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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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umgekippt ein schwerer Ochsenkarren mit zerbrochener Achse. Auf ihm türmten sich Haushaltsgegenstände, klobige Möbel und Dinge, die der junge Aerc noch nie gesehen hatte. Wie es aussah, hatten die Bewohner nicht all ihre Habseligkeiten rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
    Mehrere Krieger wühlten sich durch den Haufen und warfen gelegentlich Gegenstände weg, die auf den Steinen zerplatzten oder scheppernd davonrollten. Ein paar andere saßen unter einem niedrigen Vordach, sahen ihren Brüdern zu und kommentierten die Fundstücke mit bissigen Bemerkungen und rauem Lachen. Die meisten trugen Verbände, Schienen oder zumindest frisch vernähte Wunden. Als Dudaki an ihnen vorbeilief, warfen sie dem kleinen Aerc finstere Blicke zu. Einer von ihnen räusperte sich geräuschvoll und spuckte Dudaki demonstrativ vor die Füße.
    Der Froschaerc grinste. Blitzschnell und zielsicher rotzte er zurück.
    Der Spucker riss eilig seine Füße hoch, sodass ihn der rötliche Schleimklumpen knapp verfehlte. Verwundert registrierte Krendar, dass sich die Krieger zwar anspannten, jedoch keiner von ihnen eine Hand rührte oder etwa eine Waffe zog, um dem dünnen Aerc den Schädel einzuschlagen. Stattdessen schossen sie ihm und Krendar nur ein paar weitere, düstere Blicke hinterher. Dudaki kicherte leise und nickte vor sich hin.
    »Das war ziemlich mutig von dir«, sagte Krendar einige Schritte weiter leise.
    »Von mir? Nein, nicht von mir. Von denen. Sie wissen genau, dass ich jeden von ihnen umbringen könnte.« Der Froschaerc zuckte mit den Schultern. Als er Krendars Miene sah, grinste er hässlich. »Was? Nur weil sie größer sind als ich? Muskeln sind nicht alles. Manchmal behindern sie sogar – beim Denken zum Beispiel. So wie der Kerl gerade. Das war ziemlich respektlos von ihm. Vielleicht sollte ich ihn heute Nacht mal besuchen, was? Was meinst du? Soll ich?« Er bleckte seine Nadelzähne.
    Ohne Krendars gemurmelte Antwort abzuwarten, schob er eine schwere Holztür auf und betrat das Haus.

Zwölf
    D u hast was?« Kearns gesundes Auge zuckte gefährlich. Abwechselnd ballte er die Hände zu Fäusten, so als wüsste er nicht, mit welcher er zuerst zuschlagen sollte.
    »Ich habe versprochen, ihnen zu helfen.« Glond trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Verdammt, er hatte es für eine gute Idee gehalten. Warum musste gerade Kearn das anders sehen? »Außerdem sind sie die Einzigen, die wissen, wie man zu diesem Zeitpunkt noch in die Kernstadt gelangt. Sie kennen die Schleichwege und sind nützliche Kämpfer. Dafür habt ihr mich doch dabei: um mit den Menschen zu sprechen und einen sicheren Weg zu finden.«
    Kearn wischte die Bemerkung mit einer schroffen Geste beiseite. »Wir befinden uns auf einer heiligen Mission. Man hat uns dafür auserwählt und nicht einen Haufen irrsinniger Menschen. Ich lasse es nicht zu, dass sie alles gefährden.« Sein Zeigefinger zuckte in Glonds Richtung. »Und du solltest das auch nicht tun.«
    Axt knetete nachdenklich ihre Unterlippe. »Wenn es stimmt, was sie behaupten? Wenn das Tor tatsächlich geschlossen wurde?«
    »Unsinn. Solange ich diese Stadt kenne, wurde es noch kein einziges Mal geschlossen. Warum sollten sie es also gerade jetzt tun? Ich bezweifle, dass es sich überhaupt noch in den Scharnieren bewegen lässt, so alt wie es ist.«
    »Aber wenn es so sein sollte, verlieren wir wertvolle Zeit. Zeit, die wir nicht haben.«
    »Wer sagt euch, dass die Menschen uns nicht anlügen? Vielleicht locken sie uns in eine Falle.«
    »Noch sind sie unsere Verbündeten.«
    Kearn stieß die Luft aus. »Verbündete, auf die nicht mehr Verlass ist als auf eine Herde hungriger Schweine.«
    »Sie sind seltsam, diese Menschen«, brummte Beryll. Eine erstaunlich gemäßigte Äußerung aus dem Mund des Clankriegers.
    Esse fuhr sich nachdenklich durch die grauen Haare. »Ich muss Hertig Kearn ausnahmsweise recht geben. Wir kennen diese Menschen nicht, und wir wissen nicht, was sie vorhaben. Wir sollten sie ihrer Wege ziehen lassen und allein weitergehen. Falls das Tor wirklich geschlossen ist, werden wir es schon irgendwie aufbekommen.«
    Kearn lächelte triumphierend. »Seht ihr? Esse ist der Älteste. Seine Worte haben Gewicht.«
    Axt runzelte die Stirn. Von dieser Seite hatte sie wohl am wenigsten Widerworte erwartet. Sie schüttelte den Kopf. »Das überzeugt mich nicht. Ich bleibe dabei, wir gehen den Weg der Menschen.«
    Kearn verschränkte die Arme. »Angesichts der Bedeutung unserer

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