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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Gedicht sagte so etwas nicht nur, es zeigte es einem und vermittelte einem das Gefühl.
    Dann trat Bobby durch die Tür, und Thomas war so glücklich, daß er das Gedicht vergaß, und sie umarmten sich. Jemand war bei Bobby, aber es war nicht Julie, so daß Thomas enttäuscht war. Er war auch schrecklich verlegen, weil sich herausstellte, daß er den Mann, der bei Bobby war, im Lauf der Jahre ein paarmal getroffen hatte, sich aber nicht gleich an ihn hatte erinnern können, so daß er sich entsetzlich dumm vorkam. Es war Clint. Thomas sagte den Namen vor sich hin, wieder und wieder, so daß er sich beim nächsten Mal vielleicht würde erinnern können: Clint, Clint, Clint, Clint, Clint.

    »Julie konnte nicht mit«, erklärte Bobby, »sie spielt den Babysitter bei einem Klienten.«
    Thomas fragte sich, wozu ein Baby einen Privatdetektiv brauchte, aber er fragte nicht Bobby. Im TeVau brauchten nur Erwachsene Privatdetektive. Er fragte sich auch, wie ein Baby einen Privatdetektiv bezahlen wolle, weil er wußte, daß Privatdetektive wie Bobby und Julie für Geld arbeiteten wie jedermann, aber Babies arbeiteten nicht, sie waren zu klein, um irgend etwas zu tun. Wo also hatte dieses Baby das Geld her, um Bobby und Julie zu bezahlen? Er hoffte, sie würden nicht um ihr Geld betrogen werden, denn sie arbeiteten hart genug dafür.
    »Sie hat mir aufgetragen, dir zu sagen, daß sie dich heute noch mehr liebt als gestern und daß sie dich morgen sogar noch mehr lieben wird«, sagte Bobby.
    Sie umarmten sich noch einmal, weil es diesmal Thomas war, der Bobby eine Umarmung für Julie mitgab.
    Clint fragte, ob er das neueste Sammelalbum mit Gedichten sehen könne. Er nahm es mit und setzte sich in Dereks Lehnstuhl, was okay war, weil Derek nicht da war. Er war im Spielzimmer.
    Bobby nahm sich den Stuhl vom Arbeitstisch und schob ihn zu dem Lehnstuhl, der Thomas gehörte. Er setzte sich, und sie sprachen darüber, welch ein schöner blauer Tag es war und wie schön die Blumen aussahen, die draußen vor Thomas' Fenster leuchteten.
    Eine Weile redeten sie über eine Menge Dinge, und Bobby war komisch wie immer -abgesehen davon, daß er sich veränderte, als sie über Julie sprachen. Er machte sich Sorgen um Julie, das konnte man sehen. Als er über sie redete, war er wie ein gutes Bildergedicht -er sprach seine Sorgen nicht aus, sondern zeigte sie und ließ sie einen fühlen.
    Thomas sorgte sich schon längst um Julie, so daß Bobbys Sorgen dazu führten, daß er sich noch mieser fühlte und daß er noch mehr Angst um sie hatte.
    »Mit unserem gegenwärtigen Fall haben wir alle Hände voll zu tun«, sagte Bobby, »so daß möglicherweise keiner von uns in der Lage ist, dich vor dem Wochenende -oder sogar vor Anfang der nächsten Woche -wieder zu besuchen.«
    »Okay, sicher«, sagte Thomas, und eine große Kälte stieg von irgendwoher in ihm auf und füllte ihn ganz aus. Jedesmal wenn Bobby den neuen Fall erwähnte, den mit dem Baby, war sein Bildergedicht über seine Sorgen sogar noch leichter zu lesen.
    Thomas fragte sich, ob das wohl der Fall war, in dem sie dem Bösen Ding begegnen würden. Er war ziemlich sicher, daß er das war. Er sagte sich, daß er Bobby von dem Bösen Ding erzählen sollte, aber er fand keinen Weg. Egal, wie er es auch immer sagte, er würde sich anhören wie der dümmste dumme Mensch, der jemals im Heim gelebt hatte. Es war besser zu warten, bis sich die Gefahr noch ein ganzes Stück genähert hatte, und Bobby dann eine wirklich dringende Warnung zu tevauen die ihm so viel Angst einjagen würde, daß er nach dem Bösen Ding Ausschau halten und es erschießen würde, sobald er es sah. Einer tevauten Warnung würde Bobby Beachtung schenken, weil er nicht wissen würde, wer sie ihm sandte. Und er würde auch nicht wissen, daß sie nur von einem dummen Menschen kam.
    Und Bobby konnte auch schießen. Alle Privatdetektive konnten schießen, weil es an den meisten Tagen draußen in der Welt schlimm zuging, und man wußte, daß man jemandem begegnen würde, der bereit war, einen mit seinem Auto zu überfahren, oder der bereit war, einen zu erstechen oder zu erwürgen, oder manchmal auch einem, der bereit war, einen von einem Gebäude zu stoßen, oder sogar einem, der versuchte, es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, und da die meisten guten Kerle keine Waffen mit sich herumtrugen, mußten die Privatdetektive, die über sie wachten, gute Schützen sein.
    Nach einer Weile mußte Bobby gehen. Nicht auf die

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