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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Mission und Eurer Sturheit bleibt mir keine andere Wahl: Kraft meines Standes verlange ich eine Abstimmung darüber, ob wir die Menschen mitnehmen sollen oder nicht. Ein Dalkar, eine Stimme.«
    Axt schaute ihn verblüfft an. »Ihr fordert Euer Clanrecht? Wegen dieser Sache? Wollt Ihr meine Autorität infrage stellen?«
    »Selbstverständlich nicht. Aber wenn Ihr Euch weigert, brecht Ihr uraltes Gesetz. Seid Euch im Klaren darüber, dass Ihr dafür zur Rechenschaft gezogen werdet – ob diese Mission nun scheitert oder nicht.« Kearns Auge funkelte Axt herausfordernd an.
    Axt erwiderte seinen Blick unerschrocken. »Ich bin mir darüber voll und ganz im Klaren.«
    »Eure Familie wird ebenfalls zur Rechenschaft gezogen. Habt Ihr das auch begriffen?«
    Glond klappte der Unterkiefer herunter. Kearns Äußerung kam einer Ohrfeige gleich. Im Rat hätte sie schwere Tumulte provoziert und höchstwahrscheinlich dafür gesorgt, dass die Beteiligten mit den Fäusten aufeinander losgegangen wären. Offenbar war der Held bereit, alle Register zu ziehen, um seinen Willen in dieser Angelegenheit durchzusetzen.
    Das Gesicht der Anführerin wurde starr, doch sie sagte kein Wort. Ihre Zähne mahlten. Schließlich nickte sie. »Also gut, dann soll es eben so sein. Wo Clanrecht regiert, hat gesunder Dalkarverstand nichts zu melden. Ich riskiere deswegen keinen Streit. Entscheidet nach Eurem eigenen Gewissen. Ihr seid dafür von allen Eiden entbunden.« Sie hob die Hand. »Meine Stimme dafür, dass die Menschen mitkommen.«
    Kearn hob ebenfalls die Hand. »Meine Stimme dagegen.« Er wandte sich Beryll zu.
    Der Clankrieger verzog das Gesicht und nickte dem Einäugigen nach kurzem Zögern zu.
    »Berylls Stimme ebenfalls dagegen. Das macht schon zwei.«
    »Es tut mir leid, Anführer.« Esse warf Axt einen entschuldigenden Blick zu. »Aber in diesem Fall muss auch ich dagegen entscheiden.«
    Kearn nickte ihm zu. Ein triumphierendes Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    Axt schnaufte. »Und Stein?«
    »Ay?« Der dürre Dalkar schaute verwirrt auf. Er war gerade dabei gewesen, seine langen Haarzotteln mit Straßenstaub einzureiben.
    »Bist du dafür oder dagegen?«
    Stein legte den Kopf auf die Schulter und kniff nachdenklich ein Auge zu. »Dafür. Egal, um was es gerade geht.«
    »Was?«, polterte Kearn. »Ich protestiere! Wenn du nicht weißt, um was es bei dieser Abstimmung geht, dann solltest du dich besser enthalten.«
    »Das ist völlig egal.« Axt funkelte ihn an. »Ein Dalkar, eine Stimme. So lautet das Recht. Das macht also zwei dafür und drei dagegen. Glond, wie lautet deine Entscheidung?«
    Glond schloss die Augen. Warum ausgerechnet er? Wenn er dagegen stimmte, würde Kearn gewinnen, und er hätte sein Versprechen gegenüber den Menschen gebrochen. Wenn er dafür stimmte, stünde es unentschieden. Nach Clanrecht hätte in diesem Fall der Anführer das letzte Wort, und die Menschen könnten sie begleiten. Allerdings würde Glond damit endgültig den Zorn des Einäugigen auf sich ziehen, und früher oder später würde er mit einem Dolch zwischen den Rippen im Straßengraben landen.
    Wieso tat er sich das eigentlich an? Er spürte das Gewicht des Geldbeutels unter seinem Hemd. Das Jahresgehalt eines Arbeiters. Er musste nichts weiter dafür tun, als die Klappe zu halten und das machen, was Kearn ihm auftrug. Wenn alles gut lief, erhielt er am Ende vielleicht sogar seinen Namen zurück. Gar kein schlechter Tausch gegen ein paar Menschenleben und seine Ehre.
    »Ich …« Er hob die Hand.
    Kearn starrte ihn finster an. Denk an das Geld, schien sein Blick zu sagen. Und denk vor allem an den Dolch .
    »Ich stimme dafür.«
    D as Innere des Wühlerhauses war angenehm düster und geräumig. Krendar war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, aber irgendwie hatten niedrige Decken und Balken, an denen man sich den Kopf stoßen konnte, eine wichtige Rolle gespielt. Stattdessen konnte er mühelos aufrecht gehen. Selbst ein Oger hätte nicht allzu viel Mühe gehabt, sich in dem breiten steinernen Gang zu bewegen. Statuen aus Stein säumten die Wände. Oder hatten sie gesäumt. Jetzt waren die meisten von ihren Sockeln gestürzt oder zerschlagen, und die wenigen verbliebenen waren mit unflätigen Zeichen bemalt. Was übrigens auch für die wenigen Wandteppiche galt. In den angrenzenden Räumen links und rechts konnte Krendar weitere Aerc sehen, die meisten schwarze Ayubo, die Elitekrieger der vereinigten Stämme. Sah er von dem gelegentlichen

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