagte ich, »über ein Mädchen namens
Carol Marchant .«
    »Carol Marchant .
Was ist mit ihr?«
    »Sie hatte vor etwa einem
halben Jahr einen Nervenzusammenbruch, verbrachte einen Monat in einer
psychiatrischen Klinik in San Francisco, und dann brachte ihre Schwester Julie
sie hierher«, sagte ich. »Sie war etwa drei Wochen hier und brachte sich dann
um. Ich würde gern Einzelheiten über diesen Tod wissen.«
    »Warum?«
    »Weil sich ihre Schwester
seither seltsam benimmt. Ich glaube, es wäre nützlich, Details über Carol zu
erfahren.«
    »Sie sind kein Arzt, Mr. Holman ?«
    »Nein.«
    »Inwiefern sind Sie dann
interessiert?«
    »Ich bin Paul Reneks persönlicher Vertreter«, sagte ich. »Paul Renek ist der größte Film- und Theateragent in der Branche,
und er glaubt, daß Julie Marchant eine phantastische
Zukunft als Sängerin haben könnte. Aber sie steht im Augenblick offensichtlich
unter starker innerer Anspannung, und so hat er mich beauftragt, herauszufinden
warum. Ich habe in San Francisco von der Sache mit ihrer Schwester gehört, und
so beschloß ich hier herauszufahren, um einiges über die Hintergründe der
Angelegenheit zu erfahren.«
    Die Vorderseite ihres grauen
Kleides dehnte sich heftig aus, als sie tief Atem holte.
    »Es ist Ihnen wohl klar, Mr. Holman , daß die Information, die Sie

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