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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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Kribbeln, Schmerzen oder gar Lähmungsgefühle weisen darauf hin, dass dieser Nerv irritiert (gereizt) ist. Der Irritation kann eine Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) oder ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) zugrunde liegen. Möglicherweise ist der Nerv aber auch eingeengt im Zwischenwirbelloch, durch das er führt, was mechanisch bedingt sein kann oder durch eine Entzündung hervorgerufen wird. Zur Entzündung kommt es, wenn sich ein Wirbel verrenkt und das Bindegewebe unter extreme Spannung setzt. Ein erhöhter Spannungszustand der Muskulatur, beispielsweise des Gesäßmuskels, oder schlimmstenfalls ein Tumor vermag den Ischiasnerv ebenfalls zu beengen.
    Info
    Klassische Diagnose und Schmerztherapie
    Bei Ischiasschmerzen kann ein Osteopath oft helfen.
    Ein Patient, der an der Ischiasneuralgie leidet, durchwandert in der Regel erst einmal die gesamte »Diagnostikmühle«. Laborwerte werden erhoben, um mögliche Entzündungen zu entdecken, Röntgenaufnahmen werden gemacht,um Bandscheibenprobleme oder Einengungen an den Wirbellöchern festzustellen, Computertomografien und Kernspintomografien werden erstellt, um Tumoren ausschließen zu können. Nicht immer findet man dabei die eigentliche Ursache. Doch lassen sich die Symptome mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Tabletten oder Spritzen kurieren. Krankengymnastik oder ein chiropraktischer Eingriff ist ebenfalls in der Lage, Spasmen, Verspannungen oder Blockaden zu lösen, jedoch ohne die sie verursachenden Gründe immer zu beheben. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz und seinen profunden anatomischen Kenntnissen kann ein Osteopath hier oft weiterhelfen.
    Wieso leidet der Patient beispielsweise an einer Bandscheibenvorwölbung? Übt hier ein inneres Organ über seine Anheftungsstellen einen ständigen Zug auf die Lendenwirbelsäule aus?
    Das Sigmoid, ein Abschnitt des Dickdarms, ist beispielsweise von einem Gewebsnetz umhüllt, das an der Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel und dem Iliosakralgelenk befestigt ist. Das Netz sitzt relativ locker, um sich den unterschiedlichen Füllungszuständen des Dickdarms anpassen zu können. Wenn der Dickdarm aber ständig überlastet ist, schlecht durchblutet wird oder ihn falsche Ernährung reizt, kann seine Beweglichkeit in Bezug zum Stützapparat abnehmen. Er übt dann über das Netz einen ständigen oder zeitweiligen Zug auf die Bandscheibe und das Iliosakralgelenk aus.
    Beschwerden am Ischiasnerv können auch auf ein blockiertes Iliosakralgelenk zurückgehen. Der Grund liegt dann oft in einer Überbeweglichkeit im Lendenwirbelbereich. Das Iliosakralgelenk kompensiert diese Überbeweglichkeit und löst so eine Verspannung der Gesäßmuskeln aus, die dann ihrerseits den Ischiasnerv einengen.
    Der Osteopath kennt diese Zusammenhänge und nutzt sie, um erst einen genauen Befund zu erheben und dann den Patienten mit seinen Händen zu therapieren. Dabei stellt der Osteopath keineswegs die bereits erstellten Diagnostikwerte in Frage. Ganz im Gegenteil: Um seinen eigenen Befund erheben zu können, benötigt der Osteopath die medizinisch-technisch festgestellten Werte. Sie stellen wichtige Bausteine für seine eigene Befunderhebung dar.
Die Iliosakralgelenk-Blockade
    Die bereits erwähnte Blockade des Iliosakralgelenks (ISG) verursacht Kreuzschmerzen. Die ISG-Blockade kann traumatisch durch einen Stoß oder Sturz hervorgerufen werden. Aber ein Sturz muss nicht immer eine ISG-Blockade nach sich ziehen. Er kann jedoch zu Stauchungen besonders des Kreuz- und Steißbeins führen, die möglicherweise gar gegeneinander verschoben werden. Die Auswirkungen beeinträchtigen dann die Muskulatur, das Becken, den Beckenboden und die gesamte Statik und äußern sich in Kreuzschmerzen.
    Eine überbewegliche Lendenwirbelsäule kompensiert der Körper fußwärts durch eine schmerzhafte Versteifung des Iliosakralgelenks.
    Eine ISG-Blockade kann auch das Ergebnis einer Überbeweglichkeit sein. Unser Körper neigt nämlich dazu, Überbeweglichkeiten durch Stabilität in Nachbarregionen auszugleichen, zu kompensieren. Eine überbewegliche Lendenwirbelsäule wird der Körper fußwärts durch eine schmerzhafte Versteifung des Iliosakralgelenks kompensieren. Der Grund für diese Überbeweglichkeit liegt meist in einer Laxheit der anheftenden Bänder und in einer Schwäche der dortigen Muskeln.
    Eine weitere Ursache für die Blockade stellt der bereits erwähnte stetige Zug eines Organs dar. So ist der

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