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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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es hatte nichts genutzt.
    Glond grinste. »Denkt doch mal darüber nach: Wir werden von einer kleinen Armee Orks angegriffen. Wir stellen uns ihnen zum Kampf und schlagen sie zurück. Mehrfach. Normalerweise hätten sie uns doch das Dach über dem Kopf angezündet oder zumindest auf Verstärkung gewartet.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte der eine der Tempelwächter. »Sie sind wie hungrige Tiere, die Blut gewittert haben. Sie denken nicht nach, stürmen einfach wild drauflos, um uns zu töten. Egal, wie hoch die Verluste sein mögen.«
    Glond schüttelte den Kopf. »Als wir oben auf dem Turm waren, hat es nicht danach ausgesehen. Sie sind vorsichtig vorgegangen, nicht blindlings vorangestürmt. Als sie durch das Tor kamen, hatten sie nur nicht mit so starkem Widerstand gerechnet. Sie wurden ebenso überrascht wie wir. Doch nachdem sie gesehen hatten, dass wir uns zu wehren wissen, wurden sie vorsichtiger. Nicht wie blutgierige Tiere, sondern wie verständige Wesen.«
    »Na und?« Der Tempelwächter kratzte sich am Kopf. »Das ändert doch nichts an der Situation.«
    »Das ändert alles. Wie es scheint, sind sie aus einem besonderen Grund hier. Und dieser Grund sind nicht wir.«
    Axt runzelte die Stirn. Es war ein abwegiges Gespräch. Sie befanden sich mitten in einem Kampf auf Leben und Tod und unterhielten sich darüber, ob die Orks sie aus Blutgier angegriffen hatten oder aus einem anderen Grund. Es änderte tatsächlich nichts an ihrer Situation. Nichts, was die Dalkar tun könnten, würde sie irgendwie verbessern.
    Außer …
    Axt räusperte sich. Dieser Gedanke war so abwegig, dass er nur von einem Dalkar wie Glond kommen konnte. Und doch war er vielleicht gar nicht so dumm, wie er zu sein schien. Sie warf Glond einen respektvollen Blick zu. »Außer wir tun das, was wir Dalkar am besten können«, murmelte sie.
    »Wir tun was?« Dion blickte von Axt zu Glond und wieder zurück. Seine Augen schienen ihm beinahe aus den Höhlen zu fallen.
    Die anderen Dalkar wirkten ebenso verwirrt.
    »Wir reden mit ihnen«, wiederholte Glond. »Wir gehen hinaus und fragen sie, was sie wollen. Vielleicht können wir ja mit ihnen verhandeln.«
    »Verhandeln?« Kearns Stiefel knallte hinter ihnen auf den Boden. Er verschränkte die Arme und schüttelte energisch den Kopf. Sein Auge funkelte von einem zum anderen. »Seit wann verhandeln wir mit Orks?«
    »Schon immer.« Glond deutete auf Dion. »Die Stämme haben doch früher mit uns verhandelt, nicht wahr? Ihr habt es uns selbst vorhin unter dem Baum erzählt.«
    »Und vorhin in der Küche haben sie auf eure Worte gehört«, fügte Axt hinzu.
    »Eher auf die Armbrust.« Dion strich sich über den Bart. »Aber ja, sie haben mir zumindest zugehört. Wenn sie wirklich wilde Tiere wären, hätten sie einfach weitergekämpft.«
    »Was haben wir also zu verlieren?«, fragte Glond.
    »Unseren Stolz«, knurrte Kearn. »Und am Ende auch unser Leben, wenn wir uns auf einen Handel mit ihnen einlassen. Sie lügen und betrügen. Das weiß jedes Kind.«
    »Sicherlich nicht mehr als die meisten eurer ehrbaren Händler«, sagte der Wolfmann und fing sich einen bösen Seitenblick ein.
    »Es ist eine völlig verrückte Idee!«
    »Und aus diesem Grund gefällt sie mir.« Der Wolfmann grinste. »Ich finde, ihr solltet auf euren Ritter hören.«
    I mmer wieder prallte der Heerhaufen der Orks gegen die dünne Reihe der Verteidiger am Fluss. Immer wieder wurde er zurückgeschlagen. Die Dalkar rückten nach jedem Angriff nur gerade so weit zurück, dass die Lücken geschlossen wurden, die die Bestien schlugen.
    Der Regen wurde von Minute zu Minute stärker und verwandelte das Schlachtfeld in ein einziges Schlammbad. Ganze Sturzbäche strömten aus der völlig überlasteten Kanalisation die Straßen hinunter und ergossen sich in den Fluss. Das bremste den Ansturm der Orks, aber es erschwerte Talus auch das Vorankommen. Seine Arme, die die Axt schwangen, waren bleischwer geworden. Die Muskeln an seinen Beinen brannten wie Feuer, und die Zunge klebte ihm am Gaumen.
    Er wehrte einen zaghaften Schlag ab, schlug ein rostiges Schwert zur Seite und warf einen Blick über die Schulter. Er kniff die müden Augen zusammen.
    Zartes Rot leuchtete hoffnungsvoll am östlichen Horizont auf. Wenn die Sonne über dem Horizont erschien, hatten sie es geschafft. Das Licht des neuen Tages würde die Horden der Finsternis in die Flucht schlagen, sie zurück in die finsteren Höllenlöcher treiben, aus denen sie gekrochen

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