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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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lange Kette von weiteren Beschwerden auslösen. Hält ein Patient aufgrund einer primären Ursache beispielsweise seinen Oberkörper ständig nach vorn gebeugt (anteriorer Haltungstyp), weist eroft ein so genanntes absteigendes Verletzungsmuster auf und neigt bei Verletzungen im oberen Körperbereich meist zu Kompensationsstörungen im unteren Bereich.
    Umgekehrt: Hält der Patient seinen Oberkörper aufgrund einer primären Ursache ständig nach hinten gebeugt (posteriorer Haltungstyp), so zeigt er meist ein aufsteigendes Verletzungsmuster und neigt bei Verletzungen im unteren Bereich oft zu Kompensationsstörungen auf der gegenüberliegenden Seite des oberen Körperabschnitts (siehe auch Abschnitt »Die Haltungstypen«, → S. 51 ).
Mit den Händen die natürliche Beweglichkeit wiederherstellen
    Funktionelle Störungen führen zu Problemen an der Struktur. Diese machen sich als Beschwerden bemerkbar. Funktionelle Störungen entstehen durch Bewegungseinschränkungen. Das Ziel einer osteopathischen Behandlung besteht darin, diese Einschränkungen zu lösen. Der Osteopath wird mit seinen Händen versuchen, die abhanden gekommene Beweglichkeit wiederherzustellen.
    Info
    Im Dialog mit dem Organismus
    Der eigentlichen Behandlung geht die Anamnese und Befunderhebung voraus. Doch die Grenzen verwischen. Einzelne Techniken der Untersuchung werden auch in der Behandlung angewandt. Lediglich Dauer und Rhythmus können sich ändern. Bereits während der Befunderhebung tritt der Osteopath in einen »Dialog« mit dem Organismus des Patienten. Er »befragt« ihn, macht ihm Vorschläge für mögliche Antworten. Wenn sich der Körper auf diese Vorschläge »einlässt«, so behandelt der Osteopath bereits.
    Am Anfang der Behandlung steht oft der Bereich, der während der Untersuchung die geringste Beweglichkeit gezeigt hat.
    Soweit vorhanden, werden zu Beginn akute Beschwerden behandelt. Sie sind oft der Grund, weshalb der Patient den Osteopathen aufgesucht hat. Wenn nicht mit ihnen begonnen wird, steht die so genannte primäre Läsion am Anfang, also der Bereich, der während der Untersuchung die geringste Beweglichkeit gezeigt hat. Entsprechend abgestuft werden dann die weiteren Läsionen behandelt. Die primäre Läsion darf nicht mit der primären Ursache verwechselt werden. Meist ist die Läsion eine Folgeerscheinung der sie auslösenden Ursachen.
    Gerade weil die primäre Läsion die geringste Beweglich keit aufweist, muss ihre Behandlung oft vorbereitet wer den. Es gilt, für eine gute Durchblutung zu sorgen und ge gebenenfalls verspannte Muskeln zu lockern, um über haupt an die zu behandelnde Läsion heranzukommen
Die Behandlung vorbereiten
    Bei der Vorbereitung stehen einige Körperregionen im Vordergrund. Sie sind für das Wirken der Selbstheilungskräfte entscheidend. Bei ungenügender Beweglichkeit müssen sie vorab entsprechend behandelt werden.
    Die »Schlüsselwirbel« entlang der Wirbelsäule müssen beweglich und im Lot sein.
    Zu ihnen zählt das Sphenobasilargelenk an der Schädelbasis. Es ermöglicht die Beweglichkeit des Schädels selbst und hat großen Einfluss auf die primäre Respirationsbewegung. Auch der Übergang vom Hinterhauptbein zum Atlas, dem ersten Halswirbel, muss die richtige Beweglichkeit aufweisen. Er ist für die Statik sehr wichtig, erlaubt die korrekte Durchblutung des Kopfes, hat Verbindung mit der Dura mater und ermöglicht die notwendige Mobilität des Kopfes auf der Wirbelsäule.
    Die so genannten Schlüsselwirbel entlang der Wirbelsäule, also der fünfte Halswirbel, der vierte Brustwirbel und der dritte Lendenwirbel, müssen das richtige Maß an Beweglichkeit aufweisen und im Lot sein. Sie sorgen für dienotwendige Mobilität der entsprechenden Wirbelsäulenabschnitte, werden von der zentralen Schwerkraftlinie gekreuzt und stehen teilweise mit wichtigen Blutgefäßen in Verbindung.
    Ein Bereich, in dem häufig Kompensationen auftreten, ist der Übergang von der recht beweglichen Wirbelsäule zum relativ unbeweglichen Becken. Der Lendenwirbelbereich darf keine Überbeweglichkeit aufweisen, das Becken keine Blockade.
    Von den inneren Organen spielt die Leber als größtes Organ eine wichtige Rolle. Sie bildet den Umdrehungspunkt für die Bewegungen zwischen Schulter- und Beckengürtel, sie entgiftet den Körper und verwertet Nährstoffe. Auch ihre Beweglichkeit muss stimmen.
    Info
    Der ganze Mensch wird behandelt!
    Die osteopathische Behandlung umfasst den ganzen Menschen. Daher werden auch

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