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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Nur sein Körper hatte das wohl noch nicht ganz begriffen.
    Auf der anderen Seite des Tors wartete Dunkelheit auf Krendar. Instinktiv stockten die Schritte des jungen Aerc, bis er irgendwann ganz stehen blieb. Vor ihm ragten Gebäude auf, so hoch wie Bäume, wie Felsmassive, deren Seiten von düsteren Höhlen und Löchern übersät waren. Kein Holz war hier zu sehen, kein Blatt, kein Grashalm. Nur riesige Wände aus behauenen Felsen, in deren Fugen keine Klinge Platz finden würde. Staunend blickte er sich um. Dutzende dieser Häuser waren aneinandergebaut, meist ohne auch nur einen schmalen Durchgang zu lassen. Jedes der Bauwerke war, so kam es ihm vor, ein steinernes Bollwerk für sich. Den Spuren von Äxten und Rammen an den eingeschlagenen Türen und Fensterläden nach zu schließen, waren auch sie heftig umkämpft worden. Die Reihe dieser Festungen setzte sich nach links und rechts in den Nebel fort und ließ nur eine schmale Schlucht zwischen den Gebäuden und der hoch aufragenden Stadtmauer.
    In beiden Richtungen konnte Krendar die Reste eilig aufgeschichteter und niedergerissener Barrikaden erkennen. Noch mehr Leichen stapelten sich hier. Viel mehr.
    Die steinernen Platten, die den Boden bedeckten, waren glitschig von Regenwasser, Blut und anderen Dingen. Es war unangenehm. Von irgendwo hinter den Barrikaden war Kampflärm zu hören, seltsam gedämpft und verzerrt durch das wattige Weiß, das zwischen den Mauern wallte. Etwas Kleines, Schwarzes zischte heran, schlug neben ihm auf die Straße, schlitterte funkensprühend davon und prallte mit metallischem Klacken von einer Hauswand ab.
    »He, Kerl! Nicht stehen bleiben!«, rief der Froschaerc, der sich dicht an der Stadtmauer hielt. »Oder willst du den Wühlern als Ziel dienen?«
    Jetzt wurde Krendar klar, dass das schwarze Ding einer der metallbeschlagenen Pfeile der Zwerge war. Eilig schloss er zu Dudaki auf.
    Der deutete in den Nebel die Straße hinauf. »Sie sehen zwar nicht viel, aber das hält sie nicht davon ab, auf alles zu schießen, was sich bewegt. Wird noch ne Weile dauern, bis wir die aus den Türmen gefegt haben, was? Die kleinen Scheißer sind zäh und wehren sich wie ein Dachs, den man aus seinem Loch zerren will. Komm, komm. Da vorn wird’s gemütlicher.«
    Krendar warf einen Blick auf den Turm, der in einiger Entfernung schemenhaft aus dem Nebel ragte. Er drückte sich enger an die Wand. Vorsichtig folgte er dem kleinen Aerc über die südliche Barrikade und versuchte dabei, auf keiner der Leichen auszurutschen. Hier hatte noch niemand begonnen, die Toten beiseitezuschaffen.
    Auf der anderen Seite des Hindernisses huschte sein Begleiter in eine düstere Gasse zwischen zweien der Gebäude. Dort drehte er sich um und grinste sein rotes Grinsen. »Ab hier kannst du dich entspannen. Die Wühler können uns hier nicht sehen, und die Straße gehört bis zum anderen Ende den Stämmen. Willkommen im neuen Hauptquartier von Rogoru.« Dudaki deutete auf einen offenen Torbogen, vor dem mehrere Stammesabzeichen lehnten. Zwei massige Krieger der Ayubostämme flankierten den Durchgang, beide nahezu einen Kopf größer als er und von alten und frischen Narben bedeckt. Sie musterten ihn und den Froschaerc kurz und schienen sie dann als unwichtig abzutun.
    Krendar schluckte. »Kriegsherr Rogoru ist hier?«
    Dudaki schnaubte belustigt. »Du glaubst auch jeden Scheiß, was? Natürlich nicht. Der wird wohl erst kommen, wenn es dunkel ist und ihn keiner der Wühler dort oben mit ’nem glücklichen Treffer zu den Ahnen schicken kann. Aber wenn er hier wär, dann wär er genau hier.« Er schien sich über Krendars verwirrtes Gesicht köstlich zu amüsieren. »Die Raut der Truppen, die schon in der Stadt sind, sitzen hier. Sieht man doch auch an der überaus wichtigen Bewachung.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der beiden Ayubo. »Die schwarzen Ärsche überlassen das Wachestehen doch sonst zu gern deinesgleichen. Stimmt’s, Jungs?« Er huschte zwischen den Wächtern durch, die ihn keines Blickes würdigten.
    Krendar beeilte sich, ihm zu folgen, und zog unwillkürlich den Kopf ein, als er die Wachen passierte. Hinter dem Tor öffnete sich ein kleiner, von hohen Gebäuden umstellter Hof. Wie schon die Straßen war auch er mit großen Steinplatten gepflastert. Nicht eine Pflanze wuchs hier, sah man von dem Gestrüpp ab, das inmitten von zertretener Erde und den Resten eines großen Tontopfs in einer Ecke des Hofs lag. In der Mitte des Platzes lag halb

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