Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Angst.«
»Beeindruckendes Aussehen ist nicht alles.« Dudaki fuhr mit der Zunge über seine nadelspitzen Zähne. Noch hatte er seine speziellen Waffen im Gürtel, und der Verhüllte hatte ihm erlaubt, sie einzusetzen. Es würde zwar inmitten dieses Platzes schwierig werden, sie unbemerkt einzusetzen, aber diese Wilden hatten vermutlich keinen blassen Schimmer, zu was ein Sumpfaerc fähig war. Ein gezielter Stich im richtigen Augenblick, und er würde den Kampf für sich entscheiden. Er durfte sich bis dahin nur nicht treffen lassen, aber zum Glück war Schnelligkeit eine seiner weiteren Stärken. Alles in allem standen seine Chancen also gar nicht mal so schlecht. Er spuckte aus und trat in den Kreis.
Die Augen der Dorfbewohner verfolgten seinen Weg mit Kopfschütteln und unverhohlener Verärgerung. Ein runzliger alter Mann, dem Aussehen und der Kleidung nach der Dorfälteste, richtete einen zitternden Zeigefinger auf ihn und bedachte ihn mit einem Schwall kaum verständlicher Worte irgendeines alten Bergdialekts.
Du mich auch. Dudaki bleckte die Zähne und hob seine Messer. »Lasst uns endlich anfangen, was?«
Die Stimme des Alten wurde schneidender, und sein Gesicht verzerrte sich voller Zorn, während sein verwelkter Zeigefinger Löcher in die Luft stocherte. Jetzt begannen auch die anderen Dorfbewohner, auf ihn zu zeigen und missbilligend die Köpfe zu schütteln.
»Was ist los?«, brummte Brodyn und fummelte nervös am Griff seines Streitkolbens herum.
»Keine Ahnung.« Dudaki zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe kein Wort von dem, was er sagt.«
»Ausziehen«, sagte einer der jüngeren Dorfbewohner und deutete erst auf Dudakis Messer und Gürtel und dann auf den Häuptling, der gerade dabei war, sich seiner Kleidung bis hinunter zum Lendenschurz zu entledigen. »Ihr werdet kämp fen, wie unsere Ahnen vor uns.« Mit feierlicher Miene streckte er Dudaki eine federgeschmückte Kriegskeule und einen Tonkrug entgegen.
Dudaki schnüffelte daran und verzog angewidert das Gesicht. »Ranziges Öl«, stellte er fest und reichte den Krug weiter an Brodyn.
»Damit du nachher auf dem Grill schön knusprig wirst?«
»Reiben«, erklärte der junge Aerc und deutete erneut auf seinen Häuptling, der sich, begleitet vom zustimmenden Ge brabbel der Dorfbewohner, den Oberkörper einölte. Als er da mit fertig war, reckte er die glänzenden Fäuste in den Himmel und brüllte so laut, dass von den umstehenden Bäumen eine Schar Vögel aufflog und hektisch schimpfend davonflatterte.
Dudaki wäre wirklich gern mit ihnen mitgeflogen. Genauso wie seine Angstwürmer, die sich in hellen Scharen seine Kehle hinaufwanden. »Ich kann doch nicht nackt kämpfen«, krächzte er Brodyn ins Ohr und erwartete im gleichen Augenblick eine weitere dämliche Erwiderung. Doch der Stiernackige runzelte nur sorgenvoll die Stirn, und das beunruhigte ihn mehr als alles andere.
Der Häuptling hatte endlich aufgehört zu brüllen, stieß noch ein raues Grunzen aus und stapfte in den Kreis.
Dudaki spürte einen Stoß im Rücken und stolperte ebenfalls vorwärts. Beinahe hätte er sich dabei hingelegt und konnte sich gerade so noch fangen. Er warf einen bösen Blick über die Schulter und sah Hastyr hinter sich stehen, mit einem bösartigen Grinsen in dem eingedellten Gesicht. Er stieß ein zorniges Knurren aus und wollte gerade etwas sagen, als ein Sternenregen auf seinem Hinterkopf explodierte und er doch noch im Schlamm landete. Benommen schüttelte er den Kopf, schmeckte Blut und befürchtete, dass er sich die Zunge abgebissen hatte. »Waff war daff?«, lallte er und rappelte sich auf.
Der Häuptling stand keine zwei Schritt entfernt, die Keule in die Luft gereckt und offenbar hocherfreut über die eigene Schnelligkeit. Die Dorfbewohner brachen in Begeisterungsstürme aus, und irgendwo begann eine Trommel zu schlagen.
Dudaki blinzelte die Benommenheit fort und schaute sich nach einem Fluchtweg um. Aber zwischen die brüllenden Dorfbewohner auf der einen und die fluchenden Menschen auf der anderen Seite passte nicht einmal mehr die Klinge eines Messers, so eng hatten sie sich um die Kontrahenten zusammengedrängt. Widerstrebend hob er seine Keule, und sie umkreisten einander. Dudaki unsicher und schwankend, sein Gegner mit konzentrierten, knapp bemessenen Schritten, die ihn jeden Atemzug näher heranbrachten. Sie tauschten ein paar Schläge aus, und Dudaki wurde an der Schulter getroffen und dann am Oberschenkel, während seine Keule
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