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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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um und sah auf den Anführer der Waldschatten hinab, der noch immer neben ihr kniete. »Diese Krieger sind unsere Gäste. Erweist ihnen Ehre, denn ohne sie werden wir alle den Weg in den Morgen nicht finden. Gebt ihnen einen Platz zum Lagern und bereitet ihnen das Mahl. Sie müssen bei Kräften sein für das letzte Stück ihrer Reise.«
    Langsam verschwand sie wieder in Richtung des dunklen Tors, und Krendar war es unmöglich, den Blick von ihrer wogenden Rückseite abzuwenden, bis sie wieder in der Schwärze verschwunden war.
    »In Ordnung«, murmelte Modrath schließlich, als sich die Waldschatten wieder erhoben. » Jetzt bin ich beeindruckt.«
    »Wovon genau?«, erkundigte sich der Linke.
    »Brauchst nicht zu antworten«, fügte sein Bruder hinzu.
    Der Oger knurrte und kratzte sich den Nacken. »Lasst gut sein. Das ist selbst für meinen Geschmack etwas viel.«
    Krendar sah hinüber zu Prakosh. Der Raut schien mit sich zu ringen. Mit einem Blick in den roten Abendhimmel nickte er. »Wir nehmen eure Gastfreundschaft an, Lorrac. Heute Nacht werden wir euer Mahl teilen.«
    »Es stinkt«, murrte der Rechte.
    Sein Bruder rümpfte zustimmend die breite Nase. »Als hätten sie ein totes Gnarra hier vergraben.«
    Krendar sog die säuerliche Luft ein. Eher einen Ochsen. Einen nassen, toten Ochsen. Der Geruch war tatsächlich durchdringend, beinahe beißend, mit einer unverkennbaren Moschusnote. Ein wenig so, wie die großen Herden seiner Heimatebenen rochen. Nur um ein Vielfaches stärker. Das schien schon eine halbe Ewigkeit zurückzuliegen.
    Er trat an einen mit einer Wand aus rohen Balken verbarrikadierten Torbogen und sah zwischen den Lücken der Konstruktion hindurch. »Rinder«, bestätigte er seinen Verdacht. »Ziemlich viele. Da draußen ist ein Pferch, in dem unsere Gastgeber ihre Herde untergebracht haben.« Er kniff die Augen zusammen. Verdammt viele Rinder. Die Nacht senkte sich rasch herab, und im schwachen Mondschein war kaum mehr als eine wogende, dampfende Masse zottiger Rinderrücken zwischen den Ruinen zu erkennen, aus der hier und da ein kurzes, schwarzes Horn ragte. Ohren zuckten, und die vertrauten Geräusche gemächlich mahlender Wiederkäuerzähne und gurgelnder Innereien drangen leise herein. Das Wiedererkennen traf ihn beinahe heftiger als der Gestank leise blubbernder Blähungen. Es waren nicht die riesigen Fleischberge der halbwilden Büffel seiner Heimat, sondern kleine, verfilzt aussehende Waldrinder. Und doch war er in diesem Moment seit Beginn des Feldzugs der Stämme seinem früheren Leben so nah wie noch nie. Krendar, der Herdenwächter, passt jetzt auf einen Haufen vertrockneter Herzen auf. Was für ein glänzender Aufstieg. Verdrossen rieb er sich die Narbe auf seiner Stirn.
    »Sie machen Vress nervös.« Die Schamanin kraulte nachdenklich die kleine Flugechse, die auf ihrer Schulter saß und immer wieder gereizt zischte. »Krendar, bist du sicher, dass das hier ein guter Ort für die Blassnasen ist?«
    Der Einwand war berechtigt. Die Waldschatten hatten sie in eines der weniger baufälligen Gebäude am Rande des Platzes geführt. Das Innere bestand aus einem einzigen großen Raum, dessen hohe, rußgeschwärzte Decke von mächtigen Säulen getragen wurde. Wie es aussah, nutzten die Waldkrieger diesen Ort schon seit längerem regelmäßig als Unterkunft, denn Lager aus altem trockenem Heu zogen sich an den Wänden entlang, und zwischen einigen der Säulen waren Trockengestelle befestigt, auf denen dunkle Fleischstreifen zum Räuchern hingen. In der Mitte der Halle zischte inzwischen das Fleisch von zwei Rindern über den Feuern, und die Felsenbärenkrieger stopften gut gelaunt große Brocken blutigen Bratens in sich hinein. Die Gastfreundschaft der Waldschatten ließ nichts zu wünschen übrig. Wenigstens in dieser Nacht würden Prakoshs Männer satt und im Trockenen schlafen. Die kleinen Waldkrieger hatten ihre Reserviertheit abgelegt und sich unter die massigen Felsenbären gemischt. Irgendjemand spielte auf einer Knochenflöte, und einer der Waldschatten schlug eine kleine Trommel. Ihre Gastgeber hatten einige Ledereimer herangeschafft, die ganz sicher kein Wasser enthielten. Der süßliche Geruch von Shranga, dem traditionellen vergorenen Aercbier, wehte heran.
    Shranga und fettes Essen waren eine gefährliche Mischung. Vollgefressene und angetrunkene Aerc rauften gern, und wenn es einem der Krieger einfiel, dass sie einige der verhassten Menschen mit sich führten, konnte das mehr als

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