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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Visage und überzogen beinahe jedes freie Stück Haut an den Armen. Axt bemerkte ein leichtes Hinken. Eine frische Verletzung?
    Der Zweite war größer und wesentlich bulliger. Er trug einen fleckigen Eisenharnisch, der mehrere hässliche Dellen aufwies. Dalkar-Arbeit, das konnte sie bis hier sehen, jedoch bedauernswert ungepflegt. Vermutlich war der Panzer gestohlen, genauso wie das Gold der vielen Ringe, die seine Augenbrauen herunterzuziehen drohten. Immer wieder sah sich der Bullige um, als erwarte er jeden Moment einen Hinterhalt. Er konnte seine Nervosität nur schlecht verbergen. Das sollte sich ausnutzen lassen.
    Den Letzten erkannte Axt auf den ersten Blick wieder. Die unförmige Gestalt, die nur aus Fett und Muskeln zu bestehen schien, das hässliche Gesicht und vor allem die stinkende Kette mit den abgeschnittenen Ohren. Axt musste sich zusammenreißen, um nicht die Waffe zu ziehen und sie dieser Kreatur mitten in die Fratze zu schleudern.
    Der Fette blieb in sicherem Abstand vor dem Loch stehen und verschränkte die Arme. Die anderen stellten sich mit einem Schritt Abstand seitlich hinter ihm auf.
    Also war das der Anführer. Das konnte ja heiter werden.
    Der Zähe mit den wachsamen Augen rief etwas in der Menschensprache, und Glond übersetzte.
    »Ich bin Ragroth, und ich spreche im Namen von Gorotak, unserem Anführer. Wir sind gekommen, um zu reden.«
    Axt atmete auf. »Reden«, murmelte sie. »Das ist gut. Das ist etwas, womit wir Dalkar uns auskennen.« Sie warf Glond einen erleichterten Blick zu. »Stell uns vor und sag ihnen, dass wir ebenfalls reden möchten. Wir wollen über eine friedliche Lösung dieses Konflikts verhandeln.«
    Glond nickte und übersetzte. Als er fertig war, rümpfte der Orkanführer die zertrümmerte Nase und knurrte etwas in seiner Sprache.
    »Frieden ist ein ungewohntes Wort aus dem Mund eines Zwergs«, übersetzte Ragroth in die Menschensprache. »Aber Gorotak ist bereit, euch zuzuhören. Sagt, was ihr zu sagen habt.«
    Axt stemmte die Hände in die Hüften. »Dieser Kampf kann sich noch ewig hinziehen. Wir sind gut gerüstet und haben Vorräte für eine lange Zeit. Ihr seid zu wenige, um uns leicht besiegen zu können.«
    Der Orkanführer grunzte abfällig. Es hatte ganz den Anschein, als wäre er anderer Meinung.
    Ragroth kniff die Augen zusammen. »Weiter.«
    »Aber es wäre eine Lüge, wenn wir behaupteten, dass wir gern hierbleiben. Wir wollen auf die andere Seite des Flusses.« Sie deutete nach Süden. »Zurück zu unseren Familien.«
    Gorotak schien das Wort »Familie« nicht zu beeindrucken. Er gab ein Geräusch von sich, das gleichzeitig Ablehnung, Lachen oder Gähnen sein konnte. Der Junge und Ragroth schienen schon eher gewillt, weiter zuzuhören. Vor allem der Junge bekam einen sehnsüchtigen Gesichtsausdruck. Aber überzeugen musste sie in erster Linie den Fetten. »Lasst uns in Frieden aus dem Tempel ziehen, und wir überlassen euch, was ihr darin findet.«
    Die Orks horchten auf. Selbst der Fette wirkte mit einem Mal interessiert.
    »Und was wäre das?«, fragte Ragroth.
    Axt lächelte. Also hatte Dion recht gehabt. Es ging den Orks nicht um Rache oder irgendwelche Heldentaten. Sie wollten einfach nur den Baum abernten, dessen Früchte sie in all den Jahren hatten wachsen sehen. Zumindest diese hier, wenn sie das gierige Flackern in ihren Augen richtig deutete. Sie nickte Glond zu. »Sag es ihnen.«
    Anstelle einer Antwort zog Glond einen kleinen Lederbeutel unter seinem Wams hervor. Nachdenklich wog er ihn in der Hand und ließ einige Augenblicke verstreichen, ehe er ausholte und ihn nach unten warf.
    Der junge Ork zuckte zusammen, als der Beutel aufschlug, und der Große mit den Ringen in den Brauen spannte sich sichtbar an. Der Wortführer und der fette Anführer hingegen sahen scheinbar ungerührt zu, wie der Beutel vor ihren Füßen aufplatzte und sich sein schimmernder Inhalt über die feuchten Pflastersteine des Hofs ergoss. Schließlich stieß der Fette eine Reihe unwirscher Laute aus. Es klang abfällig. Der Wachsame runzelte die Brauen. Dann nickte er und sah zu Axt auf.
    »Gorotak möchte wissen, warum ihr glaubt, dass ihr eure Freiheit erkaufen könnt? Die Stadt ist gefallen und in der Hand der Orkstämme. Dieser Tempel wird so oder so eingenommen werden. Welchen Grund hätte Gorotak, euch abziehen zu lassen?«
    »Seine Ehre als Krieger«, entgegnete Axt bestimmt.
    Bei Glonds Übersetzung verzog Ragroth das Gesicht. Er wirkte nicht sonderlich

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