Orks vs. Zwerge
erwischt er auf dem Weg ein paar von euch anderen gleich noch mit.« Dion legte die Hand vor den Mund. »Es sind doch zwei, oder?«, fragte er in Axts Richtung.
»Du sprichst ihre Sprache?« Axt schaute ihn ebenso erstaunt an wie die Orks.
»Nur ein paar Brocken. Was man so im Laufe der Jahre aufschnappt, wenn man der einen oder anderen dieser Kreaturen begegnet. Es reicht zumindest, um ihnen verständlich zu machen, dass die Spannfeder dieser Armbrust mächtiger ist als das Schwert.«
Axt nickte und deutete auf Beryll. »Helft mir mit ihm.«
Der Wolfmann und der Wächter sprangen vor und packten den Toten unter den Armen. Gemeinsam zogen sie ihn aus der Reichweite der Orks.
Der fette Ork kniete einfach nur da und ließ es geschehen, keuchend und schwitzend. Unter seinem Auge zuckte ein Muskel.
W as ist hier passiert?« Ragroth hinkte die letzten Stufen hinab. Sein Blick wanderte durch die grottenartige Küche. Es sah ganz danach aus, als hätte hier ein heftiger Kampf getobt. Es hatte sich auch danach angehört.
Er entdeckte Gorotak auf den Knien in der Mitte des Raums. Er sah wütend genug aus, um Gefahr zu laufen, einfach so zu platzen. Blut rann ihm aus der zertrümmerten Nase über das Kinn. Was für ein Glück, dass du nicht noch hässlicher werden kannst. Mehr Blut tropfte vom Haumesser des Raut, und sein Brustpanzer wies eine tiefe Delle auf. Zornig wirbelte der fette Aerc herum und funkelte Ragroth an. »Wonach sieht’s denn aus?«
Als hätte dir jemand mächtig den Arsch versohlt. Ragroth behielt diesen Gedanken für sich. Es gab Grenzen, und Gorotak sah aus, als hätte diese bereits jemand anderes ausgereizt. Der alte Broca hatte nicht vor, dem Fetten einen Anlass zu geben, sich an ihm abzureagieren. »Ihr seid auf Wühler gestoßen«, stellte er fest.
»Du bist ein verdammtes Genie, Broca. Wie kommt es eigentlich, dass du kein Raut bist?« Der Ohrensammler saugte schlürfend Luft durch die Nase und spie einen großen Fladen Blut und Schleim aus. »Ach ja, weil du eine feige Sau bist, die sich ums Kämpfen drückt.«
Ragroth knirschte mit den Zähnen. »Ich bin noch am Leben, weil ich nicht in jede Falle renne, die mir gestellt wird«, knurrte er. »Und das gilt nicht nur für mich.«
»Red dich nur raus. Um Ausreden warst du ja noch nie verlegen.«
Ragroth beschloss, Gorotaks Spitze zu ignorieren. »Irgendwelche Verluste?«
Der Ohrensammler hob die speckigen Schultern und ließ sie wieder fallen. »Drei von meinen Leuten. Zwei von deinen«, bemerkte er mit mehr als nur einer Spur Gehässigkeit. Er deutete auf den Körper zu Ragroths Füßen.
Der alte Broca sah sich den Leichnam genauer an und knirschte hörbar mit den Zähnen. »Fograr«, murmelte er. Ein tiefer Spalt klaffte im Rücken des stämmigen Aerc. Vermutlich von einer Axt. Ragroth nickte grimmig und sah auf. »Sein Bruder?«
Der Raut zuckte mit den Schultern und wedelte irgendwo in die Tiefe des Raums. »Da drüben. Ist mir scheißegal. Wichtiger ist doch, dass uns die Drecksäcke hier aufgelauert haben. Hat nicht viel gefehlt, und wir hätten noch viel mehr Leute verloren.«
»Ich sehe keine Wühlerleichen«, stellte Ragroth fest.
»Weil es verdammt noch mal keine gibt«, fauchte Gorotak und hieb sein Haumesser tief in eine Tischplatte hinein. »Ich hab einen der kleinen Drecksäcke abgestochen, aber sie haben ihn mitgenommen.«
»Mitgenommen …«
»… wofür?«, fragten die beiden Korrach, die sich neugierig in dem Küchengewölbe umsahen.
Gorotak warf ihnen einen irritierten Blick zu. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht fressen sie ihre Toten oder so was. Was weiß denn ich! Auf jeden Fall haben es deine zwei Ärsche hier gründlich verbockt.«
Ragroth fasste seine Kriegskeule fester und machte einen Schritt auf Gorotak zu. Grahul musste seine Absicht erahnt haben, denn der Leibwächter trat zwischen ihn und den Raut und hob seine Waffe. »Verschwinde«, knurrte der Broca leise.
Grahul strich sich mit einer Hand über die goldenen Ringe in seiner Braue. »Denk ich nicht, alter Mann.«
Hinter Ragroth hoben die beiden Korrach ihre Speere.
Der Broca sah den Leibwächter von oben bis unten an. »Du bist sicher, dass du das Arschloch verteidigen willst?«
Grahul grinste schmal. »Das ist die Aufgabe von Brüdern, oder?«
»Sollte man meinen, was?« Ragroth atmete aus und senkte seine Waffe. »Ich bin mir sicher, dass er das nicht für dich tun würde.«
Gorotak betrachtete ihn einen langen Moment. Dann wandte er sich
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